Im ersten Halbjahr 2021 erzielte die Hupac Gruppe ein Verkehrswachstum von 14,5% gegenüber dem Vorjahr. Nach der pandemiebedingten Pause setzt das Unternehmen seine Investitionsstrategie in Rollmaterial und Terminals fort. Um die Stabilität des Kapazitätsangebots auf den internationalen Achsen zu sichern, schlägt Hupac einen Runden Tisch der Infrastrukturbetreiber und Bahnkunden vor.
Verkehrsentwicklung über den Erwartungen
Der Kombinierte Verkehr wächst dynamisch und verlagert den Güterverkehr von der Strasse auf die umweltfreundliche Schiene – ganz im Sinne der europäischen Klimastrategie. Im ersten Halbjahr 2021 stieg das Verkehrsvolumen im Netzwerk der Hupac Gruppe um 14,5% gegenüber dem Vorjahrszeitraum auf 568.622 Strassensendungen.
«Damit haben wir die Corona-Lücke geschlossen und übertreffen die Volumen von 2019 um fast 10%»
, betont Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe.
Der positive Trend bestätigt sich in allen Marktsegmenten und lag durchweg über den Erwartungen. Eine Ausnahme bildet der Maritimverkehr, der an den Folgen der Suezkanal-Blockade leidet und die Überlastung zahlreicher Terminals durch Unpaarigkeit des Hinterlandverkehrs deutlich spürt.
Die starke Logistiknachfrage der vergangenen Monate hat zu Kapazitätsproblemen geführt, vor allem in den Terminals und auf den Bahnstrecken. Dies hat Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit und Qualität des Bahnverkehrs. Hupac plant eine Reihe von Massnahmen in Bezug auf Organisation und Verfügbarkeit von Assets, um das System zu stärken und die erforderliche Qualität zu sichern.
Engpass Baustellen: Runder Tisch zur internationalen Abstimmung erforderlich
Die gegenwärtige intensive Bautätigkeit auf dem Korridor Rhine-Alpine mit tage- und wochenlangen Voll- bzw. Teilsperrungen zeigt einmal mehr, wie wichtig ein koordiniertes Vorgehen aller beteiligten Partner ist. Gleichzeitiges Bauen an mehreren Streckenabschnitten bei ungenügenden Umleitungsmöglichkeiten reduziert die Kapazität ganz erheblich. Die Folgen sind Zugsaufälle, Verspätungen, Überlastung der Terminals und die Explosion der Produktionskosten und Rückverlagerungen auf die Strasse. Gravierende Auswirkungen ergeben sich unter anderem auf unsere italienischen Terminals, in denen seit Wochen im Krisenmodus gearbeitet wird.
«Baustellen dürfen nicht zum Verlagerungs-Stopper werden»
, warnt Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi.
Hupac fordert einen Runden Tisch zu stabilen internationalen Bypass-Führungen, denn auch in den kommenden Jahren werden Baustellen auf dem Rhein-Alpen-Korridor eine Konstante sein. Mit an den Tisch gehören alle Infrastrukturbetreiber des Korridors, inklusive Einbezug von Frankreich als wichtigem Partner für die Ertüchtigung und Elektrifizierung der linksrheinischen Ausweichstrecke Wörth-Lauterbourg-Strasbourg.
«Wir sind überzeugt, dass ein konstanter, zielgerichteter Austausch zwischen den Infrastrukturbetreibern und den Kunden des Schienengüterverkehrs der Schlüsselfaktor ist, um das Bauen und das Fahren auf der grössten europäischen Versorgungsader auch in Zukunft sicher zu stellen»
, so Bertschi.
Investitionen in das Wachstum
Mehr Volumen im Kombinierten Verkehr erfordert auch mehr Kapazität. Nach der pandemiebedingten Reduktion der Investitionen hat Hupac ihre Investitionstätigkeit wieder verstärkt. Im Terminalbereich schreiten die Planungs- bzw. Bauarbeiten an den Standorten Piacenza, Milano Smistamento und Novara in Italien sowie Brwinów in Polen voran. Im September startet Hupac die Agenturtätigkeit im Terminal Brescia/Montirone mit eigenem Personal und erschliesst somit neues Potenzial für das Wirtschaftsgebiet östlich von Mailand.
Hupac beteiligt sich am Container-Terminal WienCont
Hupac als der führende Netzwerkbetreiber im intermodalen Verkehr in Europa und WienCont als umschlagsstärkstes trimodales Container-Terminal in Österreich arbeiten seit Jahren zusammen und haben in den letzten 3 Jahren in Wien eine internationale Drehscheibe für Kontinentalverkehre entwickelt, die nun durch eine Beteiligung der Hupac an WienCont weiter gefestigt wird.
Mit einer Beteiligung im Ausmass von 4,16 % Prozent am Container-Terminal WienCont, Tochterunternehmen des Hafen Wien, unterstreicht Hupac die Wichtigkeit des Standortes Wien für das intermodale europäische Netzwerk mit dem Ziel, die Verkehre kontinuierlich auszubauen und die Landbrücke nach Südosteuropa bis in die Türkei zu stärken.
«Wir sind stolz darauf nun einen internationalen Partner an unserer Seite zu haben, mit dem wir den Standort Wien Freudenau gemeinsam und kontinuierlich ausbauen können»
, so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien.
«Terminals sind Türöffner für mehr Verkehrsverlagerung und unterstützen den Green Spirit»
, so Michail Stahlhut.
«Diese Beteiligung ist ein wichtiger Schritt in den Ausbau unseres intermodalen Netzwerks, um in Zukunft mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen und den intermodalen Verkehr zu stärken.»
«WienCont liegt an einer Wachstumsachse, die ideal in unsere Entwicklung in Richtung Südosteuropa passt. Klasse, dass wir hier nun dabei sind und diesen Standort gemeinsam weiterentwickeln.»
Die Eigentümer der WienCont Container-Terminal GmbH sind nun die Hafen Wien GmbH mit 91,68 %, die CN Logistics and Service Group GmbH mit 4,16 % und die Hupac AG mit 4,16 %.
Hupac führt gegenwärtig rund 50 Züge pro Woche zwischen der Drehscheibe WienCont und den Destinationen Budapest, Duisburg, Rotterdam, Istanbul/Halkali, Ludwigshafen, Geleen, Bukarest/Ploieşti und Busto Arsizio.
Verkehrsentwicklung im 1. Halbjahr 2021 Anzahl Strassensendungen | Januar-Juni 2021 | Januar-Juni 2020 | in % |
Transalpin via CH | 308.324 | 268.135 | 15,0 |
Transalpin via A | 18.815 | 17.170 | 9,6 |
Transalpin via F | 3.633 | 2.505 | 45,0 |
Nicht-transalpin | 237.850 | 208.680 | 14,0 |
Gesamt | 568.622 | 496.490 | 14,5% |