Der Gotthard-Basistunnel ist ein komplexes System, das regelmässige Arbeiten erfordert. Einige wichtige Systeme haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Um sie zu ersetzen, reichen die üblichen achtstündigen Regelintervalle nicht aus. Im Januar 2025 werden daher die ersten langen Unterhaltszeitfenster eingerichtet. Ein wesentlicher Teil des Bahnverkehrs wird über die Panoramastrecke umgeleitet.
Der Gotthard-Basistunnel (GBT) ist mit 57 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt und erfordert regelmässige Unterhaltsintervalle: An jedem Wochenende bleibt eine Röhre für zwei Nächte gesperrt (Samstag/Sonntag und Sonntag/Montag), jeweils acht Stunden lang.
Für bestimmte Arbeiten sind diese achtstündigen Intervalle jedoch nicht ausreichend, insbesondere wenn Anlagen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Eine Erneuerung dieser Anlagen ist für die Sicherheit im Tunnel unerlässlich. Daher wurden zwei Zeiträume pro Jahr festgelegt – Januar und August –, in denen ein Drittel des Tunnels mehrere Tage lang durchgehend (rund um die Uhr) gesperrt bleiben kann.
Arbeiten in den Langintervallen 2025
Acht Jahre nach der Eröffnung des Tunnels muss der Tunnelfunk ersetzt werden. Er ging bereits vor 2016 in der Testphase in Betrieb und hat nun das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Dank diesem System können Bahnbetrieb, Bahnpersonal, Sicherheitsdienste und Reisende in den Bahntunneln mobil kommunizieren. Die Erneuerungsarbeiten haben teilweise bereits 2024 während der unfallbedingten Schliessung des GBT begonnen und werden auch 2026 und 2027 fortgesetzt.
Bahnbetrieb während der Unterhaltsintervalle
Während der Langintervalle gilt ein verändertes Betriebskonzept. Im Januar wird ein wesentlicher Teil des Personenverkehrs über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet, was zu längeren Fahrzeiten führt, während ein Teil des Güterverkehrs auf andere Strecken verlegt wird. Einige Personenzüge können durch den Basistunnel fahren. Im August hingegen ist die Nachfrage nach Trassen für den Güterverkehr geringer, und der Personenverkehr wird normal durch den Basistunnel geführt. Es gibt nur einige Änderungen bei den Halten auf der Strecke.
Die Detailkonzepte für das Personen- und Güterverkehrsangebot werden in Zusammenarbeit mit den Transportunternehmen ausgearbeitet und danach von der Schweizerischen Trassenvergabestelle genehmigt. Das Bundesamt für Verkehr ist zuständig für die Genehmigung der Intervallnutzung.
Fahrplanänderungen im Januar 2025
Während der Langintervalle im Januar 2025 sind hauptsächlich folgende Fahrplanänderungen vorgesehen:
- Am 29. Dezember 2024 fallen einzelne IC- und EC-Züge aus.
- Vom 3. bis zum 7. Januar 2025 halten alle IC2-Züge in Flüelen statt Altdorf, und einzelne IC- und EC-Züge fallen aus.
- Vom 13. bis zum 24. Januar 2025 verkehren die EC- und IC-Züge über die Gotthard-Panoramastrecke. Die Reisezeit verlängert sich deshalb um rund eine Stunde. Davon ausgenommen sind die trinationalen Verbindungen Milano–Zürich–Frankfurt in beiden Richtungen sowie die erste IC-Verbindung um 5:30 Uhr ab Chiasso nach Norden und die letzte IC-Verbindung um 23:05 Uhr ab Zürich nach Süden. Diese Züge verkehren durch den Gotthard-Basistunnel.
Die SBB empfiehlt, vor jeder Reise den Online-Fahrplan auf SBB.ch oder in der App SBB Mobile zu prüfen. In der App SBB Mobile können die Reisenden zudem ihre persönliche Fahrstrecke einrichten. Dank abonnierten Push-Benachrichtigungen werden sie so auch ohne Fahrplanabfrage über Störungen oder baustellenbedingte Fahrplanabweichungen informiert.
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