Basel SBB: Neue Passerelle um 20 Meter weiter Richtung Elsässerbahnhof gerückt

Ab Ende 2025 bietet eine zusätzliche Passerelle im Bahnhof Basel SBB Zugang zu den Perrons. Diese wird seit Juni 2024 etappenweise in Richtung Elsässerbahnhof eingeschoben. Die zweite Etappe fand vom 10. auf den 11. August 2024 statt. In dieser Nacht verschob das Bauteam den rund 40 Meter langen und 330 Tonnen schweren Passerellenabschnitt mit hydraulischen Pressen bis zum Perron Gleis 14/15.

Die einzelnen Teile der Passerelle werden jeweils abschnittsweise angeliefert und auf der Montageplattform zusammengebaut. Die Plattform befindet sich neben der Meret Oppenheim-Strasse. Sie reicht vom südlichen Hauptaufgang der künftigen Passerelle bis zu deren Portaljoch auf Perron Gleis 19/20.

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Das Foto vom 8. Juni 2024 zeigt den Einschub des ersten Passerellenabschnitts ab der Installationsplattform. Rechts und links sind die Zugseile zu sehen, welche den Abschnitt nach vorne schieben. / Quelle: SBB CFF FFS

Sobald ein Passerellenabschnitt auf der Montageplattform fertig vorbereitet ist, wird er nachts eingeschoben. Insgesamt gibt es sechs Etappen:

  • 8./9. Juni 2024: 1. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 16/18
  • 10./11. August 2024: 2. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 14/15
  • 28./29. September 2024: 3. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 11/12
  • 30. November / 1. Dezember 2024: 4. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 5/6
  • 1./2. Februar 2025: 5. Etappe bis Portaljoch Perron Gleis 4
  • 29./30. März 2025: 6. Etappe Endverschub Passerelle bis Elsässerbahnhof.

Pressen und Zugseile schieben die Passerellenabschnitte vorwärts

Jeder Passerellenabschnitt ist 20,4 Meter lang, 12,50 Meter breit, 8 Meter hoch und 165 Tonnen schwer. Der Einbau erfolgt mit Hilfe von speziellen hydraulischen Pressen und Zugseilen. Sie schieben den neuen Abschnitt zusammen mit den zuvor eingeschobenen Abschnitten an ihren Platz. Dank Teflonflächen an den Auflagepunkten ist für den Einschub nur eine relativ geringe Kraft erforderlich.

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Das Foto vom 8. Juni 2024 zeigt den Einschub des ersten Passerellenabschnitts bis zum Portaljoch auf Perron Gleis 16/18 auf der rechten Bildhälfte. Die dreieckige Hilfskonstruktion vorne ist der sogenannte Vorschubschnabel. / Quelle: SBB CFF FFS

Am vordersten Abschnitt ist ein sogenannter Vorbauschnabel angebracht. Die dreieckige Spitze ist eine Hilfskonstruktion. Sie reduziert die Brückenverformungen, die beim Einschieben durch das Eigengewicht entstehen. Sobald der Vorbauschnabel das nächste Portaljoch erreicht, können die dortigen Pressen den dahinterliegenden Passerellenabschnitt variabel in die richtige Höhe zu drücken. 

Passerelle und zusätzlicher Perron zu einem Paket gebündelt 

Die fertiggestellte Passerelle wird insgesamt 147 Meter lang sein und über eine begehbare Breite von rund 10 Metern verfügen. Sie ist überdacht und via Treppen und Lifte zugänglich. Sie entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Die SBB realisiert die provisorische Passerelle zusammen mit dem Projekt «Leistungssteigerung Basel SBB».

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Das Foto vom 5. August 2024 zeigt den aktuellen Stand der Arbeiten. Ganz rechts befindet sich der westliche Abschnitt des neuen Perrons Gleis 19/20. Dieser Abschnitt ist fertiggestellt und in Betrieb. In der Bildmitte laufen die Arbeiten für die neue Perronhälfte am künftigen Gleis 18. Diese Arbeiten sind ebenfalls Teil des Projekts Leistungssteigerung Basel SBB, welches neben dem neuen Perron umfangreiche Anpassungen im Bereich des südlichen Gleisfelds beinhaltet. / Quelle: SBB CFF FFS

In dessen Rahmen erstellt das Bauteam das zusätzliche 460 Meter lange Perron Gleis 19/20 sowie kapazitätssteigernde Massnahmen auf den Zulaufstrecken Richtung Basel St. Johann und Münchenstein.

Dezember 2025: der grösste Angebotsschub in der Region seit «Bahn 2000»

Der Bund als Auftrag- und Geldgeber investiert rund 210 Millionen Franken in den Ausbau. Die Ausbauarbeiten starteten im Januar 2023, im April 2024 wurde der westliche Abschnitt des Perron Gleis 19/20 eröffnet. Im Dezember 2025 gehen alle Elemente des Projektpakets in Betrieb.

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Die Visualisierung zeigt die fertiggestellte Perronanlage des Bahnhofs Basel SBB. Vorne quert die provisorische Passerelle das Gleisfeld, dahinter liegt die Hauptpasserelle. Ganz recht liegt das neue Perron Gleis 19/20. / Quelle: Di Iorio Boermann GmbH

Damit verfügt der Bahnhof Basel SBB über neue Kapazitäten für mehr Zugshalte und mehr Reisende. Diese Kapazitäten werden insbesondere zur Hauptverkehrszeit benötigt. Zusammen mit den Ausbauten zwischen Basel und Liestal und im Laufental ermöglicht dies ab dem Fahrplanwechsel Ende 2025 den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal und den Fernverkehrs-Halbstundentakt auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne. 

Nach dem Ausbau ist vor dem Ausbau 

Die provisorische Passerelle ist eine Überbrückungsmassnahme. Sie bleibt so lange in Betrieb, bis die Unterführung des später geplanten Tiefbahnhofs sie ablöst. Das wird voraussichtlich nach 2040 der Fall sein. Weiter westlich der provisorischen Passerelle entsteht im Auftrag des Bundes bereits vorher eine zusätzliche, definitive Querung: der Perronzugang Margarethen. Ziel ist, dieses Projekt von 2031 bis 2037 umzusetzen, zusammen mit der neuen Margarethenbrücke.


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