Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 14. März 2025 die Zielerreichung von Post, SBB, Swisscom und Skyguide im Geschäftsjahr 2024 überprüft. Er ist zum Schluss gekommen, dass die Zielvorgaben dieser bundesnahen Unternehmen insgesamt zufriedenstellend erfüllt wurden. In einzelnen Bereichen kam es allerdings zu Abweichungen. Insbesondere die Skyguide steht vor grossen Herausforderungen. Der Bundesrat hat die entsprechenden Berichte an die parlamentarischen Aufsichtskommissionen verabschiedet.
Post, SBB, Swisscom und Skyguide haben im Jahr 2024 ihren Auftrag zur Gewährleistung des Service public im ganzen Land zuverlässig und mit hoher Qualität erfüllt. Alle vier Unternehmen waren attraktive Arbeitgeber mit einer modernen Personalpolitik und sozialer Verantwortung und engagierten sich zudem für eine Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Unterschiede gab es beim finanziellen Erfolg: Während Post, SBB und Swisscom solide Geschäftsabschlüsse vorlegten, geriet Skyguide trotz hohem Verkehrswachstum in die Verlustzone. Zudem blieb die hohe Verschuldung von SBB und Skyguide bestehen.
SBB
Die SBB hat die Ziele des Bundesrates im Jahr 2024 insgesamt erreicht. Der Bahnbetrieb war trotz starken Verkehrs und vieler Baustellen insgesamt sicher, stabil und pünktlich. Die Wiederinstandsetzung des Gotthard-Basistunnels wurde gut gemeistert. Die CO2-Emissionen gingen plangemäss zurück.
Die finanzielle Lage der SBB blieb angespannt. Zwar verbesserte sich das Jahresergebnis von 267 auf 275 Millionen Franken; dazu trug vor allem der Fernverkehr bei, der erstmals wieder das Nachfrageniveau übertraf, wie es vor der Corona-Pandemie bestand. Gleichzeitig verschärften sich jedoch die Probleme der Güterverkehrssparte SBB Cargo. Ihr Verlust stieg von 40 auf 76 Millionen Franken. Zudem nahm die Nettoverschuldung der SBB um 809 Millionen auf über 12 Milliarden Franken zu und entfernte sich so wieder von der vom Bundesrat gesetzten Obergrenze von 6,5xEBITDA. Der Bundesrat hält an seiner Erwartung fest, dass diese Obergrenze spätestens im Jahr 2030 wieder eingehalten wird, um die Verschuldung der SBB auf ein langfristig tragfähiges Niveau zurückzuführen. Der Bund trägt seinen Anteil zur Schuldenreduktion bei. Wie vom Parlament am 27. September 2024 beschlossen, leistete er Anfang März 2025 einen Kapitalzuschuss von 850 Millionen Franken aufgrund der erlittenen Covid-Verluste im Personenfernverkehr.
Die Stabilisierung der finanziellen Lage bleibt somit die zentrale Herausforderung für die SBB in den kommenden Jahren, sowohl auf der Ebene des Gesamtunternehmens als auch – mit besonderer Dringlichkeit – bei SBB Cargo. Es gilt, die durch die Revisionen von Gütertransportgesetz und SBB-Gesetz geschaffenen Chancen und Spielräume zu nutzen.
Links
Newsletter abonnieren
Abonnieren Sie die Bahnonline.ch-Newsletter und erhalten Sie die neuesten Beiträge direkt per E-Mail. Hier können Sie sich anmelden.
MeinungEigene Meinung zum Thema?Jetzt kommentieren |