Der dreijährige Pilotbetrieb der Züri Mobil-App für multimodale Mobilität in der Stadt Zürich endet planmässig Ende Juli 2023. Die verantwortlichen städtischen Dienstabteilungen ziehen eine positive Bilanz. In einem nächsten Schritt werden die Erkenntnisse für den Aufbau einer Mobility-as-a-Service (MaaS)-Lösung in Basel, Bern und Zürich genutzt.
Am 24. Juli 2023 endet das Pilotprojekt Züri Mobil planmässig. Die App, welche verschiedene Mobilitätsangebote gebündelt sichtbar und verfügbar gemacht hat, wurde im August 2020 durch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), die Dienstabteilung Verkehr (DAV) und das Tiefbauamt der Stadt Zürich (TAZ) lanciert. Sie basiert auf dem Ansatz «Mobility as a Service (MaaS)», welcher Mobilität über die gesamte Reisekette und unabhängig vom Verkehrsmittel als Dienstleistung definiert.
Erfolgreicher Pilotbetrieb
«Die Projektziele wurden erfüllt»
, sagt Susanne Grün, Projektleiterin für Züri Mobil bei den VBZ:
«Die App hat sich – trotz schwieriger Bedingungen in der Pandemiezeit – in einem dynamischen Mobilitätsmarkt etabliert, so dass wir viele Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt ziehen konnten.»
Über die gesamte Projektdauer wurde die App über 36’000 Mal heruntergeladen, was ca. 8% der Einwohner*innen der Stadt Zürich entspricht. Die Zahl der Routenabfragen nahm mit jedem Pilotjahr zu und betrug insgesamt über 82’000, allein im Jahr 2022 wurden über 27’000 Abfragen verzeichnet.
Wichtige Erkenntnisse
Der Pilotbetrieb von Züri Mobil lieferte umfangreiche Erkenntnisse über die Anforderungen an die Technologie, die Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzenden sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern für Software oder Mobilitätsangebote. So werden umweltfreundliche Alternativen vermehrt genutzt, wenn sie sichtbar und leicht zugänglich sind. Die Mobilitätsdaten haben zudem das Potenzial, die Effizienz des gesamten Verkehrssystems durch eine optimierte Anpassung an die Nachfrage zu verbessern. Das zugrundeliegende Konzept MaaS ist ein wirksamer Ansatz für eine nachhaltige und integrierte Mobilität. Weiter hat sich gezeigt, dass eine künftige Mobilitätsplattform die Buchung und die Bezahlung verschiedener Mobilitätsangebote in ein und derselben Anwendung ermöglichen muss. Ein Projektabschlussbericht ist in Arbeit.
Schrittweise weiterentwickelt
Im Laufe der Pilotphase konnten nahezu alle Mobilitätspartner im Urbanraum Zürich in die App integriert werden. Diese konnte so Fusswege, Velorouten und den öV mit immer mehr der vorhandenen Fahrzeugsharing- und Taxi-Angebote zu multimodalen Reisen kombinieren. Unter laufendem Einbezug von Nutzendenfeedbacks optimierte das Projektteam mit regelmässigen Updates die Funktionalität und die Benutzungsoberfläche der App. Gleichzeitig sind Mobilitätshubs, die Züri Mobil-Stationen, errichtet und optimiert worden: Aus anfänglich 3 Hubs wurden am Ende deren 14. Diese physischen Bündelungen der Verkehrsmittel bleiben auch nach Ende des Pilotprojekts bestehen und erleichtern somit weiterhin einfache Umstiege.
Städteübergreifend in die Zukunft
Die Erkenntnisse von Züri Mobil sollen nicht nur in Zürich genutzt werden, sondern einem grösseren Projekt zugutekommen: Der gemeinsamen Beschaffung sowie Entwicklung einer MaaS-Lösung durch die Städte Basel, Bern und Zürich, die momentan geprüft wird. Damit soll ein gemeinsamer Beitrag zur urbanen Mobilitätswende geleistet werden, mit Angeboten für private Nutzende und Firmen aus einer Hand und der ergänzenden Konzeptionierung von Mobilitätshubs. Dieses Angebot soll in der Betriebsphase auch für weitere Gemeinden und Verkehrsbetriebe geöffnet werden.
Der Aufbau einer Mobilitätsplattform ist ein Teilvorhaben im Rahmen des Strategie-Schwerpunkts «Zukunftsformen der integrierten öffentlichen Mobilität» sowie Teil der Strategien «Stadtraum und Mobilität 2040» und «Smart City Zürich».