SBB: Die angeblichen Kosten des Dosto-Umbaus sind falsch

Der K-Tipp behauptet in einem Artikel, dass die SBB für den Umbau der neuen Doppelstockzüge rund 250 Millionen Franken zahlen wird und er legt nahe, dass sich dieser auf die Billettpreise auswirke. Das ist falsch.

Der K-Tipp behauptet in einem am 16. Oktober 2024 erschienen Artikel, dass der FV-Dosto für 250 Millionen Franken umgebaut würde. Zudem deutet er an, dass diese Arbeiten Billettpreiserhöhungen zur Folge hätten. Fakt ist:

  • Der FV-Dosto gehört heute zu den zuverlässigsten Flotten der SBB und bildet das Rückgrat des Fernverkehrs in der Schweiz. Die SBB will den Fahrkomfort des FV-Dosto weiter verbessern und erstellt deshalb aktuell gemeinsam mit Alstom einen ersten Prototypen für ein optimiertes Drehgestell. Ob alle Fahrzeuge umgebaut werden, entscheidet die SBB nach der Testphase.
  • Klar ist: Die angeblichen Kosten von 250 Millionen Franken sind falsch und rein spekulativ. Eine belastbare Aussage zu den Kosten kann zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht gemacht werden.
  • Ein allfälliger Umbau des Drehgestells hätte längerfristig tiefere Instandhaltungskosten zur Folge, da sich die Instandhaltungsarbeiten einfacher gestalten würden.
  • Ein möglicher Umbau des FV-Dosto wirkt sich nicht auf die Billettpreise aus. Die Tarifmassnahmen im öffentlichen Verkehr werden von der Branchenorganisation Alliance SwissPass (ASP) festgelegt.
Die weiteren Schritte im Detail:
– Aktuell ist die SBB gemeinsam mit Alstom an der Erstellung eines Prototyps für ein optimiertes Drehgestell (ohne Wankkompensation), mit dem der Fahrkomfort des FV-Dosto weiter verbessert werden soll. Der Prototyp (ein Testzug) wird in Villeneuve umgebaut und sollte ca. Mitte 2025 für erste Tests auf der Schiene sein – dies noch ohne Kund:innen. Die erforderlichen Tests dauern rund ein Jahr. Danach weiss die SBB, ob eine Neuzulassung mit den Änderungen erteilt wird. Erst dann kann abschliessend entschieden werden, ob die ganze Flotte umgebaut werden kann. Wenn sich die SBB für einen Umbau entscheiden würde, wäre dieser voraussichtlich ab 2027 bis Anfang der 2030er-Jahre geplant.
– Die Arbeiten würden im Rahmen von ordentlich anstehenden Revisionsarbeiten an den Drehgestellen umgesetzt, womit keine Einschränkungen für die Kund:innen einhergehen.
– Die Aktivitäten bis und mit Erteilung einer Zulassung gehört zum Kompensationspaket und werden durch Alstom finanziert, vgl. «SBB und Alstom einigen sich zu Fernverkehrs-Dosto». Eine allfällige Umsetzung liegt im Ermessen der SBB und würde im Rahmen des Unterhalts des FV-Dosto erfolgen.

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