Am Morgen des 22. Novembers 2023 sprang der Lokführer eines Güterzuges von Brig nach Domodossola (Italien) gemäss Presseaussagen bei ca. 60 km/h aus der Lokomotive. Glücklicherweise zog er sich nur leichte Verletzungen zu.
Der Zug mit der von Südleasing geleasten Siemens-Lok 193 467 von SBB Cargo International mit acht 4-achsigen Wagen als Anhängelast fuhr nach Presseangaben noch 15 km führerlos durch die Bahnhöfe Domodossola und den Rangierbahnhof Domodossola II auf ein Abstellgleis. Dort hielt der Zug an, ohne in einen Prellbock zu fahren.
Der Vorfall wirft viele Fragen auf. Bevor die Untersuchungsberichte vorliegen, sind keine gesicherten Aussagen möglich. In die Untersuchungen sind die Italienischen wie auch die Schweizer Behören involviert, da die Stecke Brig bis Domodossola nach schweizerischen Fahrdienstvorschriften befahren wird.
Tatsache ist, dass der Zug ohne Lokführer weiterfuhr, was die Sicherheitssteuerung verhindern sollte. Die Sicherheitssteuerung (Totmannpedal) kontrolliert die Dienstfähigkeit des Lokführers. Auch hat die Lok das neuste europäische Zugsicherungssystem ETCS an Bord.
Glücklicherweise konnte in Domodossola ein Fahrweg eingestellt werden, welcher den Zug nicht wie im Fall Dürrenast (BE) vom 17. Mai 2006 auf ein anderes Fahrzeug lenkte. Dies hätte zu einem Zusammenstoss geführt.
Hier kam der Zug letztendlich zum stehen:
Links
- VSLF – Fehlerhafte Zug- und Bremsreihen bei SBB Cargo (Nr. 2)
- VSLF – Fehlerhafte Zug- und Bremsreihen bei SBB-Cargo
- Der betroffene Lokführer gab der Zeitung «La Stampa» ein Interview: Ferrovie.it
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