Schnell, einfach, bargeldlos: Künftig können ÖV-Tickets direkt der eigenen Bankkarte zugeordnet werden, wie ein aktuelles Pilotprojekt zeigt. Die Partner Netcetera, Abrantix, Baselland Transport (BLT), Transports publics fribourgeois (TPF) und Worldline mischen den Markt mit der nächsten Generation nutzerfreundlicher und nachhaltiger ÖV-Billetts auf.
Sie sind auf Reisen in einer anderen Stadt und wollen den ÖV nutzen. Haben Sie die Ticket-App des regionalen Anbieters installiert und ein Konto angelegt? Haben Sie genug Bargeld für den Automaten dabei? Wenn nicht, wird es schwierig mit der Weiterfahrt.
Das Projekt «Tap & Ride» von Netcetera, Abrantix, Baselland Transport (BLT), Transports publics fribourgeois (TPF) und Worldline schafft den Mobilitätsstopper endgültig ab: Tickets für den öffentlichen Verkehr benötigen nur noch eine NFC-fähige Bankkarte, wie z.B. eine Kreditkarte. Das soll zukünftig in der ganzen Schweiz reibungsloses Reisen erlauben.
In den Kantonen Baselland und Freiburg haben die Partnerunternehmen ein sechsmonatiges Pilotprojekt gestartet, das die Kundenakzeptanz für den kontakt- und bargeldlosen Ticketerwerb testet. Fahrgäste wählen an einem Terminal das Ticket aus und bezahlen kontaktlos, mit der Kredit- oder Debitkarte. Der Fahrschein wird direkt mit der Bankkarte referenziert – ein ausgedrucktes Billett oder eine Smartphone-App werden nicht benötigt.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Viele Reisende haben nicht die passende regionale App auf dem Smartphone, etwa Geschäftsreisende oder Touristen – die Kreditkarte hat hingegen fast jeder dabei. Der entfallende Ticketausdruck ist nachhaltig und spart Ressourcen. Ausserdem entfällt durch den bargeldlosen Vorgang die Wartezeit durch Ticketkauf beim Fahrzeugführer. Das wirkt sich positiv auf Fahrzeiten aus: Linien können schneller befahren werden, die eingerechneten Zeiten für den Ticketverkauf entfallen.
«Der Ticketmarkt muss sich dem dynamischen Fortschritt der digitalen Transformation anpassen»
, erklärt Oliver Aeschlimann, Head of Smart Mobility bei Netcetera.
«Digitalisierung soll den Menschen das Leben erleichtern. Mit Tap & Ride verfolgen wir die Vision eines kontaktlosen Ticketservice im öffentlichen Personennahverkehr. Zukünftig soll Tap & Ride über alle möglichen Kontaktpunkte laufen, wie bestehende Terminals oder Smartphone, damit möglichst alle Reisenden davon profitieren können.»
Sicher, nutzerfreundlich und fortschrittlich
Auch für die Verkehrsgesellschaften bietet das innovative Verfahren Vorteile. Mobilitätsanbieter können Tap & Ride mit minimalem Aufwand bei höchster Sicherheit in ihr Ticketing integrieren. Dank Zahlungsdienstleiter Abrantix ist die Zahlungsabwicklung EP2-konform und bietet zudem ein hohes Mass an Datenschutz und Sicherheit. Damit ist Tap & Ride anderen Projekten, die auf Abwicklung über Europay International, MasterCard und Visa (EMV) setzen, einen grossen Schritt voraus: Alle in der Schweiz bekannten kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten sind durch den offenen EP2-Standard möglich und eine grossflächige Abdeckung durch die zu 95 Prozent EP2-fähigen Terminals in der Schweiz ist gewährleistet.
Usability-Bonus für Kunden: Eine vorherige Registrierung ihrer jeweiligen Karte ist nicht nötig. Für die Sicherheit der Kundendaten sorgt unter anderem der Payment Card Industry Data Security Standard (PCI), der sowohl für Terminals als auch Software gilt.
Netcetera, Worldline, Abrantix und die Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs BLT und TPF treiben gemeinsam die Digitalisierung des Ticketgeschäfts voran und fördern damit besonders schnelle, einfache und nachhaltige Nutzung des Ticketangebots durch Kund:innen.
«Netcetera ist ein langjähriger, visionärer Partner. Ihre Expertise und Erfahrung aus vielen Innovationsprojekten bringt uns als ÖV-Anbieter erneut einen entscheidenden Schritt voran»
, lobt Stephan Brode, Chief Digital Officer bei BLT die enge Zusammenarbeit.
In den kommenden Monaten sammeln die Partner daher das Feedback der Reisenden zur neuen Bezahlmethode, die auf der BLT Linie 66 und in der Zone 10 der Agglomeration Freiburg getestet werden kann.