Am Samstag, 9. Dezember 2023, gab es gleich zwei Gründe zum Feiern: In Wengen wurde der neue Wengen Shuttle eingeweiht, in Matten die neue BOB-Haltestelle und das Park+Ride eröffnet. Der Wengen Shuttle ist das letzte Teilprojekt, das im Rahmen der V-Bahn vollendet wurde. Mit dem Park+Ride in Matten sollen die Lütschinentäler noch stärker vom Individual-verkehr entlastet werden.
In Matten wurden am Samstag, 9. Dezember 2023, die neue Haltestelle und das Park+Ride der Berner Oberland-Bahnen AG (BOB) eröffnet. Mit dem Bau des Park+Ride und dem Anschluss an den öffentlichen Verkehr werden die Lütschinentäler künftig noch stärker vom motorisierten Individualverkehr sowie Carreisenden entlastet.
«Die Haltestelle und das Park+Ride Matten sind das Tüpfelchen aufs i rund um das Generationenprojekt V-Bahn. Wir lenken damit den Gästeverkehr noch stärker von der Strasse auf die Schiene»
, sagte Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler.
«Das Umsteigen von der Strasse auf die Schiene muss nicht vorgeschrieben werden, es muss einfach und komfortabel sein»
, sagte David-André Beeler, BOB-Verwaltungsratspräsident, anlässlich der Einweihung.
Das Park+Ride liegt ideal bei der Autobahnausfahrt. Ab der Haltestelle Matten werden die Gäste mit der Berner Oberland-Bahn (BOB) zu den Ausflugszielen in den Lütschinentälern befördert. Neu werden an rund 65 Tagen im Jahr – wie zum Beispiel über Weihnachten/Neujahr oder in den Skiferienwochen – am Morgen und am Abend zu den Hauptreisezeiten Entlastungszüge zwischen Interlaken Ost und Grindelwald eingesetzt. Die neue Haltestelle «Matten bei Interlaken» dient weiter der Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr der gemeindeübergreifenden Gewerbezone auf dem ehemaligen Flugplatz.
Die Haltestelle wartet mit einem Aufnahmegebäude, einer modernen WC-Anlage, zwei Aussenperrons sowie einer Personenunterführung mit Rampen und Treppen auf. Weiter sind zwei Bushaltebuchten und die neue Erschliessungsstrasse ab dem Direktanschluss Autobahn Kernelemente der neuen BOB-Haltestelle. 207 Auto-Parkplätze und 36 Car-Parkplätze bietet das Park+Ride. Auf der bereits bestehenden Rollpiste können im Fall eines erhöhten Verkehrsaufkommens zusätzlich rund 300 Auto-Parkplätze und 32 Car-Parkplätze bereitgestellt werden.
Im Zuge der Arbeiten konnte auch die Kreuzungsstelle Wilderswil fertiggestellt werden. Die Züge kreuzen künftig auf der neuen Doppelspurstrecke zwischen dem Bahnübergang Aenderbergstrasse Matten und dem Gebiet Rosshag/Wilderswil. Dazu kommt eine neue Sicherungsanlage mit Stellwerk in einer Schalt- und Trafostation.
Für das gesamte Projekt belaufen sich die Kosten auf 19,5 Millionen Franken.
Wengen Shuttle bringt für alle einen Mehrwert
Begleitet von Alphornklängen wurde am Nachmittag des 9. Dezembers 2023 der Wengen Shuttle eingeweiht.
«Der autofreie Kurort Wengen hat diese Aufwertung mehr als verdient. Mit dem Wengen Shuttle tragen wir zur Standortattraktivität von Wengen bei und vollenden das V-Bahn-Projekt»
, so Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler anlässlich der Einweihung.
Im Anschluss konnte die Bevölkerung den neuen Wengen Shuttle unter die Lupe nehmen und beim Bahnhof Wengen ein Apéro geniessen.
Die neuen, geräumigen Zugkompositionen werden den Einheimischen wie auch den Gästen von Wengen zugutekommen. Mit vielen Klappsitzen ausgestattet, können Gäste ihre Koffer oder auch direkt den Gepäckwagen problemlos deponieren. Der Niederflurzug ermöglicht speziell Rollstuhlfahrenden einen ebenerdigen Einstieg. Der Wengen Shuttle wird an rund 100 Tagen zwischen Lauterbrunnen und Wengen im Einsatz sein, insbesondere wird er während Tagen mit hohem Gästeaufkommen (zum Beispiel Weihnachten, Skiferien, usw.) verkehren. Er fährt jeweils ab Lauterbrunnen bis nach Wengen. Die Kosten für das neue Rollmaterial für den Wengen Shuttle beliefen sich auf rund 16 Millionen Franken.
Weitere ABeh 4/8 für die Berner Oberland-Bahnen
Für die Berner Oberland-Bahnen (BOB) wurden bei Stadler vier weitere dreiteilige Triebzüge ABeh 4/8 für den gemischten Adhäsions- und Zahnradbetrieb bestellt. Sie werden baugleich wie die sechs bereits im Jahr 2022 bestellten Züge ausgeführt und inklusive Ersatzteile 38,6 Mio. Franken kosten.
Lütschinentäler erhalten verstärkte Stromleitungen für mehr Versorgungssicherheit |
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Am 17. November 2023 ist der Startschuss gefallen für eine grössere Versorgungssicherheit in den Lütschinentälern. Die Mittelspannungsleitungen zwischen Lauterbrunnen und Grindelwald werden in Zusammenarbeit von BKW Power Grid und den Jungfraubahnen verstärkt. Damit können die beiden Täler weiterhin jederzeit zuverlässig mit Strom versorgt werden, wenn eine der beiden Hochspannungsleitungen, welche die beiden Täler versorgen, ausfallen würde. Das Projekt sieht vor, dass die bestehenden Mittelspannungsleitungen des Kraftwerks Lütschental, das zu den Jungfraubahnen gehört, zwischen den Unterstationen Lauterbrunnen und Grindelwald verstärkt werden. Die beiden Unterstationen werden jeweils mit einer Hochspannungsleitung versorgt und sind durch zwei Mittelspannungsleitungen miteinander verbunden: Einmal via Zweilütschinen und einmal über die Kleine Scheidegg. BKW Power Grid ist für die Versorgung der beiden Unterstationen Lauterbrunnen und Grindelwald verantwortlich. Die beiden Unternehmen spannen deshalb bei diesem wichtigen Projekt zusammen. Nach einem ersten Austausch im Jahr 2020 zur Versorgungssicherheit der beiden Lütschinentäler, wurde das Projekt in den Jahren darauf konkretisiert. Ausgeführt wird das 7,6 Millionen Franken teure Projekt von den Jungfraubahnen, aufgrund des gemeinsamen Nutzens übernimmt die BKW 60% der Kosten. «Gemeinsam anspruchsvolles Projekt realisieren» Beim symbolischen Spatenstich sprach Dr. Roland Küpfer, BKW Power Grid, von einem «anspruchsvollen Projekt, das wir gemeinsam mit den Jungfraubahnen realisieren dürfen». Die zunehmende Elektrifizierung des Gebietes mit stark steigendem Energieverbrauch erfordere ein angepasstes Stromnetz. «BKW Power Grid und die Jungfraubahnen arbeiten Hand in Hand für die Verstärkung der Stromverteilung in den Lütschinentälern und ihren Infrastrukturen». Urs Kessler, Direktor der Jungfraubahnen, betonte, dass die Jungfraubahnen zusammen mit BKW Power Grid dazu beitragen, «dass die Bevölkerung in den beiden Lütschinentäler jederzeit mit genügend Strom versorgt werden kann, gerade auch während der Wintersportsaison.» Dort, wo die Jungfraubahnen noch Freileitungen auf Holzstangen hätten, würden diese im Rahmen des Projekts – soweit möglich – erdverlegt. Bis Ende 2027 abgeschlossen Bereits in diesem Jahr können und konnten einige Teilprojekte realisiert werden. So ist die verstärkte Bergleitung Lauterbrunnen – Wengen seit Oktober 2023 in Betrieb. Für die Erdverlegung der Leitung Zweilütschinen – Lütschental ist die Baueingabe im Dezember 2023 geplant und die Verstärkung der Mastaufstiege Weitspannleitung Schmelzi soll noch im Dezember ausgeführt werden. Im nächsten Jahr sind dann u.a. die Erdverlegungen im Bereich Zaunbrücke – Stalden (Lütschental – Burglauenen), Mälboumgraben – Ortweid (Grindelwald – Burglauenen) sowie der Baubeginn des Rohrblocks zwischen Lütschental und Zweilütschinen geplant. Bis Ende 2027 sollte das gesamte Projekt abgeschlossen werden können. So wird es ab 2028 jederzeit möglich sein, die beiden Täler redundant (entweder via 50’000 Volt oder 16’000 Volt Leitungen) sicher und zuverlässig zu versorgen. |
Links
- Factsheet Haltestelle und Park+Ride Matten bei Interlaken
- Factsheet Wengen Shuttle
- NZZ: Dieser Mann hätte fast das Lauberhornrennen sterben lassen
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