Trenitalia setzt ETR 470 nicht mehr ein – Zukunft in Griechenland

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 4. Januar 2021 veröffentlicht.

Im Dezember 2020 hat Trenitalia mit dem Zug ETR 470 06 den letzten noch im Einsatz stehenden Zug der ehemaligen Cisalpino-Flotte aus dem fahrplanmässigen Dienst genommen. Zuletzt wurden die Neigezüge als Frecciabianca zwischen Rom und Reggio Calabria eingesetzt.

Die fünf Züge gehen aber nicht in die Verwertung, sondern werden zukünftig bei der zur FS-Gruppe gehörenden TrainOSE in Griechenland eingesetzt. Dazu werden sie in der SITAV-Werkstätte in San Nicolò (bei Piacenza) revidiert und modernisiert: Unter anderem erhalten die Züge eine ETCS-Ausrüstung und werden für den Betrieb unter der 25-kV-Fahrleitung, wie sie in Griechenland Verwendung findet, modifiziert. Fahrgäste profitieren zukünftig von einer modernisierten Inneneinrichtung, einer Wi-Fi-Verbindung und einem neuen Kundeninformationssystem mit Bildschirmen. Die Drehgestelle werden in den Trenitalia-Werken in Vicenza und Bologna überholt.

Der erster vollständig modernisierte Zug war der ETR 470 07, er ist im Januar 2021 im Depot Thessaloniki in Griechenland eingetroffen. Der erste Fahrgasteinsatz des Pendolino, im Fernverkehr zwischen Athen und Thessaloniki, wurde für den 25. März 2021 angekündigt, erfolgte aber offenbar noch nicht. Die rund 500 km lange Strecke soll mit dem Neigezug in 3,5 Stunden zurückgelegt werden. Mit weiteren Infrastrukturausbauten wird zukünftig eine Fahrzeit von rund 3 Stunden angestrebt. Die restlichen vier Züge sollen bis Herbst 2021 nach Thessaloniki geliefert werden.

Das Projekt – Umbau der fünf ETR 470 und Modernisierung der Unterhaltsanlage Thessaloniki – kostet die griechische Staatsbahn TrainOSE rund 40 Millionen Euro.

«Die Einführung von Hochgeschwindigkeitszügen in Griechenland ist ein grosser Erfolg für Alstom und für unseren Kunden im Rahmen der Modernisierungsbemühungen des Eisenbahnverkehrs des Landes. Dieses Projekt ergänzt die langjährige Präsenz von Alstom in Griechenland»

, sagte Stavros Vlachos, bei Alstom verantwortlich für den griechischen Markt.

«Die Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Griechenland mit diesen aufgerüsteten Alstom-Zügen ist Teil unserer Strategie, den Fahrgästen ein verbessertes Erlebnis, eine höhere Servicequalität und kürzere Reisezeiten auf einer sehr beliebten Strecke zu bieten. Darüber hinaus wird unser Depot in Thessaloniki dank der Modernisierung zu einem der modernsten seiner Art in Südosteuropa»

, sagte der CEO von TrainOSE, Professor Filippos Tsalidis.

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Sandro Hartmeier
Chefredaktor & Inhaber von Bahnonline.ch.

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