Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz bieten weiterhin ein hohes Sicherheitsniveau. Dies zeigt der Sicherheitsbericht 2022 des Bundesamtes für Verkehr (BAV). Die hohe Anzahl von schweren Arbeitsunfällen erfordert jedoch weitere Massnahmen.
Wer in der Schweiz den öV benutzt, ist sehr sicher unterwegs, wie aus dem Sicherheitsbericht 2022 des BAV hervorgeht. Der Vergleich mit dem Individualverkehr zeigt, dass das Risiko, im Auto tödlich zu verunfallen, pro Personenkilometer 93-mal höher ist als im Zug. Beim Velofahren ist das Risiko 1096-mal höher, auf dem Motorrad 2539-mal.
Der Sicherheitsstand im öV wie auch im Schienengüterverkehr ist im Vergleich zu den Vorjahren auf hohem Niveau stabil. Die Unfallzahlen lagen 2022 im normalen Schwankungsbereich. Dies gilt für die Anzahl der schweren Unfälle allgemein und die Anzahl der Schwerverletzten.
Negativ fällt auf, dass 2022 die Anzahl Todesopfer im öffentlichen Verkehr angestiegen ist; dies nach einem Tiefstand im Vorjahr. Grösstenteils handelt es sich um andere Verkehrsteilnehmende, die im Strassenverkehr in Konfliktsituationen mit dem öV kamen, sowie um Personen, die sich unerlaubt auf Verkehrsarealen, zum Beispiel Gleisen aufhielten.
Bezüglich Arbeitsunfälle ist 2022 im Vergleich zu den Vorjahren ein Anstieg zu verzeichnen. Dem BAV wurden 21 Arbeitsunfälle mit Schwerverletzten oder Toten gemeldet, davon 12 auf Baustellen. Zwei weitere Mitarbeitende wurden beim Rangieren getötet oder schwer verletzt. Die Bahnunternehmen bleiben somit stark gefordert und stehen in der Pflicht, das Unfallrisiko auf öV-Baustellen mit zusätzlichen Massnahmen zu reduzieren. Das BAV wird die verstärkten Kontrollen im Rahmen der Sicherheitsaufsicht weiterführen und prüft ebenfalls weitere Massnahmen.
Im internationalen Vergleich ist der Schweizer öV sehr sicher. Im Berichtsjahr lag die Schweiz auf Rang drei hinter dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Bei der Sicherheit an Bahnübergängen befindet sich die Schweiz an der Spitze.