Verschiedene Medien behaupten, dass die SBB für den Umbau der neuen Doppelstockzüge rund 250 Millionen Franken zahlen wird und legen nahe, dass sich dieser auf die Billettpreise auswirke. Weiter suggerieren sie, das Beschaffungsprojekt sei nicht genügend eng begleitet worden und die SBB hätte sich aus dem Vorhaben zurückziehen sollen. Diese Aussagen sind falsch.
Verschiedene Medien behaupten, dass der FV-Dosto für 250 Millionen Franken umgebaut würde. Zudem deuten sie an, dass diese Arbeiten Billettpreiserhöhungen zur Folge hätten. Ausserdem legen sie nahe, die Beschaffung des Zugs sei ungenügend begleitet worden und die SBB hätte sich daraus zurückziehen sollen. Fakt ist:
- Die SBB hat das Geschäft FV-Dosto – wie jedes grosse Beschaffungsprojekt – von Anfang an intensiv begleitet, Chancen und Risiken abgewogen und verschiedene Optionen wiederholt und sorgfältig geprüft. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile hat die SBB jeweils beschlossen, das Geschäft weiter zu verfolgen.
- Alle FV-Dosto wurden inzwischen abgenommen. Sie erfüllen damit die vertraglich vereinbarten Anforderungen. Garantiearbeiten werden regelmässig durch Alstom durchgeführt, wie bei Schienenfahrzeugen üblich.
- Der FV-Dosto gehört heute zu den zuverlässigsten Flotten der SBB und bildet das Rückgrat des Fernverkehrs in der Schweiz.
- Bei Störungen und bestimmten Konstellationen der Schnittstelle zwischen Rad und Schiene können im Wako-System leider nach wie vor Schwankungen entstehen. Um diese zu eliminieren und den Fahrkomfort des FV- Dosto weiter zu verbessern, entwickelt die SBB derzeit gemeinsam mit Alstom einen Prototypen für ein optimiertes Drehgestell.
- Der Auftrag für den Prototypen eines optimierten Drehgestells ohne Wankkompensation wurde bereits 2023 erteilt und nicht 2024.
- Sollte der Prototyp die erforderlichen Verbesserungen sowohl aus Kunden- als auch aus wirtschaftlicher Sicht sicherstellen, werden die Anpassungen der Drehgestelle im Rahmen der ordentlichen Revisionsarbeiten vorgenommen.
- Die angeblichen Kosten von 250 Millionen Franken sind falsch und rein spekulativ. Zum aktuellen Zeitpunkt geht die SBB von wesentlich tieferen Kosten aus. Ein allfälliger Umbau des Drehgestells hätte zudem längerfristig tiefere Instandhaltungskosten zur Folge, da sich die Instandhaltungsarbeiten einfacher gestalten würden.
- Ein möglicher Umbau des FV-Dosto wirkt sich nicht auf die Billettpreise aus. Die Tarifmassnahmen im öffentlichen Verkehr werden von der Branchenorganisation Alliance SwissPass (ASP) festgelegt.
Die weiteren Schritte im Detail: |
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– Aktuell ist die SBB gemeinsam mit Alstom an der Erstellung eines Prototyps für ein optimiertes Drehgestell (ohne Wankkompensation), mit dem der Fahrkomfort des FV-Dosto weiter verbessert werden soll. Der Prototyp (ein Testzug) wird in Villeneuve umgebaut und sollte ca. Mitte 2025 für erste Tests auf der Schiene sein – dies noch ohne Kund:innen. Die erforderlichen Tests dauern rund ein Jahr. Danach wissen wir, ob eine Neuzulassung mit den Änderungen erteilt wird. Erst dann kann abschliessend entschieden werden, ob die ganze Flotte umgebaut werden kann. Wenn sich die SBB für einen Umbau entscheiden würde, wäre dieser voraussichtlich ab 2027 bis Anfang der 2030er-Jahre geplant. – Die Arbeiten würden im Rahmen von ordentlich anstehenden Revisionsarbeiten an den Drehgestellen umgesetzt, womit keine Einschränkungen für die Kund:innen einhergehen. – Die Aktivitäten bis und mit Erteilung einer Zulassung gehört zum Kompensationspaket und werden durch Alstom finanziert, vgl. «SBB und Alstom einigen sich zu Fernverkehrs-Dosto». Eine allfällige Umsetzung liegt im Ermessen der SBB und würde im Rahmen des Unterhalts des FV-Dosto erfolgen. |
Links
- Peter Füglistaler – Public Transport Solutions – Welche Verantwortung trägt der Verwaltungsrat der SBB?
- ktipp.ch: SBB: Reparatur der Schüttelzüge kostet 250 Millionen Franken
- 20 Minuten: SBB hätte «Schüttelzüge»-Debakel vermeiden können
- SBB und Alstom einigen sich zu Fernverkehrs-Dosto
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