Die SBB und die Stadt Zürich erhalten für den «Negrellisteg» eine Auszeichnung im Rahmen des «Flâneur d’Or 2023 – Fussverkehrspreis Infrastruktur» von «Fussverkehr Schweiz». Die Fussgängerbrücke über das Gleisfeld des Hauptbahnhofs erhält die Auszeichnung unter anderem aufgrund seiner ästhetischen Gesamterscheinung.
Mit dem Negrellisteg haben die SBB und die Stadt eine Lücke im Zürcher Fusswegnetz geschlossen. Die Fussgängerbrücke bietet eine attraktive, kurze, sichere und direkte Verbindung zwischen den Stadtquartieren Kreis 5 und Kreis 4. Der Fachverband Fussverkehr Schweiz ehrt den Negrellisteg aufgrund seiner ästhetischen Gesamterscheinung und dem technisch anspruchsvollen Bauwerk, sowie für die Realisierung im Vollbetrieb der SBB und wegen des begeisterten Feedbacks aus Sicht der Nutzer*innen mit einer Auszeichnung im Rahmen des «Flâneur d’Or – Fussverkehrspreis Infrastruktur». In der Laudatio heisst es: «Der Steg besticht baulich mit seinem schlanken Erscheinungsbild, er ist gleichzeitig Aussichtspunkt und Wahrzeichen über dem Gleisfeld.» Ausserdem würdigt die Jury den Mut, den Steg primär für die Zufussgehenden zu bauen.
Mit dem «Flâneur d’Or» prämiert der Fachverband Fussverkehr Schweiz beispielhafte Fussverkehrsinfrastrukturen. Der Wettbewerb, der alle drei Jahre stattfindet, wurde 2023 zum elften Mal durchgeführt und vom Bundesamt für Strassen sowie weiteren Partnerorganisationen unterstützt. Von den 59 eingereichten Projekten erhalten Zürich und sechs weitere eine «Auszeichnung» und drei eine «Erwähnung». Das Siegerprojekt, «Rayon Vert» in Renens (VD), und die ausgezeichneten Projekte wurden am 6. Oktober an der Preisverleihung in Renens bekanntgegeben und vorgestellt. Susanne Zenker, Leiterin SBB Immobilien Development, und Hannes Schneebeli, stellvertretender Direktor Tiefbauamt Stadt Zürich, nahmen die Auszeichnung entgegen.
Die SBB und das Tiefbauamt der Stadt Zürich freuen sich sehr über die Auszeichnung, denn in einer wachsenden Stadt gewinnt ein gutes Fussverkehrsangebot an Wichtigkeit.
Die SBB und das Tiefbauamt der Stadt Zürich erstellten gemeinsam den Negrellisteg. Der nach dem Ingenieur Alois Negrelli benannte Steg ist als Fussgängerüberführung konzipiert und reicht vom Gustav-Gull-Platz beim Zentralstellwerk bis zum Negrelliplatz im Bereich Zoll-/Klingenstrasse. Aus bahnbetrieblichen Gründen mit nur vier Stützen versehen, scheint der 160 Meter lange und 4 Meter breite Steg über dem Gleisfeld zu schweben. Auf der Seite Europaallee und Zollstrasse schwingen sich die Auf- und Abgänge in Spiralform um die runden Lifttürme.
Ende März 2021 wurde die Fussgängerbrücke nach rund 18 Monaten Bauzeit eröffnet. Federführende Bauherrin war die SBB. Eine besondere Herausforderung war, dass der Bau der Brücke bei Vollbetrieb über dem Gleisfeld des meistbefahrenen Bahnhofs der Schweiz erfolgte.
