Der SEV hat am 7. Dezember 2023 auf dem Bundesplatz Sparschweine aus Marzipan an Parlamentsmitglieder verteilt. Die Gewerkschaften, die das Personal des öffentlichen Verkehrs vertreten (SEV, VPOD und Syndicom), fürchten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und einen Leistungsabbau bei den regionalen Transportunternehmungen. Sie forderten mit ihrer Aktion die Parlamentsmitglieder auf, dem Sparschwein den Kopf abzubeissen und beim Budget 2024 für eine nachhaltige Finanzierung des öffentlichen Verkehrs zu stimmen.
«Es ist dringend nötig, dass der Bund zusätzliche Mittel für den regionalen Personenverkehr spricht, um eine Finanzierungslücke zu verhindern. Alles andere ist unrealistisch und gefährlich für die Transportunternehmungen, die bereits heute knapp kalkulieren und hohe ungedeckte Kosten haben»
, sagt SEV-Vizepräsident Christian Fankhauser.
Den Transportunternehmungen droht ein Fehlbetrag von 60 Mio. Franken für 2024. Der SEV geht nicht davon aus, dass die fehlenden Gelder von den Kantonen übernommen werden. Die Kürzungen würden zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und einem Abbau des Angebots führen, vor allem in ländlichen und finanzschwachen Regionen.
Für Christian Fankhauser ist klar:
«Das ist ein sehr riskantes Vorgehen. Kurzfristige finanzpolitische Überlegungen setzen das langfristige Funktionieren des öV aufs Spiel.»
Negative Folgen für die Sicherheit und das Klima
Weniger Personal auf den Zügen und an den Bahnhöfen bedeutet weniger Sicherheit für die Reisenden. Das Personal ist auch wichtig für die Qualität des öV, zum Beispiel als Auskunfts- und Ansprechpersonen. Die Sparmassnahmen verhindern, dass mehr Menschen auf den öV umsteigen, was nötig wäre, um die Klimaziele zu erreichen.
Petition und Unterstützung aus den Kantonen
Der SEV hat gemeinsam mit den Gewerkschaften VPOD und Syndicom eine Petition mit über 6000 Unterschriften von öV-Angestellten eingereicht, welche fordert, die Sparmassnahmen rückgängig zu machen. In mehreren Kantonsparlamenten – JU, NE, FR, VD, AG – gab es Vorstösse, die Einsparungen beim öV ablehnen. Auch die KöV (Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs) hat bereits vom Bundesrat gefordert, auf die Sparmassnahmen im regionalen Personenverkehr zu verzichten.
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