Das Ausbauprojekt der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) für eine zweite Spur zwischen Schindellegi-Feusisberg und Biberbrugg liegt ab 10. März 2023 öffentlich auf. Der neue, rund 2,8 Kilometer lange Doppelspurabschnitt soll die Fahrplanstabilität verbessern und mehr Kapazitäten für zukünftige Angebote schaffen.
Die Südostbahn plant, die Bahnstrecke zwischen Schindellegi-Feusisberg und Biberbrugg auszubauen. Das Projekt ist Teil des Bahnausbauschrittes STEP 2035 und soll ab 2024 während einer Bauzeit von rund dreieinhalb Jahren realisiert werden. Ab 10. März 2023 liegt das Bauprojekt für den 2,8 Kilometer langen Doppelspurabschnitt öffentlich auf. Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens des Bundes sind die Pläne bis zum 24. April 2023 bei der Gemeinde Feusisberg und dem Amt für Raumentwicklung des Kantons Schwyz einsehbar.
In den vergangenen Monaten hat die Südostbahn die Planung des Ausbauprojektes vorangetrieben. Die geplante zweite Spur führt parallel zum bestehenden Gleis von Schindellegi-Feusisberg nach Biberbrugg. Entlang der Kantonsstrasse H8 wird die zweite Spur im anspruchsvollen Gelände mehrheitlich bergseitig mit aufwändigen Stützbauwerken realisiert. In Schindellegi entsteht über die Sihl eine neue Doppelspur-Brücke. Im Rahmen des Projektes werden zudem Optimierungen an den Gleisanlagen vorgenommen und Bahnübergänge aufgehoben. Die meisten Bauarbeiten finden unter laufendem Bahnbetrieb statt. Während der zwei geplanten Totalsperren von zwei bis vier Wochen werden Bahnersatzbusse verkehren.
Die Doppelspur wird mehrheitlich auf Grundstücken der Südostbahn realisiert, dennoch müssen rund 5800 Quadratmeter zusätzliches Land erworben werden. Mit den betroffenen Grundeigentümern wurden zahlreiche Gespräche geführt und diverse Vereinbarungen getroffen, um das Bauprojekt später ausführen zu können. Die Landerwerbsgespräche werden parallel zur öffentlichen Auflage fortgesetzt. Zudem konnte im Projektverlauf der Kostenvoranschlag weiter präzisiert werden. Die SOB rechnet aktuell mit Kosten von 92,2 Millionen Franken. Das Bundesamt für Verkehr hat für das Projekt die finanzielle Freigabe erteilt.
Auf dem derzeit einspurigen Streckenabschnitt zwischen Schindellegi-Feusisberg und Biberbrugg verkehren stündlich gesamthaft zehn Züge (Voralpen-Express und S-Bahnen). Die mehrheitlich ausgeschöpfte Streckenkapazität wirkt sich bereits bei geringen Verspätungen stark auf die übrigen Verbindungen aus. Anschlüsse in Wädenswil, Einsiedeln, Pfäffikon SZ und Arth-Goldau sind davon ebenfalls betroffen. Die Fahrplanstabilität in der Region wird sich mit dem Doppelspurausbau verbessern. Zudem schaffen die Ausbauarbeiten die Grundlage für die Weiterentwicklung des Angebots auf der Strecke.