Geiselnahme in einem TRAVYS-Zug in Essert-sous-Champvent

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 9. Februar 2024 veröffentlicht.

Am Donnerstag, 8. Februar 2024, nahm ein Mann die Passagiere eines TRAVYS-Zuges auf der Strecke zwischen Baulmes und Yverdon-les-Bains als Geiseln. Es handelte sich beim Geiselnehmer um einen 32-jährigen Asylbewerber iranischer Nationalität, der dem Kanton Genf zugewiesen wurde. Zum Zeitpunkt der Tat war er mit einer Axt, einem Hammer und einem Messer bewaffnet. Während des Einsatzes der Polizei wurde er tödlich verletzt. 13 Personen wurden in dem Zug festgehalten, darunter auch der Lokführer. Der Zug war auf der Höhe des Haltepunkts Essert-sous-Champvent zum Stehen gekommen. Die Beweggründe für seine Tat werden immer klarer. Die Ermittlungen werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft fortgesetzt.

Am Donnerstag, den 8. Februar, gegen 18:35 Uhr, nahm ein Mann die Passagiere eines TRAVYS-Zuges auf der Strecke zwischen Baulmes und Yverdon-les-Bains als Geiseln. Bei dem 32-jährigen Mann handelte es sich um einen iranischen Asylsuchenden aus dem Kanton Genf. Er sprach Farsi und Englisch. Es wurde festgestellt, dass er mit einer Axt, einem Hammer und einem Messer bewaffnet war. Er zwang den Lokführer, den Führerstand zu verlassen und sich zu den anderen Passagieren zu begeben. Insgesamt waren 13 Personen in der Gewalt des Geiselnehmers. Der Zug war an der Haltestelle Essert-sous-Champvent mit geschlossenen Türen zum Stehen gekommen.

Von den im Zug eingeschlossenen Personen alarmiert, trafen die Ordnungskräfte am Ort des Geschehens ein und riegelten die Umgebung ab. Die Verhandlungsspezialisten der Kantonspolizei stellten den Kontakt mit dem Geiselnehmer her, es begann eine lange Verhandlungsphase mit der Person. Zu diesem Zweck wurde auch ein Farsi-sprechender Dolmetscher eingesetzt. Gleichzeitig hielt sich ein Sondereinsatzkommando bereit.

Die Einsatzkräfte bezogen zum Einsatzbeginn Stellung um den stillgelegten Zug herum. Gegen 22:15 Uhr wurde der Zug schliesslich gestürmt. Einer der Polizisten setzte zunächst seinen Elektroschocker ein, um den Mann, der auf sie zustürmte, festzuhalten. Der Bewaffnete setzte seinen Lauf jedoch in ihre Richtung und in die der Geiseln fort. Ein zweites Mitglied der Sondereinheit setzte seine Waffe ein, um den Mann zu neutralisieren. Der Mann wurde tödlich getroffen, die Geiseln blieben unverletzt. Die Staatsanwaltschaft wurde informiert und leitete eine Strafuntersuchung ein. Der Generalstaatsanwalt und der diensthabende Staatsanwalt begaben sich an den Tatort. Ersten Ermittlungen zufolge waren seine Motive auf seine Situation als Asylsuchender sowie auf seinen hartnäckigen Wunsch zurückzuführen, mit einer Mitarbeiterin eines Asylbewerberzentrums in Kontakt zu treten. Die Polizei musste wegen seines Verhaltens mehrmals einschreiten. Die Ermittlungen werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft fortgesetzt. Sie soll einerseits die Motive des Geiselnehmers klären und andererseits die Umstände, die zur Erschiessung des Geiselnehmers geführt haben, ermitteln.

Notfallunterstützungsteams (ESU) begaben sich ebenfalls an den Ort des Geschehens, um die anwesenden Familien und Angehörigen zu betreuen. Die Familien und Geiseln wurden später nach Yverdon gebracht und von Mitgliedern des Notfallunterstützungsteams psychologisch betreut.

Dieses Ereignis erforderte den Einsatz von mehr als 60 Polizisten, darunter zehn Patrouillen der Gendarmerie und der PNV. Die Rettungskräfte waren mit 31 Personen der Ambulanzen STAR, CSU NVB und ASV, dem DPMA, dem Chefarzt der Rettungskräfte und dem Chef-Ambulanzarzt der Rettungskräfte (MCS – ACS), sowie 3 Mitgliedern des Notfallunterstützungsteams des Kantons Waadt und Verhandlungsspezialisten der Kantonspolizei Waadt präsent. Es wurde ein Ermittlungsdispositiv mit Inspektoren der Sicherheitspolizei eingesetzt. Die Interventionsgruppen der Kantonspolizei und der Stadtpolizei Lausanne (DARD und GIPL) wurden durch Mitglieder der Genfer Kantonspolizei (Scharfschützen) unterstützt.

Die Polizei gab um 23:45 Uhr in Yverdon eine Pressekonferenz mit dem Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder.


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Text-QuellePolice VD
Mit Inhalten vonSandro Hartmeier
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