Die Bedürfnisse der Reisenden verändern sich. Die bewährte Vis-à-vis-Bestuhlung erfüllt nicht alle Bedürfnisse im Freizeit- und Pendlerverkehr. Neue Sitzplatzkonzepte könnten im Fernverkehr eine sinnvolle Ergänzung sein. Die SBB will mit Tests und Marktforschung herausfinden, welche Ideen am besten ankommen. Die Ergebnisse fliessen in die Beschaffung künftiger Züge ein.
In einem Gewerbehaus in Bern hat die SBB verschiedene Modelle von Sitzplatzgruppen aus Holz aufgebaut, welche sich zudem mit Virtual-Reality-Brillen erleben lassen. Die bewährte Vis-à-vis-Bestuhlung wird zwar auch künftig den Innenraum von Zügen prägen. Die neuen Sitzplatzkonzepte – zu ihnen zählen zum Beispiel ein Treffpunkt, eine weiterentwickelte Lounge sowie Bike-Zonen kombiniert mit Sitz- und Arbeitsplätzen – können jedoch weitere sinnvolle Ergänzungen sein. Bei allen Ideen ist zentral, die Anzahl der Sitzplätze für die Reisenden möglichst nicht zu reduzieren.
Mehrere Organisationen, welche die Interessen von verschiedenen Kundengruppen vertreten, wie die IG öV (Interessen Gemeinschaft öffentlicher Verkehr), Pro Bahn, IG Velo (Interessen Gemeinschaft Velo) und weitere, testen die Konzepte und werden mit Unterstützung der Marktforschung befragt. Auch die Meinung der am meisten betroffenen Berufsgruppen, wie die der Kundenbegleiter, der Transportpolizistinnen oder der Reinigungsmitarbeitenden der SBB ist gefragt. Die SBB will so herausfinden, wie die Sitzplatzkonzepte bei den Reisenden und den Mitarbeitenden ankommen. Favorisierte Ideen fliessen in die Beschaffungsprojekte für neue Züge ein – erstmalig, wenn die einstöckigen Wagen (EW IV, Eurocity, IC Bt) sowie die IC 2000 Flotte Ende der 2030er- bzw. Anfang der 2040er-Jahre schrittweise ersetzt werden.
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