Die zahlreichen Rückmeldungen von Pro Bahn-Mitgliedern sowie die eigenen Erfahrungen zeigen ein recht unterschiedliches Bild.
Der nationale Verkehr läuft mehrheitlich gut bis sehr gut. Auch das neu eingeführte Konzept Aare Linth mit der Kurzwende in Zürich funktioniert gut, die Zusammenarbeit zwischen den Bahnunternehmungen scheint zu klappen. Dies wurde uns auf Anfrage auch von der SOB so bestätigt.
Im internationalen Verkehr ist die Situation ganz anders. Im Verkehr mit Italien läuft es in beiden Richtungen unbefriedigend. Maximal 50 % der Züge erreichen ihr Fahrziel pünktlich. Ein Desaster erleben wir leider täglich bei den drei Verbindungen mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem auf den Verbindungen München – Zürich. Pünktliche Züge sind hier die absolute Ausnahme, in der Regel beträgt die Ankunftsverspätung in Zürich 25–35 Minuten. Der erste schnelle EC, der pünktlich in Zürich HB eintraf, war der EC 98 am 26. Dezember 2021. Seither kamen weitere 8 Züge mit höchstens 4 Min. Verspätung an, was für einen raschen perrongleichen Anschluss an den IC1 Richtung Bern – Genève reicht. Total 7,5% der 120 Züge in den ersten 40 Tagen. Die Verbindungen mit Umsteigen in St. Margrethen sind deutlich weniger verspätet. Ob Corona, unfertige Baustellen, zu wenig geeignetes Rollmaterial oder konzeptionelle Fahrplanplanungsfehler interessiert den Reisenden eigentlich nicht – Tatsache ist einfach, der jetzige Zustand ist unhaltbar.