Knapp 300 Meter oberhalb der Bahnlinie zwischen Zug und Arth-Goldau hat sich ein rund 500 Tonnen schwerer Block von der Felswand gelöst. Die SBB hat den Block gesichert und nun Stück für Stück abgetragen. Die Arbeiten wurden Anfang Juli 2023 abgeschlossen.
Der aus Nagelfluh bestehende Rossberg ist für Gesteinsbewegungen bekannt. Deshalb schützt die SBB die Bahnlinie seit jeher mit zahlreichen Bauwerken wie Dämmen und Schutznetzen. Mit dem Ausbau der Bahnlinie auf Doppelspur wurden zusätzliche Schutznetze installiert. Diese sind mit einem Alarmsystem ausgerüstet. Bei einem Steinschlag würde die Bahnstrecke sofort gesperrt und der Bahnverkehr umgehend gestoppt. Zudem wird das Gebiet regelmässig durch Fachleute der SBB begangen und überwacht.
Felsblock mit Netzen und Stahlseilen gesichert
Bei einem solchen Kontrollgang haben Fachleute im April 2023 im steilen Wald oberhalb von Oberarth den Felsblock entdeckt. Der rund 500 Tonnen schwere Block ist aus einer Felsstufe gekippt und rund zehn Meter weit auf eine darunterliegende Terrasse abgerutscht. Die SBB überwachte den Felsblock mit elektronischen Systemen, um weitere Bewegungen sofort erkennen zu können. Somit hätte die Bahnstrecke jederzeit vorsorglich gesperrt werden können. Damit der Block nicht weiter abrutschen konnte, wurde er mit einem Netz und Seilen aus Stahl gesichert.
Fels erfolgreich zerkleinert und abgetragen
Am 14. Juni 2023 wurde eine erste Auflockerungssprengung des 180 Kubikmeter grossen Nagelfluhblocks durchgeführt. Diese erfolgte während einer knapp 20-minütigen regulären Zugpause. Die Sprengung war erfolgreich. Der von einer Sprengmatte abgedeckte Block wurde wie geplant in kleinere Felsstücke gesprengt.
Der Bahnverkehr konnte im Anschluss wie geplant wieder aufgenommen werden. Anschliessend wurde das Gestein mit einem Bagger weiter zerkleinert und Stück für Stück aus dem steilen Hang mit einer provisorisch erstellten Materialseilbahn und Lastwagen ins Tal geführt.
Im Nachgang wurde der Fels mit weiteren Auflockerungssprengungen zerkleinert und abgetragen. Am 6. Juli konnten diese Arbeiten abgeschlossen werden.
Zur Ursache: Die Fachleute gehen davon aus, dass es sich bei der Ablösung des Felsen um einen natürlichen Prozess entlang einer bestehenden Talklüftung handelt.
Die erste Sprengung zur Auflockerung des Felsblocks (Quelle: SBB CFF FFS):