Rettungsübung zeigt: Der Simplontunnel ist sicher

Gemeinsam mit dem Kanton Wallis, der Präfektur Verbano Cusio Ossola sowie den Blaulichtorganisationen simulierte die SBB am Sonntag, 12. September 2021 im Simplontunnel den Ernstfall. Die Übung hat gezeigt: der Simplontunnel ist sicher und die Zusammenarbeit funktioniert.

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Rettungsübung SEMPIONE 21: Die Betriebswehr der SBB birgt am 12. September 2021 Figuranten vom Unfallzug im Simplontunnel. / Quelle: SBB, Dominic Steinmann

Die SBB testet ihre Tunnels nicht nur vor der Inbetriebnahme, sondern auch in regelmässigem Abstand auf ihre Sicherheit. In diesem Zusammenhang wurde eine Rettungsübung im hundertjährigen Simplontunnel durchgeführt.


Impressionen von der Rettungsübung «Sempione 21»:

Quelle: SBB CFF FFS


Philipp Zimmermann, SBB Projekt- und Übungsleiter, blickt auf die Rettungsübung «Sempione» zurück und zieht Bilanz.


Die Rettungsübung «Sempione» ist abgeschlossen. Wäre der Simplontunnel auch im Ernstfall sicher?

Ja. Dank den 120 freiwilligen Figurantinnen und Figuranten konnten wir ein möglichst realistisches Grossereignis im Tunnel für die Einsatzkräfte simulieren. Wir haben die Übung so aufgebaut, dass nicht nur die Koordination zwischen den Einsatzkräften im Norden und im Süden notwendig war, sondern auch zwischen den beiden Ländern. Total waren rund 400 Personen an der Rettung beteiligt. Die Teams meisterten die Ereignisbewältigung sehr gut, und auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren funktionierte. Die Übung hat gezeigt, dass wir auf eine allfällige Rettung im Ernstfall sehr gut vorbereitet sind.

Wo sind noch Verbesserungen nötig?

Obwohl wir den Unfall im Tunnel ziemlich wahrheitsgetreu simulieren konnten, ist doch jeder Ernstfall verschieden. Deshalb ist es schwierig, für sämtliche möglichen Ereignisfälle alles vorauszuplanen und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Rettungsübung hat aber gezeigt, dass der Simplontunnel sicher ist, die Prozesse und Verantwortlichkeiten klar sind und wir im Ereignisfall sofort reagieren können. Jede teilnehmende Organisation setzte zudem Expertinnen oder Experten ein, die das Ganze beobachteten. Die Erkenntnisse dienen dazu, die Pläne, die Prozesse und die Abläufe wo nötig anzupassen.

Wie geht ihr mit Sprachbarrieren um?

Es gibt einen sogenannten binationalen Notfallplan in der jeweiligen Amtssprache. Dieser hält die Abläufe und Verantwortung aller Akteure beider Länder in einem Ereignisfall fest. Mit der Rettungsübung konnten wir testen, ob dieser Notfallplan, den wir zusammen mit den Blaulichtorganisationen entwickelt haben, hieb- und stichfest ist und alle involvierten Einsatzkräfte mit dem Plan vertraut sind. Wir haben auch gesehen, dass die Kommunikation trotz der Sprachunterschiede gut funktioniert. Viele der beteiligten Personen sind zudem mehrsprachig; das hilft bei der Koordination.

Wie sollten sich Reisende verhalten, wenn es im Tunnel zu einem Unfall kommt?

Das Wichtigste ist, so ruhig wie möglich zu bleiben und die Anweisungen des Zugpersonals und der Einsatzkräfte zu befolgen. Wichtig ist auch, sich gegenseitig zu unterstützen, wenn möglich erste Hilfe zu leisten, ohne dabei den Selbstschutz zu vernachlässigen.

Werden Sie nach dieser aufwendigen Rettungsübung nun erstmal die Beine hochlagern?

Ich bin natürlich erleichtert, dass alles gut lief und wir bei der Übung sehen konnten, dass wir im Ernstfall bereit sind. Die Vorbereitung und die Durchführung waren zwar sehr intensiv, diese Art von Übung hat sich aber einmal mehr bewährt. Die Erfahrungen dienen allen Involvierten nicht nur zur Bewältigung eines Grossereignisses auf dem Schienennetz, sondern allgemein für ein Grossereignis, wo viele Partnerorganisationen koordiniert handeln müssen. Darum freue ich mich bereits auf die nächste Grossübung.

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