Leistungsfähige Regio-S-Bahn Basel verdient höchste Priorität

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 15. November 2021 veröffentlicht.

Die Industrie- und Handelskammern im Dreiland und Trireno fordern den Bund mit einer Resolution auf, eine leistungsfähige S-Bahn mit separater Trassenführung im trinationalen Raum Basel zügig voranzutreiben. Die Region Basel verfügt als einziger Metropolitanraum der Schweiz über kein effizientes S-Bahn-System. Der Güter-, Fern- und Regionalverkehr teilen sich bis anhin die knappen Schienenkapazitäten. Mit einem Kapazitätsausbau können diese entflochten werden.

Die Die Industrie- und Handelskammern der Region aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich sowie Trireno mit den zuständigen Verkehrsdirektorinnen, -direktoren und Ministern haben am 12. November 2021 am Bahnkongress Bk21 die «Trinationale Resolution zur Stärkung des Schienenverkehrs im Raum Basel» zu Handen des Bundesrats unterzeichnet.

Einzige Metropolitanregion ohne leistungsfähige S-Bahn

Darin fordern sie vom Bund einen raschen und priorisierten Kapazitätsausbau der Schieneninfrastruktur imtrinationalen Raum Basel. Dadurch sollen die nationalen Verlagerungsziele im Güterverkehr erreicht, der internationale Fernverkehr nachhaltig gestärkt und eine leistungsfähige S-Bahn einschliesslich dem Herzstück betrieben werden können, die dem trinationalen Metropolitanraum gerecht wird. Obwohl die Region Basel auf der Schiene das internationale Güterverkehrsaufkommen des Rhein-Alpen-Korridors und des Nordsee-Mittelmeer-Korridors bewältigt, verfügt sie als einziger Metropolitanraum der Schweiz über keine leistungsfähige S-Bahn mit separater Trassenführung. Mit den heute bestehenden Infrastrukturen kann die trinationale Agglomeration Basel ihren Beitrag an die nationalen Verlagerungs- und Klimaziele des Bundes nicht leisten.

Entscheidend für weiteren Wirtschaftserfolg

«Es geht beim Ausbau der Schieneninfrastruktur um mehr als nur die Verbindung zwischen den Basler Bahnhöfen. Von entscheidender Bedeutung sind neben dem Herzstück auch die Zulaufstrecken wie die Bahnanbindung des Euroairports, der Hochrhein- und Wiesentalbahn. Diese werden mit dem Herzstück die regionalen Arbeitsplatzschwerpunkte sowie die Kernstadt rasch und direkt miteinander verbinden. Darin besteht eine wesentliche Voraussetzung für ein weiteres Wirtschaftswachstum in der Region»

, erläutert Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel.

«Ein starker Wirtschaftsstandort Basel, von dem neben dem trinationalen Metropolitanraum auch die Schweiz insgesamt profitiert, setzt ein leistungsfähiges Bahnsystem voraus. Der Bund muss dem gezielten Ausbau der Schieneninfrastruktur deshalb höchste nationale Priorität beimessen.»

Zeit ist entscheidender Faktor

Der Bund soll das Projekt Herzstück als Teil des gemeinsamen Zielbilds Basel 2040 in den nächsten Eisenbahn-Ausbauschritt aufnehmen, so eine weitere Forderung.

«Erst wenn das Herzstück gebaut ist, kann das regionale Schienenverkehrsangebot zu einer vernetzten trinationalen S-Bahn zusammenwachsen, welche die zahlreichen Siedlungs- und Arbeitsplatzschwerpunkte sowie die Kernstadt rasch und direkt miteinander verbindet»

, so Regierungsrätin Esther Keller, Präsidentin Trireno.

Zeit ist ein entscheidender Faktor, wenn der trinationale Raum Basel verkehrstechnisch konkurrenzfähig bleiben will.

Beitrag zu Klimazielen des Bundes

Mit dem Kapazitätsausbau der Schiene kann der Güter- und Personenverkehr entflochten werden. Dies bringt Vorteile für beide Bereiche und ermöglicht insbesondere eine Verkürzung der Fahrzeiten.

«Erst mit dem gesamthaften Ausbau der Bahninfrastruktur im Bahnknoten Basel werden die Voraussetzungen geschaffen, sowohl den Güter- wie auch den Personenverkehr auszubauen. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag, die Klima- und Verlagerungsziele auch im Verkehrssektor zu erreichen»

, freut sich Regierungsrat Isaac Reber, Vize-Präsident Trireno.

Offene Fragen umgehend klären

Die offenen infrastrukturellen Fragen bei den städtischen Umfeldplanungen müssen – so eine weitere Forderung – rasch beantwortet werden. Nur so können raumplanerische Massnahmen für Linienführung und Haltestellen ergriffen und Planungs- und Investitionssicherheit für Investoren geschaffen werden.

Video vom Bahnkongress Bk21:

Investition in die Zukunft
Die trinationale Agglomeration Basel ist ein florierender Wirtschafts- und Lebensraum. Die ansässigen Leitbranchen Life Sciences und Logistik haben nationale und internationale Strahlkraft. Gemäss amtlicher Prognosen wird die Bevölkerungszahl im trinationalen Metropolitanraum der Nordwestschweiz, Südbadens und dem Elsass bis 2040 um 138’000 Personen anwachsen. Das entspricht in etwa einer Zunahme an Einwohnerinnen und Einwohnern um die Städte Bern, Mulhouse oder Heilbronn. Damit verbunden ist auch ein starker Zuwachs an Beschäftigten von 89’000, der auf eine optimale grenzüberschreitende Mobilität als Grundlage angewiesen ist. Mit diesen Perspektiven bleibt der Metropolitanraum Basel auch künftig ein Wirtschaftsmotor der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs.

Quelle: Agglo Basel (2021) Agglomerationsprogramm Basel der 4. Generation
SBB und SNCF unterzeichnen Absichtserklärung
Am trinationalen Bahnkongress Bk21 haben die SBB (Region Mitte) und die SNCF (TER Grand Est) eine Absichtserklärung zur Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zum Betrieb einer attraktiven, grenzüberschreitenden S-Bahn Basel unterzeichnet.

Links

Meinung

Eigene Meinung zum Thema?

Mit Inhalten vonSandro Hartmeier
Redaktionhttps://www.bahnonline.ch
Aus der Bahnonline.ch-Redaktion. Zugesandte Artikel und Medienmitteilungen, welche von der Redaktion geprüft und/oder redigiert wurden.

respond

Kommentare

0 0 Stimmen
Artikel-Bewertung
Abonnieren
Benachrichtigen bei
guest
0 Kommentare
Älteste
Neueste Meistgewählte
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen

Spenden

Gerne können Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen, vielen Dank.



Alle Spenden-Möglichkeiten ansehen

In Verbindung bleiben

Folgen Sie uns auf Social-Media.

Ähnliche Artikel