Die BLS beschafft 58 Züge des Typs Flirt der neusten Generation. Damit ersetzt sie drei ältere Fahrzeugtypen und stellt den geplanten Ausbau des Regionalverkehrs um Bern sicher. Am 15. Januar 2018 haben Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler und BLS-CEO Bernard Guillelmon den Werkliefervertrag unterzeichnet.
Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler und BLS-CEO Bernard Guillelmon haben am 15. Januar 2018 den Werkliefervertrag für die Beschaffung von 58 Zügen des Typs Flirt der neusten Generation unterzeichnet. Der Bund, die Kantone und der BLS-Verwaltungsrat haben die für die Beschaffung notwendige Mittelzusage erteilt.
Peter Spuhler ist stolz, nach dem Doppelstocktriebzug MUTZ für die BLS den Flirt der neusten Generation herzustellen:
«Es freut uns besonders, dass wir mit dieser Beschaffung aus dem Thurgau heraus Schweizer Züge für die BLS liefern dürfen.»
Das neue Fahrzeug ist laut Spuhler besonders leicht, energieschonend und bietet den Reisenden höchsten Komfort und Sicherheit.
«Das Angebot von Stadler für die grösste Zugsbeschaffung in der Geschichte der BLS überzeugt uns. Wir freuen uns, die neuen Züge gemeinsam mit Stadler zu entwickeln und unsere Fahrgäste künftig noch komfortabler und zuverlässiger ans Ziel zu bringen»
, sagte BLS-CEO Bernard Guillelmon bei der Vertragsunterzeichnung.
BLS sichert sich Optionen für eine einheitliche Flotte
Mit den 58 neuen Zügen ersetzt die BLS einerseits drei ältere Fahrzeugtypen und vereinheitlicht ihre Flotte. Damit werden der Betrieb, die Einsatzplanung und die Instandhaltung der Züge stark vereinfacht. Andererseits kann sie den geplanten Ausbau des Regionalverkehrs im Kanton Bern sicherstellen. Der Kanton sieht unter anderem vor, im Kernperimeter der S-Bahn Bern den Viertelstundentakt einzuführen. 28 Züge werden auf verschiedenen Linien der S-Bahn Bern eingesetzt. Für den Regio Express-Verkehr bestellt die BLS 30 Züge mit 2+1 Bestuhlung in der 1. Klasse und Verpflegungszone, weil die Linie Bern-Neuenburg-La Chaux-de-Fonds künftig nicht mehr als Regionalverkehrs-, sondern als Fernverkehrslinie betrieben werden soll. Damit die BLS für künftige Entwicklungen gerüstet ist und die Einheitlichkeit der Flotte langfristig sicherstellen kann, sichert sich die BLS die Option, weitere Züge des gleichen Typs nachzubestellen.
Kunden reden bei der Ausgestaltung der neuen Züge mit
Ab Mitte 2018 wurde Stadler in ihrem Werk in Bussnang ein im Massstab 1:1 angefertigtes Modell – eine sogenannte Maquette – bereitgestellt. Anhand dieser Maquette konkretisierte die BLS und Stadler die Ausgestaltung der neuen Züge; etwa die Ausstattung der Einstiegsbereiche, die Art und Polsterung der Sitze oder die Grösse der Tische. Um die Bedürfnisse der Fahrgäste optimal zu berücksichtigen, bezog die BLS verschiedene Kundenvertreter wie Pro Bahn, ausgewählte Fahrgäste und Behindertenorganisationen eng mit in den Prozess ein. 2019 begann Stadler mit dem Bau des ersten Wagenkastens. Ab 2020 soll der erste Zug auf den Schienen getestet werden. Zwischen 2021 und 2025 nimmt die BLS die Züge schrittweise in Betrieb.
Die neuen Züge sind einstöckig und 105 Meter lang. Die Züge für den S-Bahn-Verkehr (28 Stück) und für den Regio Express-Verkehr (30 Stück) sind technisch identisch. Sowohl die S-Bahn- wie auch die Regio Express-Züge verfügen über niederflurige und grosszügige Einstiegsbereiche mit Stehplatzzonen, grosse Fenster, Ablageflächen, Steckdosen in der 1. und 2. Klasse und guten Handyempfang. Die Regio Express-Züge werden mit einer Verpflegungszone ausgestattet.
Die Flirt der BLS werden über drei verschiedene Drehgestelle verfügen: zwei Motordrehgestelle in den Endwagen, zwei angetriebene und drei nicht angetriebene Jakobsdrehgestelle bei den Wagenübergängen. Dank grösseren Raddurchmessern und Achslenklagern wird dadurch der Verschleiss reduziert und der Fahrkomfort erhöht.