Die erste Bahnstrecke der Schweiz – die «Spanisch-Brötli-Bahn» – führte von Zürich nach Baden. Sie wurde vor 175 Jahren eröffnet. Danach baute unser Land das Bahnnetz stetig aus. Die Bevölkerung kann sich heute dank diesen Investitionen und den guten Verbindungen von Postauto, Tram, Bus, Schiff und Seilbahn auf einen starken öffentlichen Verkehr verlassen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga wies am Jubiläumsanlass auf die grosse Bedeutung der Bahn für den Zusammenhalt des Landes hin. Der Ukraine-Krieg führe zudem vor Augen, welch wichtige Rolle die Bahn auch für die Sicherheit und Versorgung der Menschen spiele.
Am 9. August 1847 wurde mit der «Spanisch-Brötli-Bahn» von Zürich nach Baden die erste Schweizer Bahnstrecke eingeweiht. Ihre Bezeichnung geht gemäss Überlieferung auf eine Badener Brot- Spezialität zurück. Betrieben wurde die Strecke von der Schweizerischen Nordbahn. Die Eröffnung der «Spanisch-Brötli-Bahn» markiert den Anfang des Eisenbahnzeitalters der Schweiz.
Die ersten Bahnen entstanden bei uns auf private Initiative. Sie konnten mit einer Konzession der betroffenen Kantone ihren Betrieb aufnehmen. Vorgaben des Bundes gab es zunächst nur zu technischen Fragen. Der Bund erhielt später mehr Kompetenzen, um ein sinnvolles nationales Netz zu gewährleisten und die im erbitterten Konkurrenzkampf stehenden Privatbahnen zu beaufsichtigen. Aufgrund eines Volksentscheids von 1898 übernahm ab 1902 die neu gegründete SBB die grössten Bahngesellschaften sowie kleinere Privatbahnen. Mit der Verstaatlichung ging die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Bahn an den Bund über.
Öffentlicher Verkehr im Dienst der Bevölkerung
Die Schweiz hat sich seither zu einem Bahnland par excellence entwickelt: Nirgends sonst in Europa fährt die Bevölkerung so oft mit dem Zug: Wir haben eines der dichtesten Eisenbahnnetze und mit dem Gotthard-Basistunnel auch den längsten Tunnel der Welt.
Die Bevölkerung kann sich heute dank den Investitionen in die Bahn und den guten Postauto-, Tram-, Bus-, Seilbahn- und Schiffverbindungen auf einen starken öffentlichen Verkehr verlassen. Er sorgt dafür, dass die Pendlerinnen und Pendler rasch zur Arbeit kommen und alle Regionen unseres Landes gut erschlossen sind. Allein im Regionalverkehr geht es um 1400 Linien. Auch für die Freizeit spielt der öffentliche Verkehr eine wichtige Rolle.
Die Schweiz hat ihre Bahnen früh elektrifiziert und von Dampfloks Abschied genommen. Sie ist seit langem klimafreundlich unterwegs. Der Bund will sie weiter stärken. Dazu gehören neben der finanziellen Unterstützung und dem weiteren Ausbau zum Beispiel bessere Nachtzugverbindungen, vereinfachte Zulassungsverfahren fürs Rollmaterial, eine weitere Lärmreduktion bei Güterwagen und ein kundenfreundlicheres internationales Ticketing.
Links
- Listicle-Serie auf Twitter mit Wissenswertem über die Schweizer Eisenbahn
- Schweizerische Bundesbahnen (Webseite des Historisches Lexikons der Schweiz HLS)
- Die zentrale Stellung der Eisenbahn (Webseite des Bundesamts für Verkehr BAV)
- 175 Jahre Schweizer Bahnen
- SRF: 5317 Kilometer in 175 Jahren – Eine Zeitreise durch die Schweizer Eisenbahn-Geschichte
- SRF: Welche Zukunft für die Schweizer Bahn?