Projektwettbewerb «Steinschlaggalerie Aulta» – Neue Steinschlaggalerie in der Ruinaulta

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 19. Oktober 2020 veröffentlicht.

Die Rhätische Bahn (RhB) hat einen Projektwettbewerb für einen integralen Steinschlagschutz auf dem Streckenabschnitt Trin – Versam durchgeführt. Die Aufgabe bestand in der Projektierung einer mindestens 265 m langen Galerie und ergänzenden Schutzmassnahmen. Das Siegerprojekt wurde am Montag, 19. Oktober 2020 anlässlich der nicht öffentlichen Vernissage zur Ausstellung in der Fachhochschule Graubünden (FHGR) in Chur vorgestellt. Projektverfasser sind die F. Preisig AG Bauingenieure und Planer (Zürich), das Planungsbüro Wegmüller (Klosters), Cavegn Media Design (Alpnach Dorf) und Urs A. Furrer, Künstler und Spezialist Steinfarben (Küblis).

In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wald und Naturgefahren war 2018 eine Vorstudie für einen integralen Steinschlagschutz des Abschnittes Trin – Versam ausgearbeitet worden. Ziel des Wettbewerbs war, die in der Vorstudie empfohlenen Schutzbauten zu konkretisieren und optimal in die geschützte Landschaft der Ruinaulta einzubetten. Dabei sollten die insgesamt 14 eingereichten Projekte sowohl auf die vorauszusetzende technische als auch auf die gestalterische, die Landschaft und Umgebung aufnehmende Ebene eingehen. Ebenso waren Umweltaspekte zu berücksichtigen sowie Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und die Baustellenlogistik aufzuzeigen. Die RhB veranstaltete einen einstufigen, anonymen Projektwettbewerb im offenen Verfahren.

Die Steinschlaggalerie als zentrales Element

Die zu projektierende Galerie musste einerseits auf Steinschlagereignisse und andererseits auf das Überfliessen von Murgängen ausgelegt werden. Die Bahnlinie Reichenau – Ilanz wurde 1903 gebaut und sorgfältig in die Naturlandschaft eingebettet. Trotzdem stellt das Bahntrassee eine Trennlinie dar und verhindert den natürlichen Materialfluss aus den unbewaldeten Steinhalden in den Rhein. Diese Trennung soll mit der Galerie als überfliessbares Bauwerk aufgehoben werden und der RhB in Zukunft den intensiven Unterhalt mit Murgängen ersparen.

«Reflexiun» macht das Rennen

Von den insgesamt 14 eingereichten Projekten vermochte das Projekt «Reflexiun» die Jury in allen Punkten zu überzeugen.

Dazu Karl Baumann, Leiter Kunstbauten der RhB und Jury-Vorsitzender:

«Basierend auf einer sorgfältigen landschaftlichen Analyse präsentiert «Reflexiun» ein durchdachtes und strukturiertes Lösungskonzept für die Schutzbauten in der Rheinschlucht. Die Steinschlaggalerie fügt sich als selbstverständlicher Teil in die aussergewöhnliche Landschaft ein, wobei die talseitig geneigte Galeriedecke und die gegen den Hang geneigten Stützen das angestrebte Überfliessen des Hangmaterials unterstützen.»

Zu überzeugen vermochten auch die Ausgestaltungsvorschläge der übrigen Schutzbauten sowie ein Farbkonzept, das die optimale Einfügung der Schutzbauten in die Umgebung unterstützt.

Die Projektierung von «Reflexiun» im Plangenehmigungsverfahren war ursprünglich bis September 2021 vorgesehen. Mit der Ausführung soll ab April 2022 begonnen werden.


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Text-QuelleRhB
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