Der Bundesrat gibt vor, dass er mit seiner Stossrichtung bei Bahn 2050 ‚Kurze und mittlere Distanzen‘ einen maximalen Beitrag zur Erreichung der übergeordneten Ziele des Bundes, z.B. im Bereich der Klimapolitik, der Umwelt oder der Raumplanung, leisten kann. Dass dieses Konzept gescheitert ist, zeigt er gleich selber: Trotz riesiger Investitionen soll der Anteil der Bahn am Gesamtverkehr um unbedeutende 3% steigen, was zu keinem der genannten Ziele einen wirksamen Beitrag leistet.
Es ist deshalb unverständlich, dass der Bundesrat die Motion Verkehrskreuz Schweiz zur Ablehnung beantragt, da Neubaustrecken mit konkurrenzfähigen Fahrzeiten die Menschen zum Umsteigen bewegen und oft günstiger sind, als der Ausbau bestehender Strecken. Ein Teil des Verkehrskreuzes wird mit Neubaustrecken geschaffen. Diese behindern den bestehenden Betrieb nicht oder nur sehr punktuell. Dies steht in starkem Kontrast zum Ausbaukonzept am bestehenden Bahnnetz, welches der Bundesrat vertritt. So musste er im Juni einen Ausbaustopp für neue Erweiterungen bis 2033 verkünden. Seine Begründung: inakzeptable Störungen des laufenden Betriebes.
Mit blossem Flickwerk an bestehenden Strecken drohen weitere endlose Baustellen mit Kapazitätseinschränkungen und Zugsverspätungen, die die Kundinnen und Kunden verärgern, und die Verkehrsverlagerung auf der Schiene verhindern.
Das Verkehrskreuz ergänzt «Bahn 2050», und stärkt auch den Regional- und Aggloverkehr. Die weitgehend positive Wirkung des Verkehrskreuzes auf die Umwelt, die Wirtschaft und auf die Bahn als System hat Swiss Railvolution im Rahmen der Vernehmlassung zu Bahn 2050 gezeigt.
Der Bundesrat soll gemäss Verkehrskreuz Schweiz ernsthaft einen stärkeren Einbezug der
langen Distanzen in ein nationales und internationales Fahrplankonzept mit den
europäischen Partnern prüfen. Sonst stellt sich die Frage, wie der Bundesrat ohne
schnellere Fahrzeiten den Flug- und den Strassenfernverkehr auf die Bahn verlagern will?