SBB und SOB entwickeln gemeinsame Fernverkehrskooperation weiter

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 10. Februar 2023 veröffentlicht.

Die SBB und die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) entwickeln die Zusammenarbeit im Fernverkehr weiter. Für den Betrieb des künftigen Halbstundentaktes im St. Galler Rheintal haben die beiden Bahnunternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet: Die SOB soll die zusätzlichen Züge zwischen Chur und St. Gallen betreiben. Gleichzeitig ist geplant, dass die SBB einzelne Leistungen von der SOB auf dem IR35 zwischen Bern und Chur übernimmt und mit Doppelstock-Rollmaterial fährt.

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Ein Traverso der Südostbahn am 25. Januar 2022 bei Bad Ragaz. / Quelle: Hanspeter Schenk

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 wird im St. Galler Rheintal der durchgehende Halbstundentakt zwischen St. Gallen und Sargans eingeführt. Die SBB beabsichtigt, die SOB mit dem Betrieb dieser zusätzlichen Züge unter der bestehenden Fernverkehrskonzession der SBB zu beauftragen. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die für den Betrieb erforderlichen Konzepte und Vereinbarungen werden von den beiden Bahnunternehmen in den kommenden Monaten erarbeitet. Die SBB und SOB verbindet eine enge und erfolgreiche Kooperation im Fernverkehr: So betreibt die SOB bereits heute die Linien «Treno Gottardo» (Basel/Zürich-Arth‒Goldau‒Göschenen‒Locarno, seit 2020) und «Aare Linth» (Bern‒Olten‒Zürich‒Chur, seit 2021).

Nach dem Doppelspurausbau im St. Galler Rheintal erhalten die Kundinnen und Kunden ein attraktives halbstündliches Angebot von SOB und SBB (IR13). Beide Verbindungen bedienen zwischen Sargans und St. Gallen die Bahnhöfe Buchs SG, Altstätten SG, Heerbrugg, St. Margrethen und Rorschach.

Geplant ist, für das zusätzliche Angebot «Alpenrhein-Express» die komfortablen, kupferfarbenen «Traverso»-Züge der SOB einzusetzen. Dieser Zug deckt die Kundenbedürfnisse auf der Strecke optimal ab: Der «Traverso» verfügt über 359 Sitzplätze, davon 68 Plätze in der 1. Klasse (komfortable 2+1-Bestuhlung). Alle Sitzplätze sind mit Steckdosen ausgerüstet. Die Kundinnen und Kunden können sich in zwei Bistrozonen mit Kaffee- und Snackautomaten verpflegen. Für Reisende mit Kindern steht ein Familienabteil zur Verfügung. Die Züge erfüllen die europäischen Behindertengleichstellungsgesetze und bieten ein Informationssystem mit vier bis sieben Bildschirmen pro Wagen.

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Ein Traverso der Südostbahn am 25. Januar 2022 bei Maienfeld. / Quelle: Hanspeter Schenk

Optimierter Rollmaterial-Einsatz auf dem IR35

In den kommenden Monaten erarbeiten SBB und SOB zudem gemeinsam einen optimierten Rollmaterial-Einsatz auf der Linie IR35 Aare Linth. Die Erfahrungen aus dem ersten Betriebsjahr der Linie zeigen, dass das angestrebte Zielkonzept – das komplette Angebot wird von der SOB gefahren – nicht erreicht werden kann. Grund dafür sind die grosse Nachfrage und die verzögerten Umbauarbeiten im Bahnhof Bern. Geplant ist deshalb, dass die SBB einzelne zusätzliche Leistungen von der SOB auf dem IR35 übernimmt und mit Doppelstockzügen fährt, um Kundinnen und Kunden ein optimales Platzangebot zur Verfügung stellen zu können.

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Zwei Flirt 3-Triebzüge der Südostbahn am 270. Januar 2021 bei Degersheim. / Quelle: Markus Schälli
Südostbahn beschafft zusätzliche Traverso- und Flirt-Fahrzeuge
Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ergänzt ihre bestehende Flotte um weitere neun Züge des Typs Traverso und Flirt. Das Unternehmen löst damit eine Option beim Hersteller Stadler ein und investiert rund 145 Millionen Franken in die Beschaffung. Die Auslieferung ist ab 2024 geplant. Die Traverso-Fahrzeuge sollen künftig auch im St. Galler Rheintal zum Einsatz kommen.

Seit 2019 hat die Südostbahn insgesamt 24 achtteilige Traverso-Fahrzeuge und 10 vierteilige Züge des Typs Flirt des Schweizer Herstellers Stadler in Betrieb genommen. Nun ergänzt die SOB diese Flotte um sechs weitere kupferfarbene Traverso- und drei silberne Flirt-Fahrzeuge. Die Beschaffung wird über eine bestehende Option bei Stadler getätigt. Das Investitionsvolumen beträgt rund 145 Millionen Franken. Die bestellten Fahrzeuge werden über den Kapitalmarkt finanziert. Die Lieferung der neuen Fahrzeuge ist für die kommenden zwei Jahren geplant.

Mit der Fahrzeugbeschaffung kann die Südostbahn ihr Angebot weiterentwickeln. Mit dem Doppelspurausbau im St. Galler Rheintal ist ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 neu ein Halbstundentakt zwischen St. Gallen und Sargans vorgesehen. SOB und SBB haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, den Betrieb des zusätzlichen Angebots unter der bestehenden Fernverkehrskooperation an die SOB zu übertragen. Geplant ist, für dieses Angebot zwischen Chur und St. Gallen die kupferfarbenen Traverso-Fahrzeuge einzusetzen.

Weitere bestellte Traverso- und Flirt-Züge ergänzen die Flotte der SOB, um den steigenden Passagierfrequenzen auf Linien im Regionalverkehr und Fernverkehr (IR35 Aare Linth) Rechnung zu tragen.

Zudem stehen in den kommenden Jahren diverse Refit-Arbeiten bei der bestehenden Flotte der ersten und zweiten Generation SOB-Flirt an. Zusätzliche Fahrzeuge stellen sicher, dass den Fahrgästen auch während der Revisionsarbeiten das gewohnte Platzangebot auf allen Linien zur Verfügung steht.

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