Die Elektrifizierung der Buslinien 5 und 7 in Winterthur ist Teil der langfristigen Strategie des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV, die Mobilität noch klimafreundlicher zu gestalten. Der ZVV unterstützt und finanziert daher laufend Vorhaben bei den Verkehrsunternehmen. Seit 2019 hat der Verkehrsrat des ZVV über 66 Mio. Franken für 50 neue Fahrzeuge sowie notwendige Ladeinfrastrukturen bewilligt. Und weitere Investitionen stehen an. Ziel ist es, den CO2-Ausstoss nachhaltig zu senken und bis 2040 im öffentlichen Verkehr ganz auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
Der öffentliche Verkehr im ZVV-Gebiet ist schon sehr umwelt- und klimafreundlich. 87 Prozent der Verkehrsleistung (Personenkilometer) werden heute elektrisch erbracht. Bahnen, Trams, Trolleybusse und Seilbahnen fahren mit Strom, der mehrheitlich aus Wasserkraft gewonnen wird. Auch bei den Bussen setzt der ZVV zusammen mit den Verkehrsunternehmen auf neue Antriebstechnologien.
«Der ZVV trägt mit dieser Entwicklung hin zu einem noch umwelt- und klimafreundlicheren öV massgeblich zur guten Lebensqualität im Kanton Zürich bei»
, sagt die Präsidentin des Verkehrsrats und Regierungsrätin, Carmen Walker Späh.
Die Dieselbusflotte im ZVV wird schrittweise umgestellt
Der Handlungsbedarf bei den Fahrzeugen zur Verbesserung der Umwelt- und Klimabilanz ist bei den Dieselbussen am grössten. Die heutige Dieselbus-Flotte der Verkehrsunternehmen im ZVV-Gebiet umfasst rund 700 Fahrzeuge. In den kommenden Jahren sollen diese nach Erreichen der vorgesehenen Einsatzdauer nach und nach ersetzt werden. Im Vordergrund stehen dabei Elektrobusse. Sie überzeugen durch reduzierte Treibhausgasemissionen, hohe Energieeffizienz sowie tiefere Luftschadstoff- und Lärmemissionen. In Zukunft könnten ergänzend auch weitere Antriebsformen wie synthetische Treibstoffe oder Wasserstoff in Frage kommen.
In jedem Fall wird die situativ beste Lösung ermittelt: So wurde beispielsweise die Dieselbus-Linie 83 in der Stadt Zürich bereits auf Batterietrolleybusse umgestellt. Diese Busse benutzen auf gewissen Streckenabschnitten das bestehende Fahrleitungsnetz, und auf den restlichen Abschnitten fahren sie mit Strom aus der Batterie. Die acht neuen Trolleybusse sparen so jährlich über 200‘000 Liter Diesel und rund 540 Tonnen CO2 ein. Auch in der Stadt Winterthur setzt man bei den Linien 5 und 7 auf Batterietrolleybusse, die teilweise das bestehende Stromnetz benutzen. Aufgrund der Linienführung sind dort aber noch 5,5 Kilometer zusätzliche Fahrleitungen notwendig. Der Regierungsrat hat für diesen Ausbau 18 Mio. Franken beim Kantonsrat beantragt.
Verkehrsrat bewilligte bereits rund 50 elektrisch betriebene Busse
In der laufenden Amtsperiode seit 2019 hat der Verkehrsrat bereits die Kosten für die Beschaffung von rund 50 Fahrzeugen bewilligt, die neu elektrisch statt mit Diesel betrieben werden. Ebenfalls bewilligt hat der Verkehrsrat die Kosten für Ladeinfrastrukturen in den Garagen, die für den Betrieb von E-Bussen notwendig sind. Insgesamt belaufen sich die bewilligten Beträge auf rund 66 Mio. Franken.
Diese ersten grösseren Umstellungen und Auslieferungen erfolgen in der Stadt Zürich. Seit wenigen Monaten ist auch im Glatttal der erste Elektrobus unterwegs. Auch in den übrigen Gebieten im Kanton sollen Dieselbusse nach und nach durch Elektrobusse ersetzt werden. Für die nächsten Jahre sind bereits weitere Vorhaben in Vorbereitung. In der Stadt Zürich ist geplant, die nachfragstarken Dieselbuslinien 69 und 80 durch Batterietrolleybusse zu ersetzen. Bereits bewilligt und im Bau sind auch drei neue elektrisch betriebene Limmatschiffe. Diese drei Schiffe können den CO2-Ausstoss jährlich um 100 Tonnen senken.
All diese Investitionen helfen dabei, den öffentlichen Verkehr noch klimafreundlicher zu gestalten.
«Der ZVV arbeitet auch hier wie gewohnt zuverlässig und in einem guten Takt: Die Dekarbonisierung wird betrieblich und wirtschaftlich umsichtig vorangetrieben»
, sagt Carmen Walker Späh.
Herausforderungen: Ladeinfrastrukturen, Betrieb und Finanzen
Die geplante Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrzeuge bringt auch grosse Veränderungen mit sich, die für die Fahrgäste nicht sichtbar sind. So müssen insbesondere die entsprechenden Ladeinfrastrukturen erstellt und betrieben werden. Dies wird beispielsweise an einigen bisherigen Standorten von Busdepots bauliche Anpassungen notwendig machen und neue betriebliche Abläufe erfordern. All dies führt zu zusätzlichen Kosten.