DFB sammelt Spenden für die Revision der Lok 1

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 2. August 2020 veröffentlicht.

Die mit Baujahr 1913 älteste Original Furka-Dampflokomotive, die DFB HG 3/4 Nr. 1 benötigt eine Hauptrevision. Diese soll ab 2022 in der DFB-Werkstätte Uzwil durchgeführt werden. Bei der Sponsorensuche für die Revision hilft auch die Matterhorn Gotthard Bahn mit. Auf einer ihrer Elektroloks prangen seit kurzem beidseitig 110 auf 75 Zentimeter grosse Werbeaufkleber.

Der Betrieb hinterlässt seine Spuren. Die letzte Hauptrevision R3 erhielt die Lok 1992/1993 nach der Rückholung aus Vietnam. Nach der Aufarbeitung der HG 4/4 708 soll die Lok im Austausch nach Uzwil transportiert und mit dem bewährten Fachwissen bzw. den langjährigen Erfahrungen des Werkstattteams auf Vordermann gebracht werden. Einige zu ersetzende Bauteile sind bereits bekannt. Was sonst noch zum Vorschein kommt, wird die Demontage zeigen müssen.

Ein Projektteam aus Vertretern der DFB AG und den Dampflokfreunden hat einen Projektplan sowie verschiedene Grundlagendokumente erarbeitet. Die auf den Erfahrungen der Revision der Lok HG 3/4 Nr. 9 budgetierten Kosten von 700’000 Franken sollen zum grossen Teil durch die Dampflokfreunde finanziert werden. Dafür werden in den nächsten Monaten bestehende und potenzielle, neue Spender angegangen: Ziel ist es, zuerst 80 % der budgetierten Kosten sicherzustellen. Die Revision, welche 4 bis 5 Jahre dauern dürfte, wird erst danach in Angriff genommen. Derzeit fehlen noch mehr als 500’000 Franken.

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Quelle: DFB

Erfreulicherweise konnten aber bis zum 1. August 2020 bereits CHF 170’000 zweckgebundene Spenden verzeichnet werden. Ein grosser Betrag stammt aus der Auflösung des 1000er-Clubs.

MGB Elektrolokomotive wirbt für Revision

Die MGB HGe 4/4 II 101 wirbt seit dem 13. August 2020 auf beiden Seiten mit einem Aufkleber für das Projekt. Die Gratiswerbung möglich gemacht hat die jahrelange und gute Zusammenarbeit der Matterhorn Gotthard Bahn und der Dampfbahn Furka-Bergstrecke. Die Lok mit den Aufkleber wird in den nächsten zwei Jahren auf der Strecke zwischen Zermatt-Brig-Oberwald-Realp-Andermatt-Disentis Werbung für die Dampflok-Revision machen.

Schweiz-Vietnam und zurück

Die HG 3/4 Nr. 1 hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach der Ablieferung 1913 an die Brig-Furka-Disentis-Bahn (BFD) ging die Lokomotive 1926 zusammen mit den neun Schwesterlokmotiven an die als Nachfolgegesellschaft der BFD gegründete Furka-Oberalp-Bahn (FO) über und leistete bis zum Abschluss der Elektrifikation im Jahre 1942 auf der gesamten 100 Kilometer langen Strecke Brig-Disentis zuverlässig täglich ihren Dienst.

Mit dem Verkauf 1947 an die Chemins de fer francais de l’Indochine gelang die Lokomotive zusammen mit drei Schwesterlokomotiven nach Vietnam (damals Indochina) und versah dort bis Mitte der 1970er Jahre auf einer 43 Kilometer langen Bergstrecke im Südosten des Landes ihren Dienst.

1990 war sie neben zwei HG 4/4 drei weiteren vier HG 3/4 (Nr. 2, 8 und 9) Teil jener Lokomotiven, die von Pionieren der DFB in der beispiellosen Aktion «Back to Switzerland» in die Schweiz zurückgeholt wurden. Die Lok wurde von 1992 bis 1993 im Reichsbahnausbesserungswerk Meiningen im deutschen Bundesland Thüringen aufgebarbeitet. Am 9. Juni 1993 konnte die erste Original-Furka-Dampflokomotive zurück auf der Furka Bergstrecke begrüsst und in Betrieb genommen werden. Seither stand sie jedes Jahr im Einsatz.

30 Jahre „Back to Switzerland“Nach Jahre und Monate der Abklärungen, Verhandlungen und Vorarbeiten war es 1990 dann so…

Gepostet von Dampfbahn Furka-Bergstrecke am Freitag, 21. August 2020

Erfahrenes Team am Werk

Die Verantwortung für die Revision der HG 3/4 Nr. 1 liegt in bewährten Händen. Mit Projektleiter Markus Staubli, Jakob Knöpfel und Walter Frech ist wieder jene Mannschaft federführend, die auch die beiden aus Vietnam zurückgeholten HG 4/4 Nr. 704 und 708 einer Totalrevision unterzogen hat. Die 704 ist seit 2019 auf der Bergstrecke im Einsatz, die 708 soll 2022 bereit sein.

Die bestehende Infrastruktur in der Werkstätte in Uzwil lässt optimale Arbeitsprozesse zu und die Frondienstmitarbeiter haben sich ein Wissen angeeignet, das seinesgleichen sucht. Aktuell leisten die Freiwilligen jedes Jahr umgerechnet sieben Mannjahre. Mittelfristig wird mit drei bis vier Mannjahren geplant. 

Die Entwicklung der Spendeneingänge sowie alle weiteren Informationen sind auf www.furka1.ch zu finden.


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