Bei den Konzessionen geht es zum einen um die Verlängerung der Glattalbahn von Zürich-Flughafen bis Kloten sowie um eine neue Tramstrecke in der Stadt Zürich von der Haltestelle Radiostudio nach Holzerhurd. Damit die Projekte verwirklicht werden können, hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 6. April 2022 die Erweiterung der entsprechenden Infrastrukturkonzessionen gutgeheissen.
Seit Ende 2010 verbindet die Stadtbahn Glattal (Glattalbahn) Dübendorf über Wallisellen, Oerlikon und Glattbrugg mit dem Flughafen Zürich. Die Verkehrsbetriebe Glattal (VBG) sehen vor, die Linie Richtung Kloten zu verlängern. Die rund drei Kilometer lange, doppelspurig geführte Neubaustrecke soll oberirdisch vom Flughafen über das Zentrum der Stadt Kloten bis zum Industriegebiet Steinacker verlaufen.
In der Stadt Zürich wollen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) eine Direktverbindung von Affoltern bis zum Hauptbahnhof bzw. ins Stadtzentrum umsetzen. Dafür ist der Bau einer knapp vier Kilometer langen Tramstrecke ab der Haltestelle Radiostudio zur Endhaltestelle Holzerhurd geplant.
Bundesrat gibt grünes Licht für die Glattalbahn-Verlängerung Kloten |
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Erste Hürde im Bewilligungsverfahren genommen Der Bundesrat hat der Glattalbahn-Verlängerung Kloten die Infrastrukturkonzession erteilt. Sie beinhaltet die Tramverbindung zwischen dem Flughafen und dem Entwicklungsgebiet Steinacker in Kloten. Damit schafft der Bundesrat eine wichtige Voraussetzung für die weitere Planung des umfassenden Gesamtprojekts. Die Glattalbahn-Verlängerung Kloten umfasst neben der Verlängerung der Tramlinie zwischen dem Flughafen und dem Entwicklungsgebiet Steinacker in Kloten zwei weitere Teilprojekte: Eine Velohauptverbindung mit separatem Fussweg sowie den Hochwasserschutz für Kloten und für den Flughafen. Die räumliche Nähe und die Abhängigkeiten dieser Teilprojekte erfordern eine gemeinsame Projektierung und Bauausführung. Damit kann der Kanton Zürich drei Herausforderungen in einem Projekt wirkungsvoll und nachhaltig meistern sowie Synergien optimal nutzen. Grünes Licht für die Tramverbindung Die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG (VBG) reichte am 16. Juli 2020 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) das Gesuch für die Erteilung der Infrastrukturkonzession ein. Im Verfahren wurde geprüft, ob ein öffentliches Interesse am Bau und Betrieb der neuen Tramverbindung besteht und keine wesentlichen öffentlichen Interessen – beispielsweise des Umweltschutzes oder des Natur- und Heimatschutzes – der Konzessionserteilung entgegenstehen. Der Bundesrat hat das Gesuch geprüft und entschieden, der VBG die Konzession zu erteilen. Dieser Entscheid kann nicht angefochten werden. Möglichkeiten für Einsprachen bestehen zu einem späteren Zeitpunkt während der öffentlichen Planauflage. Plangenehmigungsverfahren als nächster Schritt Derzeit erarbeitet die VBG das Bauprojekt, das die Grundlage für die kantonale Kreditbewilligung bildet. Der Entscheid des Kantonsrates wird 2024 erwartet. Dieser unterliegt dem fakultativen Referendum. Das Projekt wurde im Rahmen der Agglomerationsprogramme der 4. Generation im Juni 2021 beim Bund eingereicht. Dieser entscheidet über eine Mitfinanzierung voraussichtlich bis Ende 2023. Das Bewilligungsverfahren (Plangenehmigungsverfahren nach Eisenbahngesetz) wird voraussichtlich parallel dazu ab 2023 laufen. Derzeit wird von einem Baustart im Jahr 2026 ausgegangen, dies unter der Voraussetzung einer rechtskräftigen Plangenehmigung und der gesicherten Finanzierung durch den Kanton und den Bund. Die Bauarbeiten werden rund vier Jahre dauern. – Mehr erfahren zum Gesamtprojekt Glattalbahn-Verlängerung Kloten |
Bundesrat erteilt Infrastrukturkonzession für Tram Affoltern |
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Der Bundesrat hat heute die Infrastrukturkonzession für das Tram Affoltern erteilt. Damit gibt er grünes Licht für den geplanten Bau einer neuen Direktverbindung vom Quartier Affoltern bis ins Stadtzentrum. Mit dem Tram Affoltern entsteht eine knapp vier Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Radiostudio und Holzerhurd. Affoltern erhält damit eine attraktive, leistungsfähige Anbindung ans Tramnetz und eine umsteigefreie Direktverbindung in die Innenstadt. Auf Grundlage des Vorprojektes haben die VBZ beim Bundesamt für Verkehr (BAV) die Infrastrukturkonzession beantragt, um die Freigabe für den geplanten Netzausbau und den Betrieb der zukünftigen Tramlinie zu erhalten. Es wurde u.a. geprüft, ob ein öffentliches Interesse am Bau und Betrieb des neuen Trams Affoltern besteht. Der Bundesrat hat nun das Gesuch gutgeheissen und entschieden, den VBZ die Konzession zu erteilen. Mitfinanzierung des Bundes im Agglomerationsprogramm angestrebt Zurzeit ist das Bau- und Auflageprojekt Tram Affoltern in Arbeit, in dem die bisherigen Planungen konkretisiert und detaillierter ausgearbeitet werden. Zudem beantragt der Kanton im Rahmen des Agglomerationsprogramms eine Mitfinanzierung des Projekts Tram Affoltern durch den Bund. Ab 2023 steht als nächster Schritt mit dem Plangenehmigungsverfahren nach Eisenbahnrecht das ordentliche Baubewilligungsverfahren an. Affoltern ist ein wachsendes Quartier in Zürich Nord mit derzeit rund 27‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Heute leben rund 40 Prozent mehr Menschen im Quartier als vor 15 Jahren und die Fahrgastzahlen auf den Buslinien in Affoltern steigen weiter an. Selbst die Kapazitäten der Doppelgelenkbusse der Linie 32, die in den Spitzenzeiten im 6-Minuten-Takt verkehren, reichen bald nicht mehr aus. Linienführung vom Radiostudio bis ins Holzerhurd Die Tramlinie 11 wird zukünftig ab dem Radiostudio bis ins Holzerhurd geführt. Das Tram Affoltern ersetzt in diesem Abschnitt die Trolleybuslinie 32, die zukünftig am Bucheggplatz endet. Die Buslinien 61 und 62 verkehren weiterhin auf der Wehntalerstrasse. Den heutigen Linienast des 11ers nach Auzelg übernimmt die Tramlinie 15. Mit der neuen Tramlinie entsteht eine direkte Anbindung von Affoltern an die Innenstadt. Das Tram Affoltern ist ein zentrales Element der VBZ-Netzentwicklungsstrategie «Züri-Linie 2030» und ein Projekt von Stadt und Kanton Zürich. – www.vbz.ch/affoltern |