Verkehrsverbund Luzern: Die öV-Nachfrage hat sich im zweiten Pandemiejahr leicht erholt

Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) schaut erneut auf ein von der Pandemie geprägtes Geschäftsjahr 2021 zurück. Obwohl der VVL mit rund 86.2 Millionen Fahrgästen eine Steigerung von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen konnte, ist die öV-Nutzung noch immer tiefer als vor der Pandemie. Der VVL schliesst seine Jahresrechnung mit einem Gewinn von 1.2 Millionen Franken ab.

Das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung hat sich aufgrund von Pandemie-Massnahmen und der vom Bundesrat angeordneten Homeoffice-Pflicht spürbar geändert. Erfreulich ist jedoch, dass die öV-Nutzung gegenüber 2020 im zweiten Pandemiejahr leicht angestiegen ist. Die Fahrgäste im Verbundgebiet haben 2021 insgesamt eine Strecke von rund 738 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das entspricht einem leicht höheren Wert als 2020, liegt jedoch noch immer unter dem Wert vor der Pandemie. Der VVL zählte zudem rund 86.2 Millionen Fahrgäste. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 4 Prozent mehr. Vor der Pandemie waren jedoch weitaus mehr Fahrgäste auf Bus und Bahn anzutreffen. Es ist ein Fahrgastrückgang von 24 Prozent zu verzeichnen.

VVL schliesst mit positivem Ergebnis ab

Transportunternehmen und der VVL waren aufgrund der tiefen Nachfrage und fehlenden Einnahmen entsprechend gefordert. Dennoch gelang es dem VVL, die pandemiebedingt höheren Ausgaben zu stemmen. Er musste keine zusätzlichen Beiträge vom Kanton und den Gemeinden beziehen, unter anderem dank vorhandenem Eigenkapital. Der VVL erzielte im Jahr 2021 einen Gewinn von 1.2 Millionen Franken.

«Die Nachzahlungen aufgrund von Einnahmeausfällen an die Transportunternehmen während des Pandemiejahres 2020, waren tiefer als erwartet. Deshalb kann der VVL ein positives Ergebnis aufzeigen»

, sagt Luzia Frei, Mediensprecherin VVL.

Kundinnen und Kunden sind zufrieden mit dem Angebot

Trotz Pandemie erweist sich die Kundenzufriedenheit im öV des Kantons Luzern als positiv. Dies zeigt eine im Jahr 2021 getätigte Umfrage des VVL in Zusammenarbeit mit den Kantonen Obwalden, Nidwalden und Uri. Die befragten Fahrgäste würden den öV mehrheitlich weiterempfehlen. Kritisch beurteilt wurde die Pünktlichkeit von Bussen und Zügen während den Hauptverkehrszeiten.

«Eine bessere Zuverlässigkeit des öV, etwa mit einer konsequenten Busbevorzugung, ist für die Kundenzufriedenheit von grosser Bedeutung.»

, so Luzia Frei.

Tarifverbund Passepartout: Kaum Zunahme bei Aboverkäufen

Die veränderte Nachfrage zeigte sich auch beim Tarifverbund Passepartout. Zwar nahm der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 7 Millionen zu. Im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Pandemie entspricht dies jedoch einem Umsatzrückstand von 17.9 Prozent. Der Verkauf von Billetten erholte sich langsam, der Umsatz bei den Abos stagnierte gegenüber dem Vorjahr beinahe.

Wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren öV

Im Dezember 2021 wurde mit der VBL AG auf der Linie 10 der erste Pilotbetrieb mit Depotlader Elektrobussen gestartet. Weitere Pilotlinien sind mit der Postauto AG und der Rottal Auto AG ab Dezember 2022 geplant. Gemeinsam mit den Transportunternehmen werden wertvolles Wissen und Erfahrungen im Betrieb gesammelt. Durch den Einsatz von E-Bussen und weiteren in Prüfung stehenden Antriebsformen sollen jährlich mehrere Tonnen CO2 eingespart werden. Bis 2040 soll der grösste Teil der Busse mit erneuerbaren Energien verkehren.


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