Stadler liefert erste vollautomatisierte Zahnradbahn der Welt

Die Appenzeller Bahnen (AB) und Stadler haben einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung eines Zahnradfahrzeuges für die Bahnverbindung Rheineck–Walzenhausen unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet die Ausrüstung des Fahrzeugs mit der CBTC-Lösung (Communications-based Train Control) von Stadler. Das neue Fahrzeug der Linie Rheineck-Walzenhausen ist damit die erste vollautomatisierte Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn der Welt.

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Die Visualisierung zeigt das neue Zahnradfahrzeug von Stadler für die Bahnverbindung Rheineck–Walzenhausen der Appenzeller Bahnen. / Quelle: AB

Das heute von der Appenzeller Bahn (AB) auf der Linie Rheineck-Walzenhausen eingesetzte Fahrzeug ist seit über 64 Jahren im Einsatz und muss altershalber ersetzt werden. Die AB bestellen bei Stadler ein neues Zahnradfahrzeug inklusive der Ausrüstung zum vollautomatischen Bahnbetrieb.

Signaltechnik-Lösung von Stadler für automatisierten Bahnbetrieb

Stadler rüstet damit erstmals eine Bergbahn mit der eigen entwickelten CBTC-Lösung (Communications-based Train Control) aus. Diese Lösung bietet die Voraussetzung für einen automatisierten Betrieb. Für die AB setzt Stadler die höchste Automatisierungsstufe 4 (GoA4) um. Damit kann der Zugbetrieb vollautomatisch und fahrerlos erfolgen. Es befindet sich kein Personal mehr im Zug und alle Operationen sind automatisiert. Die AB-Mitarbeitenden in der Betriebszentrale können per Fernsteuerung in den Zugbetrieb eingreifen.

Erste vollautomatische Zahnradbahn auf offenem Feld

Bereits heute existieren vollautomatisierte Bahnen in Tunnels oder auf abgeschlossenen Gleissystemen, bei denen Hindernisse im Fahrweg sicher ausgeschlossen werden können. So werden in der Schweiz etwa die Metro Lausanne oder auf der ganzen Welt bereits dutzende Bahnsysteme im sogenannten geschlossenen System betrieben, bei denen die Strecke in Bezug auf Hindernisse überwacht werden muss. Die neue Bahn auf der Linie Rheineck-Walzenhausen wird jedoch eine vollautomatische Bahn sein, die in einem offenen System im freien Feld fährt. Die CBTC-Lösung muss daher auch die Überwachung des Fahrwegs und die Hinderniserkennung übernehmen. Das neue Fahrzeug der Linie Rheineck-Walzenhausen wird damit die erste vollautomatisierte Überland-Adhäsion- und Zahnradbahn der Welt sein. Die Inbetriebnahme ist für 2026 vorgesehen.

«Die Umsetzung des automatisierten und fahrerlosen Betriebs auf der Linie Rheineck–Walzenhausen ist ein Meilenstein in der Digitalisierung des Bahnbetriebs. Das Projekt wird wertvolle Pionierarbeit in Sachen automatisierter Bahnverkehr auf Überlandstrecken leisten. Davon werden eisenbahnbezogene Digitalisierungsprojekte auf der ganzen Welt profitieren. Wir sind stolz, zusammen mit der Appenzeller Bahn als Vorreiter voranzugehen und freuen uns auf die Zusammenarbeit»

, sagt Marc Trippel, Leiter der Division Signalling von Stadler.

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