Grösster Fahrplanwechsel in der Westschweiz seit Bahn 2000

Der neue SBB Fahrplan, der am Sonntag, 15. Dezember 2024 in Kraft tritt, bedeutet die grösste Veränderung für die Westschweiz seit Bahn 2000. Er bringt insbesondere neue Direktverbindungen mit Lausanne West, eine Verbesserung des Regionalverkehrs sowie eine bessere Anbindung der Riviera und des Unterwallis. Darüber hinaus bietet er 15 Prozent mehr Züge in der Westschweiz.

Der SBB Fahrplan wurde stark überarbeitet, um auf einem Netz mit vielen Baustellen den Kundenbedürfnissen besser zu entsprechen und die Pünktlichkeit zu verbessern. Die aus den 2000er-Jahren stammende Fahrplanstruktur wurde angepasst, sodass die Einschränkungen durch die zahlreichen Modernisierungs- und Weiterentwicklungs-Baustellen im Westschweizer Bahnnetz abgefangen werden können.

Der neue Fahrplan tritt am Sonntag, 15. Dezember 2024, in Kraft und bedeutet für viele Reisende eine Umstellung, sei es aufgrund von Abfahrtszeit-Anpassungen beinahe aller Züge in der Westschweiz, einer Reisezeitverlängerung um einige Minuten auf den Hauptachsen oder neuen Linien und Anschlüssen. Die Westschweizer Kundschaft profitiert von rund 15 Prozent mehr Zügen.

Wichtigste Änderungen

Der neue Fahrplan kann bereits seit September 2024 in der App SBB Mobile und auf SBB.ch eingesehen werden. Alle Änderungen finden sich detailliert und nach Kanton geordnet auf Fahrplan 25: Ein neuer Fahrplan für die Westschweiz.

Die wichtigsten Änderungen des neuen Fahrplans kurz zusammengefasst:

Renens wird von Fernverkehrszügen bedient. Neu halten hier die InterCity-Züge IC1 und IC5, der RegioExpress RE33 und der InterRegio IR90. Das Angebot zwischen dem Jurasüdfuss via Biel/Bienne, Neuchâtel, Yverdon-les-Bains und dem Knoten Lausanne/Renens wird verstärkt: Auf dieser Achse verkehren die IC5-Züge neu im Halbstundentakt.

Die stündliche Direktverbindung zwischen Genève und den Städten der Jurasüdfusslinie wird in der Nebenverkehrszeit aufgehoben. Sie wird unter der Woche zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends durch täglich sechs InterRegio-Direktzüge IR57 zwischen Neuchâtel, Yverdon-les-Bains, Morges, Gland, Nyon, Genève und Genève-Aéroport in beiden Richtungen beibehalten: morgens vier Züge ab Neuchâtel und zwei Züge ab Genève-Aéroport; abends vier Züge ab Genève-Aéroport und zwei Züge ab Neuchâtel.

Zwischen Genferseeregion und Wallis werden die RegioExpress-Züge RE33, die aktuell je einmal pro Stunde von Annemasse nach Vevey und von Annemasse nach St-Maurice verkehren, je einmal stündlich bis nach St-Maurice bzw. Martigny verlängert. Martigny profitiert so von drei statt der aktuellen zwei Züge stündlich von der und in die Genferseeregion. Ausserdem werden auch die Bahnhöfe Montreux, Villeneuve, Aigle, Bex und St-Maurice dank einem zusätzlichen RegioExpress pro Stunde besser bedient.

Die vier statt aktuell drei Fernverkehrsverbindungen pro Stunde zwischen Aigle und Genève (InterRegio-Züge IR90 und IR95 sowie RegioExpress-Züge RE33) bieten einen nahezu perfekten Viertelstundentakt zwischen Aigle und Morges sowie zwischen Nyon und Genève.

Auch im Regionalverkehr der Kantone Genf, Neuenburg, Freiburg und Waadt werden zahlreiche Verbesserungen eingeführt: Um die Kapazität zwischen Genève und Annemasse (sechs Züge pro Stunde und Richtung) zu erhöhen, halten die RegioExpress-Züge RE33 neu an allen Bahnhöfen der Linie. Das Nachtangebot in den Kantonen Waadt und Genf wird verbessert. Im Genfer Regionalverkehr wird ein Nachtangebot eingeführt. Diese Züge verkehren an allen Wochentagen während der ganzen Nacht.

Am Bieler- und am Neuenburgersee wird der Regionalzug Biel/Bienne‒Neuchâtel zur neuen Linie R13 Biel/Bienne–Neuchâtel–Yverdon-les-Bains ohne Umsteigen verlängert. Der Bahnhof Ligerz wird neu nicht mehr bedient und ist künftig per Bus ab Twann erreichbar. Zwischen Neuchâtel und Fribourg/Freiburg wird mit den Zügen S20 und S21 der RER Fribourg I Freiburg (S-Bahn Freiburg) der Halbstundentakt eingeführt.

Im Kanton Waadt verkehrt zwischen Vevey und Palézieux die neue Linie R7 der RER Vaud (S-Bahn Waadt). Damit werden das Chablais und die Riviera einmal stündlich und ohne Umweg über Lausanne mit Fribourg/Freiburg und Bern verbunden. Um die Anschlüsse in Vevey und Palézieux zu gewährleisten, wird der Bahnhof Vevey-Funi nicht mehr bedient und Corseaux-Cornalles nur noch spätabends und in der Richtung Vevey–Palézieux. Eine neue Buslinie verbindet Vevey und Chexbres-Village mit Halt in Corseaux. Die neuen Linien S40 und S41 der RER Vaud verbinden Lausanne und Fribourg/Freiburg im Halbstundentakt und werden ab dem 28. Juni 2025 bis nach Yverdon-les-Bains verlängert. In Yverdon-les-Bains und Fribourg/Freiburg werden neue Anschlüsse an den Fernverkehr in Richtung Bern eingerichtet. Um in Yverdon-les-Bains einen Umsteigeknoten zwischen den Regionalzügen und den Fernverkehrszügen der Jurasüdfusslinie zu gewährleisten, wird die Haltestelle Champ Pittet nicht mehr bedient. Stattdessen wird das Gebiet im Zehnminutentakt von Bussen bedient. Um die Fahrzeiten des Regionalverkehrs zwischen Fribourg/Freiburg und Romont zu gewährleisten, wird der Bahnhof Matran geschlossen. Er wird von Bussen bedient, bis der neue Bahnhof Avry-Matran nach Abschluss der Arbeiten im Dezember 2025 in Betrieb genommen wird.

Nachtangebot im Fernverkehr und Freizeitangebot im Winter

Die Früh- und Spätzüge von und nach Genève-Aéroport werden zu Beginn der Schulferien und an den Feiertagswochenenden von Weihnachten und Neujahr erneut angeboten. Informationen auf Frühverbindung an den Flughafen Genf.

Die bei Skisportlerinnen und -sportlern sehr beliebten Züge Verbier Express und VosAlpes Express werden erneut angeboten. Sie verkehren an den Wochenenden vom 15. Dezember 2024 bis 27. April 2025 sowie an den Feiertagen vom 25. und 26. Dezember 2024 und vom 1. und 2. April 2025 sowie vom 18. bis 21. April 2025. Informationen auf Verbier Express und VosAlpes Express.

Internationaler Verkehr

Die tägliche Direktverbindung zwischen Lausanne und Marseille in beiden Richtungen mit Halt in Genève, Avignon TGV und Aix-en-Provence TGV wird vom Samstag, 28. Juni bis Sonntag, 24. August 2025 erneut angeboten.

Kundenkommunikation

Zur Information der Kundinnen und Kunden über die Änderungen des neuen Fahrplans wurde am 11. November 2024 eine Marketingkampagne auf dem gesamten Westschweizer Netz gestartet. Zwei Persönlichkeiten aus der Westschweiz haben sich bereit erklärt, ihr Gesicht für diese Kampagne zu leihen: Blaise Bersinger, Comedian, und Fanny Smith, zweifache Olympiamedaillengewinnerin im Skicross. Beide reisen regelmässig mit dem Öffentlichen Verkehr und teilen ihre Bahnerlebnisse bereits in den sozialen Medien. So ist die Idee entstanden, sie in die Marketingkampagne zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 einzubeziehen.

Eine Seite mit Informationen für Kundinnen und Kunden wurde auf der SBB Webseite eingerichtet: «Ein neuer Fahrplan für die Westschweiz».

Darüber hinaus werden den Reisenden an den grösseren Bahnhöfen der Region Kundenlenkerinnen und Kundenlenker zur Verfügung stehen. Wie beim Fahrplanwechsel üblich wird das Kundenaufkommen in den Zügen genau untersucht, damit bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden können (Kundeninformation zu Alternativverbindungen, Änderung des Rollmaterials usw.). Rund 60 Mitarbeitende der SBB haben diesen Fahrplanwechsel während der vergangenen Monate intensiv vorbereitet. Die SBB dankt auch den anderen Transportunternehmen sowie den Kantonen für ihre Unterstützung bei der Erarbeitung dieses neuen Fahrplans.

Arbeiten auf dem SBB Netz im Jahr 2025

In der Westschweiz werden auch 2025 zahlreiche Arbeiten an den Bahnanlagen vorgenommen, um deren Zuverlässigkeit aufrechtzuerhalten. Bis 2030 werden in der Westschweiz zu diesem Zweck rund 6 Milliarden Franken investiert. Der neue Fahrplan bietet den Kundinnen und Kunden das bestmögliche Angebot in Bezug auf Pünktlichkeit und Anschlusssicherheit trotz besonders intensiver Bautätigkeit.

Drei grosse Baustellen werden jedoch Totalsperren nötig machen:

  • Zwischen Fribourg/Freiburg und Bern wird der Verkehr vom 28. Juni bis 24. August 2025 komplett unterbrochen. Es werden Bahnersatzbusse eingesetzt. Mehr Informationen auf Fahrplanänderungen auf der Linie Freiburg–Bern.
  • Zwischen Palézieux und Payerne wird der Verkehr vom 15. Februar bis 8. Juni 2025 komplett unterbrochen. Es werden Bahnersatzbusse zwischen Palézieux und Payerne eingesetzt. Zudem wird durch die PostAuto-Linie 361 eine schnelle Verbindung zur Lausanner Metro M2 sichergestellt, die von Lucens nach Payerne verlängert wird.
  • Zwischen Le Day und Le Brassus wird der Verkehr vom 12. April bis 2. November 2025 komplett unterbrochen und durch Busse ersetzt. Mehr Informationen auf Sanierung des Epoisats-Tunnels [französisch].

Am 27. November 2024 wird die SBB zu den Fahrplan-Änderungen in der Deutschschweiz und im Tessin informieren.


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