Profil der Elsässerbahn soll für höhere Güterzüge angepasst werden

Auch Güterzüge mit Sattelaufliegern von vier Metern Eckhöhe sollen künftig über Frankreich nach Basel gelangen. Ziel ist, zusätzliche Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Der Bund hat deshalb die SBB beauftragt, das Profil der Strecke Basel St. Johann–Basel SBB anzupassen. Das Projektdossier liegt ab 8. Mai 2024 für 30 Tage in Basel öffentlich auf.

Die Europäische Union, die Französische Regierung und der Schweizer Bundesrat wollen die NEAT-Strecken via Frankreich besser zugänglich machen. So sollen Güterzüge mit Sattelaufliegern von vier Metern Eckhöhe auch via Elsässerbahn zum Gotthard- und Lötschberg-Basistunnel gelangen.

Das Parlament hat den Bundesrat im Juni 2020 beauftragt, die entsprechenden Staatsverträge abzuschliessen. Ziel ist, zusätzliche Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Der Streckenunterbruch von 2017 im deutschen Rastatt hat zudem gezeigt, wie wertvoll es für die Wirtschaft ist, wenn auf wichtigen Transportrouten mehrere leistungsfähige Strecken verfügbar sind.

Profilanpassung Elsässerbahn liegt im Mai öffentlich auf

Der Bund hat der SBB deshalb den Auftrag erteilt, das Profil des Streckenabschnitts zwischen dem Bahnhof Basel SBB und der Landesgrenze zu Frankreich für die höheren Güterzüge anzupassen. Für dieses 114-Millionen-Franken-Projekt steht nun ein weiterer wichtiger Meilenstein an: Das Projektdossier liegt ab 8. Mai für 30 Tage in Basel öffentlich einsehbar auf. Die öffentliche Auflage ist Teil des Bewilligungsverfahrens gemäss Eisenbahngesetz, dem sogenannten Plangenehmigungsverfahren.

In der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen die Arbeiten starten. Ende 2029 sollen sie abgeschlossen sein. Ab wann die höheren Güterwagen im Regelverkehr auf dem besagten Abschnitt fahren können, hängt sodann auch vom Abschluss der baulichen Massnahmen auf der französischen Seite ab.

Gleisabsenkungen in Tunnel und unter Strassenüberführungen

Das Projekt beinhaltet Profilanpassungen auf dem 4,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Nordportal des Kannenfeldtunnels und dem Birsig. Geplant ist, die Gleise in den beiden Tunneln Kannenfeld und Schützenmatt abzusenken und die Fahrleitung entsprechend anzupassen. Dasselbe ist unter den beiden Strassenüberführungen Allschwilerstrasse und Oberwilerstrasse nötig. Die Gleisabsenkungen starten jeweils vor den Tunnelportalen und Überführungen, auf offener Strecke. So können die Gleise Rampen-artig auf das niedrigere Niveau in und unter den Bauwerken geführt werden.

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Das Südportal des Schützenmatttunnels. Dort müssen die Gleise abgesenkt werden, um das nötige Profil für die höheren Güterzüge zu schaffen. / Quelle: SBB CFF FFS

Überall, wo es Gleisabsenkungen gibt, müssen auch die zahlreichen Werkleitungs- und Bachquerungen angepasst werden, die unter dem Bahntrassee verlaufen. Aus Synergiegründen ist zudem geplant, Schienen, Schwellen und Schotter der beiden Gleise zwischen dem Kannenfeldtunnel und den Birsigbrücken zu erneuern – auch dort, wo keine Gleisabsenkungen erforderlich sind. Weiter will die SBB im Rahmen des Projekts die Birsigbrücken beim Zoologischen Garten Basel instand setzen. Ziel ist, dass die Züge die Brücken für mindestens weitere 50 Jahre sicher und zuverlässig befahren können.


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