AVA-Geschäftsjahr 2020: Trotz Pandemie sicher unterwegs

Die Aargau Verkehr AG (AVA) war im vergangenen Jahr stark von der Pandemie und den verordneten Corona-Massnahmen betroffen. Trotz quarantänebedingten Personalausfällen konnten alle Transportleistungen des öffentlichen Verkehrs stets erbracht werden. Hingegen sanken durch das veränderte Reiseverhalten der Bevölkerung die Fahrgastzahlen durchschnittlich um rund 25%. Aus der damit verbundenen Einnahmenminderung resultierte in der Konzernrechnung ein Verlust von TCHF 2’897. Dank der sorgfältigen finanziellen Führung der vergangenen Jahre konnte dieser Verlust jedoch weitgehend über die eigenen Reserven aufgefangen werden. 

Verwaltungsratspräsident Dr. Roland Abt umschrieb die Situation anlässlich der ordentlichen Generalversammlung treffend:

«Der Vorteil des öffentlichen Verkehrs, sehr viele Leute auf wenig Raum rasch und bequem transportieren zu können, wurde aufgrund der Ansteckungsgefahren über Nacht zu einem Nachteil.»

Zum finanziellen Ergebnis ergänzte er:

«Trotz der Beanspruchung eines Teils unserer Reserven bleiben wir weiterhin finanziell solide und werden auch künftig finanziell angespannte Perioden überstehen können.»

Der Einbruch der Verkehrserträge löste im Frühling 2020 interne Kostensparmassnahmen in allen Bereichen aus. Damit konnte ein Teil der fehlenden Erträge kompensiert werden. Die im öffentlichen Verkehr übliche, relativ fixe Kostenstruktur engte die kurzfristigen Sparmöglichkeiten ein, aber der Verlust konnte dennoch deutlich reduziert werden. Zusätzlich trat die Tochtergesellschaft Limmat Bus AG als wichtige Stütze in Erscheinung: Als reine Transportbeauftragte konnte diese ein – angesichts der Situation – gutes Betriebsergebnis erzielen und somit den Gesamtverlust in der Konzernrechnung reduzieren.

Pandemie erforderte Flexibilität

Die durch die Pandemie hervorgerufenen Massnahmen forderten die Mitarbeitenden bei Bus und Bahn in ihrem täglichen Einsatz. Der Schutz besonders gefährdeter Personen und kurzfristige Ausfälle durch Verdachtsfälle verlangten zudem viel Flexibilität. Das nationale Schutzkonzept und weitere interne Schutzmassnahmen wurden konsequent umgesetzt, weshalb der Betrieb auch unter diesen Umständen reibungslos und ohne Ausfälle funktionierte. Um dies auch künftig sicherzustellen, konnten notwendige Aus- und Weiterbildungskurse des Fahrpersonals unter Schutzkonzepten fortgeführt werden.

Ausserordentlicher Einsatz der Mitarbeitenden

Dr. Severin Rangosch, CEO, zeigte sich dankbar:

«Unsere Mitarbeitenden von Aargau Verkehr und Limmat Bus haben ein extrem anspruchsvolles Jahr hinter sich. Sie wurden fast täglich mit Unvorhergesehenem konfrontiert. Ich danke allen Mitarbeitenden für ihren ausserordentlichen Einsatz.»

Und genau diese Mitarbeitenden verliehen ihrem Arbeitgeber durch Rückmeldung bei einer anonymen Zufriedenheitsumfrage im Frühjahr 2020 den «Swiss Arbeitgeber Award» (9. Rang der Kategorie 250-999 Mitarbeitende).

«Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die sehr gute Kundenzufriedenheit hier ihre Ursache hat»

, ergänzt Rangosch.

Projektfortschritte trotz Pandemie

Obwohl die Pandemie das Jahr fest im Griff hatte, mussten in diversen Projekten wichtige Meilensteine erreicht werden.

«Trotz Lockdown haben wir im April 2020 entschieden, die Baustellen unserer Projekte weiterzuführen. Durch den geringen Verkehr und aufgrund des guten Wetters sind wir sehr gut vorangekommen»

, sagt Dr. Severin Rangosch

Dr. Severin Rangosch und verweist zudem auf die aktuellen Projekte: Inbetriebnahme der Limmattal Bahn, Ausbau Doppelspur in Dietikon, Neubau der Bahnhöfe Aarau Süd und Bremgarten, Neubau der Haltestelle Oberkulm, neues Depot und Werkstatt in Schöftland sowie die Eigentrassierung in Unterkulm.

Doch auch an bestehenden Prozessen werden Verbesserungen angestrebt, ergänzt Verwaltungsratspräsident Dr. Roland Abt abschliessend:

«Wir haben verschiedene Projekte vorangetrieben, um in Zukunft effizienter und kundenfreundlicher präsent zu sein.»

Generalversammlung in Abwesenheit der Aktionäre

Der Verwaltungsrat beschloss im Februar 2021, die diesjährige Generalversammlung am Donnerstag, 27. Mai 2021, zum Schutz der Aktionärinnen und Aktionäre in deren Abwesenheit durchzuführen. Wie bereits im Vorjahr konnten diese ihre Rechte über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben. Dieser Entscheid steht im Einklang mit den Covid-19-Verordnungen des Bundesrates.

Abstimmungen und Wahlen

Die statutarischen Geschäfte wurden gemäss den Anträgen des Verwaltungsrates verabschiedet. Die bisherigen Verwaltungsräte Dr. Roland Abt (Präsident), Mathias Meyer (Vizepräsident), Anabel Hengelmann, Dr. Kurt Moll, Thomas Staub, Dr. Benjamin Wittwer und Walter Zimmermann wurden für ein weiteres Amtsjahr gewählt.

Verkehrszahlen im Vergleich 2019 2020_AVA_27 5 21
Quelle: AVA

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