Das Bahnangebot zwischen Zürich, Wil und St.Gallen wird bis ins Jahr 2035 laufend verbessert. Um die Umsetzung zu forcieren, hat der Kanton St.Gallen dem Bundesamt für Verkehr ein Fahrplankonzept für die Übergangsphase eingereicht. Die Prüfresultate liegen jetzt vor.
Das Bundesparlament hat im Sommer 2019 den Bahnausbauschritt 2035 beschlossen. Damit können im Kanton St.Gallen an verschiedenen Orten die Züge häufiger fahren und dank funktionierenden Knoten reduzieren sich die Reisezeiten. Die Erreichbarkeit im Kanton wird deutlich verbessert. Der öffentliche Verkehr wird attraktiver.
Der Kanton St.Gallen fordert, dass die beschlossenen Angebotsverbesserungen zwischen St.Gallen, Wil und Zürich rasch umgesetzt werden. Er hat dazu ein mögliches Fahrplankonzept für die Übergangsphase erarbeiten lassen und dieses Ende 2020 dem zuständigen Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Im Auftrag des BAV haben Fachspezialisten der SBB das Konzept auf seine Machbarkeit hin geprüft. Die Resultate liegen dem Kanton St.Gallen nun vor.
Zwischen Zürich und Winterthur sind zur Kapazitätssteigerung im Schienennetz umfangreiche Erweiterungsarbeiten geplant. Das wichtigste Bauwerk ist der Brüttenertunnel. Dieser muss ins bestehende Netz integriert werden. Dies erfordert massive Umbauten in den Bahnhöfen Wallisellen, Bassersdorf, Dietlikon und Winterthur. Die Arbeiten dauern gut zehn Jahre und werden im besten Fall bis im Jahr 2035 abgeschlossen. Während dieser Bauarbeiten können nicht immer alle Gleise benutzt werden. Die Kapazitäten für den Fernverkehr und die S-Bahnen sind eingeschränkt. Die im Konzept angedachten zusätzlichen Verbindungen können so nicht gefahren werden. Weiter hat sich gezeigt, dass im Fahrplankonzept für die Übergangsphase die Verkehrszeiten der Fernverkehrszüge Richtung Ostschweiz noch nicht kompatibel sind mit den Fahrplanstrukturen westlich von Zürich. Das vom Kanton St.Gallen vorgeschlagene Fahrplankonzept ist nicht umsetzbar.
Das Bundesamt für Verkehr, die betroffenen Kantone und die beteiligten Transportunternehmen haben vereinbart, die Fahrpläne während der intensiven Bauphase zwischen Zürich und Winterthur gemeinsam festzulegen und zu koordinieren. Damit wird sichergestellt, dass die Interessen der Kunden bestmöglich berücksichtigt werden. Die Arbeiten dazu starten in diesem Jahr. Ob und wie die Fahrpläne zwischen Zürich, Wil und St.Gallen angepasst werden, ist zurzeit noch offen.