Die Jungfraubahn-Gruppe verzeichnet für das durch die Coronakrise geprägte Jahr 2020 einen Rückgang der Gästezahlen beim Jungfraujoch – Top of Europe, allen Erlebnisbergen und im Wintersport. Nebst dem frühen Ende der Wintersaison muss dabei insbesondere die 83-tägige Schliessung der touristischen Bahnen berücksichtigt werden. Obwohl die Jungfraubahn Holding AG danach gerade in den Sommermonaten viele Schweizer Gäste will-kommen heissen konnte, reichte das nicht aus, das Ausbleiben der internationalen Touristinnen und Touristen zu kompensieren. Der Start in die aktuelle Wintersaison wurde trotz ausgezeichneter Schneebedingungen durch die zweite Welle der Pandemie negativ beeinflusst.

Im Jahr 2020 reisten 362’800 Besucherinnen und Besucher auf das Jungfraujoch – Top of Europe. Das sind 65,6 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019 und ähnlich viele wie letztmals in den 1980er Jahre. Das Jahr 2020 liess sich zuerst sehr gut an. Die Jungfraubahn konnte den besten Januar in ihrer Geschichte verzeichnen. Dann gingen die Zahlen aufgrund der Ausbreitung von Covid-19 bereits im Februar zurück. Ab Mitte März mussten aufgrund des behördlich verordneten Lockdowns alle touristischen Bahnen ihren Betrieb einstellen.

Die Wiedereröffnung erfolgte erst am 6. Juni 2020 unter ungünstigen Witterungsverhältnissen. Dank des schönen Wetters und der positiven Wirkung der verschiedenen Promotionen in der Schweiz reisten im Juli und August 153’000 Personen aufs Jungfraujoch – Top of Europe. Die Herbstferien fielen dann dem meist schlechten Wetter zum Opfer, während im November das schöne Herbstwetter zu erfreulichen Gästezahlen führte. Insgesamt zeigen die Zahlen, dass das Fehlen der ausländischen Gäste nicht durch die Schweizerinnen und Schweizer kompensiert werden kann. Die Veränderung der Märkte führte zu grossen Schwankungen bei den Besucherzahlen und so wurde der Einsatz des Rollmaterials und des Personals erstmals kurzfristig aufgrund der Wetterverhältnisse geplant.

Auch im Segment Erlebnisberge resultierte für 2020 generell ein Rückgang. Die Firstbahn verzeichnete über Sommer und Winter insgesamt ein Minus von 42,2 Prozent. Bei der Mürrenbahn waren es 50,3 Prozent weniger Gäste als im 2019, die Harderbahn verzeichnete 57,2 Prozent weniger Besucherinnen und Besucher.

Die Wintersportsaison 2020/2021 startete am 5. Dezember 2020 mit der Eröffnung des gesamten V-Bahn-Projekts, inkl. Eiger Express, Terminal und Parkhaus. Die neuen Anlagen und Bauten stiessen dabei auf Interesse und zahlreiche Gäste wollten die erste Fahrt in der modernen 3S-Bahn Eiger Express noch im 2020 absolvieren. Zudem wurde der Eiger Express von den Wintersportlerinnen und –sportler rege genutzt, um in 15 Minuten von Grindelwald beim Eigergletscher auf die Skipiste zu gelangen.

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit, ob die Skigebiete ihren Betrieb wegen der Pandemie überhaupt aufnehmen, bzw. weiterführen dürfen, fiel der Vorverkauf des Top4-Skipasses (Partnerangebot von Adelboden-Lenk, Gstaad, Jungfrau Ski Region und Meiringen-Hasliberg) tiefer aus als in den vorangegangenen Jahren. 28’400 Top4-Skipässe (gegenüber 42’200 Exemplare 2019) wurden bis am 24. Dezember 2020 abgesetzt. Vom Saisonstart bis zum 31. Dezember 2020 registrierte die Jungfrau Ski Region 153’700 Skier Visits und verzeichnete gegenüber der gleichen Periode vor einem Jahr einen Rückgang von 7 Prozent. Die Jungfrau Ski Region ist ein Kooperationsprodukt, an welchem die Jungfraubahn-Gruppe mit über 60% beteiligt ist.

 Personenfrequenzen 2020Personenfrequenzen 2019      Veränderung in Prozent
Jungfraubahn (Jungfraujoch an)362’8001’056’000-65,6%
Grindelwald-First (Tal ab, Sommer & Winter)408’500707’100-42,2%
Mürrenbahn (Tal ab ganzes Jahr)226’600456’300-50,3%
Harderbahn (Gesamtfrequenzen)259’300606’200-57,2%
    
 Skier Visits Saisonstart – 31.12.2020Skier Visits Saisonstart – 31.12.2019Veränderung in Prozent
Jungfrau Ski Region153’700165’300-7,0%

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