BAV etabliert Benchmarking im öffentlichen Regionalverkehr

Mit über zwei Milliarden Franken jährlich finanzieren der Bund und die Kantone das Angebot im regionalen Personenverkehr. Diese Mittel müssen effizient verwendet werden. Um die Kosten der bestellten Bus- und Bahnleistungen vergleichen zu können, hat das BAV gemeinsam mit den Kantonen ein nationales Benchmarking entwickelt. Dieses Instrument beruht auf dem Kennzahlensystem, das seit 2008 verwendet wird und ergänzt dieses.

Mit der laufenden Revision des Personenbeförderungsgesetzes hat das Parlament die gesetzliche Grundlage für ein nationales Benchmarking im bestellten Regionalverkehr (Regionaler Personenverkehr, RPV) geschaffen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Produktionsbedingungen (Fahrplan, Nachfrage, Fahrzeuggrösse etc.) soll es das schweizweite Benchmarking ermöglichen, die Kosten von Linienbündeln bzw. Transportunternehmen differenziert und fair zu vergleichen. Damit soll eine verlässliche und objektive Grundlage geschaffen werden, um die Effizienz der Leistungserbringung besser beurteilen zu können, mit dem Ziel:

  • Anreize zur Optimierung des Angebots zu schaffen (für Besteller und Transportunternehmen);
  • eine sachliche und objektive Grundlage für die Diskussionen im Bestellverfahren bereitzustellen;
  • Kostensenkungspotenziale und entsprechenden Handlungsbedarf zu erkennen;
  • Zielwerte für Zielvereinbarungen festzulegen;
  • und den indirekten (virtuellen) Wettbewerb innerhalb der Branche zu fördern.

Das Benchmarking-Instrument betrifft die «regulären» Dieselbus- und Bahnlinien. Spezielle Linien wie Nachtangebote, Seilbahnen, Schiffe, Elektrobus-, Trolleybus- oder Tramlinien werden nicht beurteilt, da die Datenlage hierfür nicht ausreicht.

Das Benchmarking soll erstmals auf Basis der Planrechnungen («Offerten») erstellt werden, welche die Unternehmen für das Fahrplanjahr 2024 eingereicht haben. Die definitive Einführung ist für das Bestellverfahren 2025/2026 geplant. Bis Mitte Dezember organisiert das BAV Informationsanlässe für die Transportunternehmen.

Steuerungsinstrument für die Besteller

Bund und Kantone bezahlen jährlich rund zwei Milliarden Franken an den regionalen Personenverkehr. Passagiere geben ebenfalls rund zwei Milliarden Franken für Tickets und Abonnemente aus. Neben dem neuen Benchmarking betreibt das BAV seit 2016 ein Qualitätsmesssystem im RPV. Mit diesem System werden Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ordnung, der Zustand von Fahrzeugen und Haltestellen sowie die Qualität der Fahrgastinformation gemessen.

Sowohl Benchmarking wie auch Qualitätsmesssystem sind wichtige Steuerungsinstrumente. Mit ihnen stellt das BAV sicher, dass die öffentliche Hand und die Passagiere für die von ihnen investierten Mittel im RPV effiziente und qualitativ hochstehende Leistungen erhalten. Falls Mängel in bestimmten Bereichen auftreten, können die Besteller via Ziel- und Angebotsvereinbarungen bei den Transportunternehmen Verbesserungen einfordern.

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Text-QuelleBAV, News-Blog
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