Beschwerde abgewiesen: Vergabe von Rahmenvertrag über bis zu 510 FLIRT an Stadler bestätigt

Stadler ist im Oktober 2021 als Sieger der Ausschreibung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und Region Alps über einen Rahmenvertrag von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT hervorgegangen. Nachdem ein unterlegener Bieter Beschwerde gegen die Vergabe eingelegt hat, hat das Bundesverwaltungsgericht diese Beschwerde nun abgewiesen.

Im Oktober 2021 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und Region Alps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem bewährten FLIRT-Fahrzeugkonzept durchsetzen.

In einem ersten Abruf ist die Bestellung von 286 FLIRT mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere Züge. Weitere Informationen zu den Fahrzeugen veröffentlicht Stadler nach der Vertragsunterzeichnung.

Medienmitteilung der SBB:
Im Oktober 2021 hat Stadler den Zuschlag für 286 einstöckige Triebzüge erhalten. Das Bundesverwaltungsgericht bestätigt die Vergabe des Auftrags an Stadler und hat die Beschwerde von Alstom abgewiesen.

Die SBB beschafft gemeinsam mit den Tochterunternehmen Thurbo und Region Alps 286 einstöckige Triebzüge für den Regionalverkehr. Den Zuschlag für diesen Auftrag hat Stadler erhalten. Die unterlegene Anbieterin Alstom hat gegen diesen Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingelegt. Das Gericht hat nun die Beschwerde abgewiesen. Dieser Gerichtsentscheid bestätigt, dass die SBB während des Ausschreibeverfahrens die beschaffungsrechtlichen Vorgaben und die Gleichbehandlung der Anbieter eingehalten hat. Nach Unterzeichnung des Vertrags kann Stadler mit dem Bau der 286 Triebzüge für den Regionalverkehr starten.

Das durch Alstom eingeleitete Gerichtsverfahren hat Auswirkungen auf die Auslieferung der Fahrzeuge. Die ersten Züge werden im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen, anstatt ab Ende 2025 wie ursprünglich geplant. Die neuen Züge ersetzen bis voraussichtlich 2034 schrittweise folgende Fahrzeug-Typen:

– bei SBB: Domino, Flirt (erste Generation) und lokbespannte Pendelzüge, bestellt werden 155 Züge, mit 174 Zügen als Option.
– bei Thurbo: Gelenktriebwagen (GTW), bestellt werden 107 Züge, mit 40 Zügen als Option.
– bei Region Alps: Domino und Nina, bestellt werden 24 Züge, mit 10 Zügen als Option.

Die Neubeschaffung ermöglicht allen drei Bahngesellschaften geplante Angebotsverbesserungen und vom Bund und Kantonen geplante Angebotserweiterungen.

Die neuen Triebzüge bieten den Kund:innen zahlreiche Verbesserungen

Die Züge verfügen gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und grosse Gepäckstücke. Zudem bieten sie guten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Sie berücksichtigen die Vorgaben für Reisende mit Mobilitätseinschränkung und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Rollstuhlfahrende und ein rollstuhlgängiges WC. Neu sind Rollstuhlplätze auch in der 1. Klasse verfügbar. Auch leisten die neuen Triebzüge durch eine bessere Motorisierung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Pünktlichkeit. Der neue Zug soll für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen werden.
Technische Daten
Vierteilige Ausführung:
– Sitzplätze Total 146, davon 1. Kl. 28 / 2. Kl. 118, exkl. 2 Rollstuhlplätze 
– Veloselbstverlad Stellplätze: bis zu 12 Stellplätze (Multifunktionszonen)
– Toiletten total / davon rollstuhlgängig: 1 / 1
– Einstiege pro Seite total: 8 
– Länge: 73.5 m

Dreiteilige Ausführung:
– Sitzplätze Total 134, davon 1. Kl. 18 / 2. Kl. 116, exkl. 2 Rollstuhlplätze 
– Veloselbstverlad Stellplätze: bis zu 10 Stellplätze (Multifunktionszonen)
– Toiletten total / davon rollstuhlgängig: 1 / 1
– Einstiege pro Seite total: 3 
– Länge: 57.8 m
Die Zuschlagskriterien
Die SBB hat den Grossauftrag gemäss den beschaffungsrechtlichen Bestimmungen vergeben. Die Anbieter wurden zum Prozessbeginn über die Zuschlagskriterien informiert. Für die Bewertung massgebend waren Wirtschaftlichkeit, Qualität, Erfüllungsgrad der Lastenhefte und kommerziell-technische Einzelaspekte.

Bei der Wirtschaftlichkeit werden nicht nur die Investitionskosten berücksichtigt, d.h. der Kaufpreis pro Fahrzeug, sondern auch die Betriebskosten; dazu gehören Kosten für Instandhaltung, Reinigung, Energie und Trassen sowie die Preise für ausgewählte Ersatzteile. Insgesamt hat Stadler bei der Wirtschaftlichkeit am besten abgeschnitten; dies ist zurückzuführen auf die tieferen Betriebskosten.

Bei der Qualität hebt sich Stadler insbesondere durch den Projektplan positiv hervor. So werden unter anderem projektkritische Meilensteine wie Sicherheitsnachweise, Zulassung oder Netzzugang detailliert und nachvollziehbar dargestellt.

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