Die Rhätische Bahn (RhB) hat im Prättigau mehrere Bahnhöfe erneuert und behindertengerecht umgebaut. Am Samstag, 14. Dezember 2024 wurden die Stationen Grüsch, Schiers, Saas und Klosters Dorf mit der Bevölkerung und geladenen Gästen feierlich wiedereröffnet. Um ihre Bedeutung zu würdigen – die Strecke Landquart – Klosters war die erste Bahnlinie der RhB resp. der damaligen Schmalspurbahn Landquart-Davos (LD) –, wurden diese vier Bahnhöfe mit einem historischen Extrazug ab Landquart angefahren. An jeder Station fand ein kurzer Festakt mit Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Gemeinde, des Kantons und der RhB statt.
Mit der Eröffnung der Bahnlinie im Jahr 1889 wurden Davos und das Engadin für den Rest der Schweiz leichter erreichbar, was der Entwicklung und dem Tourismus in diesen Regionen zum Aufschwung verhalf. Die Bedeutung der Prättigauerlinie wurde denn auch von mehreren Rednern hervorgehoben.
RhB-Verwaltungsratspräsident Dr. Mario Cavigelli erinnerte daran, wie Visionäre vor 135 Jahren den Bau einer Eisenbahn in Graubünden beschlossen, projektierten und in Rekordzeit umsetzten: In nur rund 19 Monaten wurde die Strecke von Landquart bis Klosters Platz gebaut. Cavigelli würdigte zudem die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs zu einem leistungsstarken System. Gerade auch im Prättigau, der meistbefahrenen Strecke der RhB.
RhB-Direktor Dr. Renato Fasciati zeigte die jüngere Entwicklung der Prättigauerlinie eindrücklich auf: Seit der Einführung des Flügelzugbetriebes vor einem Jahr nahmen die Frequenzen nochmals zu. Der so realisierte Halbstundentakt nach Davos und St. Moritz habe einen spürbaren Effekt. Die erneuerten Bahnhöfe sorgten zudem für ein besseres Kundenerlebnis und leisteten einen wichtigen Beitrag an die Attraktivität und Lebensqualität in der Region Prättigau.
Die Grussworte der Bündner Regierung und den Dank an die Gemeinden für die gute Zusammenarbeit im Dienst des Bündner öVs überbrachte Dr. Camelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität (DIEM). Sie würdigte den Umbau des Bahnhofs Klosters Dorf als gutes Beispiel für die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes zum Nutzen aller: In Klosters Dorf wurde auf engstem Raum ein Mobilitätshub für Bus, Bahn, Strasse und der Bergbahn Madrisa realisiert.
Behindertengerecht, modern und kundenfreundlich
Die Bahnhöfe Grüsch, Schiers, Saas und Klosters Dorf wurden auf den neusten Stand der Technik gebracht und behindertengerecht ausgebaut. Weiter wurden sie für die Kreuzung resp. den Halt der bis zu 300 Meter langen Capricorn-Flügeltriebzugkompositionen ausgelegt. Dies leistet einen wichtigen Beitrag an die Fahrplanstabilität. Auch die Publikumsanlagen wurden erneuert und die Umsteigesituation Bahn/Bus/Postauto verbessert. In Grüsch sorgt eine zusätzliche Unterführung beim Bahnübergang für mehr Sicherheit für Passanten und Schulkinder. In Saas und Klosters Dorf konnten mit dem Bau von neuen Strassenunterführungen je zwei Bahnübergänge aufgehoben werden.
Kostenübersicht Erneuerung der Bahnhöfe Grüsch, Schiers, Saas und Klosters Dorf |
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– Bahnhof Grüsch: CHF 16.85 Mio. – Bahnhof Schiers: CHF 9.3 Mio. – Bahnhof Saas: CHF 9.5 Mio. – Bahnhof Klosters Dorf: CHF 40.56 Mio. |
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