BVB-Tramflotte wird dank 23 zusätzlichen Flexity-Trams vollständig niederflurig

Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) planen die Beschaffung von weiteren 23 Flexity-Trams, die ab 2025 die alten Cornichon-Trams ersetzen sollen. Damit wird die Tramflotte der BVB bis in drei Jahren vollständig niederflurig. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt beantragt dem Grossen Rat ein Darlehen an die BVB in der Höhe von insgesamt 91.3 Millionen Franken.

Die Cornichon-Trams fahren seit den 1980er-Jahren durch Basel. Demnächst erreichen sie das Ende ihrer Lebensdauer. Die BVB plant daher die Beschaffung von 23 Flexity-Trams. Diese ersetzen einerseits die 13 Cornichon-Trams und verstärken andererseits die Reserve-Fahrzeuge, die dann zum Einsatz kommen, wenn Tramzüge repariert werden müssen oder aus betrieblichen Gründen zusätzliche Trams nötig werden – beispielsweise nach Fussballspielen, für die Ausbildung des Fahrpersonals oder während Baustellen. Hier verfügte die BVB bisher über zu wenige Fahrzeuge. Für die Trambeschaffung macht die BVB Gebrauch von einem sogenannten «Optionslos»: Aufgrund der früheren Beschaffung von Flexity-Trams hat sie die Möglichkeit, weitere Fahrzeuge zu attraktiven Konditionen und ohne aufwändige Neuausschreibung zu beschaffen. Damit die BVB die 23 Trams kaufen kann, beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat ein rückzahlbares Darlehen an die BVB in der Höhe von insgesamt 91.3 Millionen Franken.

Mit den neuen Flexity-Trams wird die BVB-Tramflotte ab 2025 vollständig niederflurig, was die Benutzung für alle Fahrgäste komfortabler und einfacher macht. Die Flotte der BVB erfüllt damit die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Die Trams verfügen zudem über ein neues Kollisionswarnsystem, das die Sicherheit der Fahrgäste, des Personals und der anderen Verkehrsteilnehmenden erhöht.

Aktuell ist noch nicht klar, was nach der Inbetriebnahme der neuen Flexity-Trams mit den 13 Cornichon-Zügen geschehen wird. Für eine Weiterverwendung im Ausland laufen derzeit Abklärungen mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).

Die Umstellung auf Schiebetritte erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt

Der Grosse Rat hat im Mai 2020 beschlossen, dass künftig sämtliche Trams über Schiebetritte verfügen oder dafür vorbereitet werden sollen. Da das Flexity-Tram nicht mit Schiebetritten nachgerüstet werden kann, haben der Kanton und die BVB geprüft, ob eine Neuausschreibung für den Ersatz der Cornichons Sinn macht. Es zeigte sich jedoch, dass eine Neuausschreibung zu Verzögerungen und erheblichen Mehrkosten führen würde. Zeitlich und kostenmässig ist es am effizientesten, nun nochmals Flexity-Trams zu günstigen Konditionen zu kaufen und auf den Zeitpunkt der definitiven Umstellung auf Schiebetritte neue Trams zu beschaffen. Diese Umstellung muss für die gesamte Tramflotte auf einen einzigen Zeitpunkt hin geschehen, da ein Mischbetrieb zwischen Trams mit und Trams ohne Schiebetritten nicht möglich ist. Der Grosse Rat wird entscheiden, per wann die Tramflotte mit Schiebetritten unterwegs sein soll. Hintergrund dieser Überlegungen ist der Umbau der Tram- und Bushaltestellen im Zuge des BehiG: Damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen ohne fremde Hilfe ebenerdig ins Tram oder in den Bus einsteigen können, werden die Haltestellenkanten erhöht. Gerade an sogenannten Kap-Haltestellen, wo sich das Tram die Fahrspur mit anderen Verkehrsteilnehmenden teilt, müssen die Velofahrenden dieser höheren Haltestellenkante entlangfahren, was oft als gefährlich empfunden wird. Damit die Velofahrenden zwischen Schiene und hoher Haltestellenkante mehr Platz haben, möchte der Grosse Rat den Abstand zwischen Haltestelle und Gleis vergrössern und diesen Abstand mit Schiebetritten an den Trams überbrücken.

Um in der Zwischenzeit bis zur flächendeckenden Umstellung auf Trams mit Schiebetritten die Sicherheit der Velofahrenden an Kaphaltestellen zu erhöhen, wird beim Umbau jeder Haltestelle geprüft, ob ein Haltestellentyp realisiert werden kann, bei dem die Velofahrenden nicht der hohen Haltekante entlangfahren müssen. Für Haltestellen, bei denen dies aus Platzgründen nicht möglich ist, wird momentan an der Haltestelle Bruderholzstrasse das velofreundliche Gleis getestet.

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