Der Kantonsbahnhof Uri ging am Sonntag, 12. Dezember 2021, nach nicht einmal zwei Jahren Bauzeit in Betrieb. Vor der grossen Umstellung gab es Besuch vom höchsten Eisenbahner der Schweiz: Vincent Ducrot, CEO der SBB, und Peter Flüglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr, machten sich ein Bild vor Ort und zeigten sich beeindruckt.
Landammann und Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind und Baudirektor Roger Nager durften am 11. Dezember 2021 am Kantonsbahnhof in Altdorf besondere Gäste auf dem Perron abholen: Vincent Ducrot, CEO der SBB, und Peter Flüglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr, waren mit dem Zug nach Altdorf gereist, um sich vor Ort selbst ein Bild von der neuen Urner öV-Drehscheibe zu machen. Mit dabei waren auch der Altdorfer Gemeindepräsident Pascal Ziegler und Landratspräsidentin Sylvia Läubli Ziegler.
Ziele erfüllt, Termine eingehalten – trotz Corona
Das Grossprojekt wurde gemeinsam von vier Partnern realisiert. Die SBB, der Kanton Uri, die Gemeinde Altdorf und die Urner Kantonalbank (UKB) haben gemeinsam investiert, geplant und umgesetzt.
«Das Bauprojekt konnte in Qualität, Zeit und Budget fertiggestellt werden– und dies trotz erschwerten Bedingungen durch Corona»
, stellt Vincent Ducrot erfreut fest.
Mit den neuen schnellen Verbindungen sind das Tessin und die grossen Wirtschaftszentren im Norden ab Altdorf noch besser und schneller erreichbar. So dauert die Reise von Altdorf nach Bellinzona neu nur noch 34 Minuten, die Reise nach Lugano nur noch 50 Minuten.
«Der Kanton Uri rückt damit noch näher an die übrige Schweiz»
, so Ducrot.
Die SBB und der Kanton Uri verbindet aber nicht die Eisenbahn. Über 40 Prozent der Energieversorgung der SBB stammen aus Urner Wasserkraftwerken.
«Das ist für die Bahn von zentraler Bedeutung, weshalb die SBB auch künftig ein verlässlicher Wasserkraftpartner des Kantons Uri bleiben möchte»
, so Vincent Ducrot.
«Uri gewinnt»
Peter Füglistaler, der Direktor des Bundesamts für Verkehr, stellte den neuen Kantonsbahnhof in einen Gesamtzusammenhang:
«Der neue Kantonsbahnhof ist ein Quantensprung für die Schweiz, für den Kanton Uri und für Altdorf.»
Der Bahnhof in Altdorf habe sich vom Ortsbahnhof zum Kantonsbahnhof entwickelt. Der Kantonsbahnhof habe aber auch regionale Bedeutung für die Erschliessung des Gotthardgebiets und der touristischen Infrastrukturen.
«Uri gewinnt dadurch an Attraktivität. Dieser Bahnhof ist ein Dankeschön an das Jahrhundertprojekt NEAT»
, erklärte Peter Füglistaler.
Kantonsbahnhof ist Teil eines Gesamtkonzepts
Urban Camenzind und Roger Nager führten die Gäste über das Areal und durch die neuen Bauten. Dabei konnten sie die Vorteile betonen:
«Der ganze Kanton Uri profitiert von besseren und schnelleren Bahn- und Busverbindungen für Berufs- und Freizeitaktivitäten»
, ist Landammann Urban Camenzind überzeugt.
Für Baudirektor Roger Nager ist der Kantonsbahnhof mehr als nur ein Ort, wo Züge und Busse und halten:
«Er ist Teil eines grossen Gesamtkonzepts, das den Kanton Uri in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voranbringen wird. Er ist als neue Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs ein wichtiges Puzzleteil im regionalen Gesamtverkehrskonzept.»
Pascal Ziegler, Gemeindepräsident von Altdorf, freut sich, dass der Kantonsbahnhof die Anschlüsse ans internationale Bahnnetz verbessert:
«Ich bin ich überzeugt, dass mit dem Bau dieses Urner Bahnhofs die Weichen für eine prosperierende Entwicklung im Urner Talboden richtig gestellt worden sind.»
Ein weiterer Meilenstein am Kantonsbahnhof steht im Frühling 2022 an, wenn das neue Dienstleistungsgebäude der UKB eröffnet wird.
Landratspräsidentin Sylvia Läubli Ziegler, wies auf die Wichtigkeit hin, dass Uri an den internationalen Bahnverkehr angebunden wird. Uri sei mit dem Bahnhof Erstfeld schon mal mit dem internationalen Bahnnetz verbunden gewesen. Es sei schön, dass dies wieder der Fall sei, so Sylvia Läubli.
Mehr öV für ganz Uri
Mit dem Fahrplan 2022 wurde im Kanton Uri ein neues öV-Zeitalter eingeläutet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Kantonsbahnhofs in Altdorf halten neu 18 Intercity-Züge (IC) im neuen Kantonsbahnhof. Das Bahnangebot wurde auf 90 Zugshalte im Tag ausgebaut: Intercity- (neu), Interregio- und S-Bahnzüge erschliessen den Kanton Uri. Zusätzlich wurden die Verbindungen des Winkelriedbusses von und nach Nidwalden sowie das Angebot der Matterhorn Gotthard Bahn ausgebaut. Der erste IC-Zug hielt bereits am Sonntag um 5:50 Uhr am Kantonsbahnhof.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Buskonzepts wurde begleitend ein neues Tagesticket im Urner Talboden eingeführt. Dieses digitale Ticket kommt bei der Nutzung der Ticketsysteme Fairtiq und SBB Easyride automatisch zum Tragen und schafft einen Höchstpreis von 5 Franken mit Halbpreisabonnement oder 7.50 Franken als Vollpreis für die unbeschränkte Nutzung aller Buslinien der Auto AG Uri zwischen Flüelen bis und mit Amsteg.