Am 10. September 2020 erfolgte der Durchstich beim Färberhüslitunnel. Der einzige Tunnel der künftigen Limmattalbahn verbindet die Badenerstrasse in Schlieren mit dem Spital Limmattal. Er wird im Tagbau in Deckelbauweise erstellt.
Beim Durchstich des Färberhüslitunnels war neben Vertreterinnen und Vertretern der Limmattalbahn AG und Baubeteiligten auch Schlierens Stadtrat und Bauvorstand Stefano Kunz vor Ort:
«Den Durchstich eines Tunnels auf Schlieremer Boden wollte ich mir nicht entgehen lassen.»
Daniel Issler, Gesamtprojektleiter der Limmattalbahn, hatte die Gäste im Tunnel begrüsst:
«Der Durchstich des Färberhüslitunnels ist ein Meilenstein der 2. Bauetappe. Wir sind gut im Zeitplan.»
Zwischen der Badenerstrasse und dem Spital Limmattal fährt die zukünftige Limmattalbahn im rund 245 Meter langen Färberhüslitunnel, der im Tagbau mittels der sogenannten Deckelbauweise erstellt wird. Für die Haltestelle Spital Limmattal wird zukünftig die Färberhüslistrasse auf einer Länge von rund 100 Metern um maximal acht Meter Richtung Süden verschoben.
Der verantwortliche Projektingenieur Thomas Vollenweider erläuterte auf der Baustelle das Vorgehen beim Bau:
«Grösste Herausforderung ist die Lage der Tunnelbaustelle im Siedlungsgebiet. Zuerst wurde auf der ganzen Tunnellänge eine Baupiste etwa auf Höhe der Tunneldecke eingerichtet. Danach wurden die Seitenwände mit senkrecht im Boden verankerten Bohrpfählen erstellt und darauf die neue Tunneldecke betoniert. Derzeit wird das Tunnelportal Nord gebaut, später das Tunnelportal Süd. Gleichzeitig findet der Tunnelaushub bis unter die bereits erstellte Tunneldecke statt.»
Die Tiefbauarbeiten dauern voraussichtlich bis Juli 2021, danach folgen Innenausbau und Gleisarbeiten bis April 2022.
Ökologische Gestaltung der Tunneloberfläche
Dort wo heute die Baumaschinen graben und später die Limmattalbahn durch den Tunnel fährt, wird ein neues Zuhause für heimische Tiere und Pflanzen geschaffen. Oberhalb des Färberhüslitunnels werden Flächen ohne Humusauflage von Pionierpflanzen besiedelt, die bei dichter Bebauung sonst keinen Platz mehr haben. Mit der Zeit bildet sich eine artenreiche Magerwiese aus, in der auch seltene Insektenarten wie Schmetterlinge oder Glühwürmchen ihren Lebensraum finden. Hecken bieten Nistgelegenheiten für Vögel und Parkbänke mit schattenspendenden Bäumen laden zur Naturbeobachtung ein. Nahe dem Südportal wird ein Wildobstgarten erstellt, der die Bevölkerung zum Ernten von Früchten und Nüssen einlädt. Die Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Schlieren. Mit dieser Neugestaltung kann ein Teil des geforderten ökologischen Ausgleichs der Limmattalbahn geschaffen werden. Auch in anderen Gemeinden sind weitere ökologische Ausgleichsflächen geplant.
Links
- Badener Tagblatt Hochbrücke wird saniert – kann aber die Limmattalbahn nicht tragen
- E-journal.ch: Baden: Limmattalbahn über Schulhausstrasse
- Limmattaler Zeitung: Wie das Depot der Limmattalbahn rasch in die Länge wächst
- Limmattaler Zeitung: Die Schlieremer fahren auf ihr Tram ab – doch den guten Passagierzahlen steht ein Todesfall gegenüber
- Badener Tagblatt: «Ohne Limmattalbahn droht mehr Stau, doch halbherzig umgesetzt würde das Neuenhof mehr schaden als nützen»