Nachdem Ende 2020 noch die Hoffnung bestand, die Coronakrise könnte überwunden sein, schlugen die Auswirkungen der Pandemie auch 2021 massiv auf das Geschäftsjahr 2021 durch. Bei einem Ertrag von CHF 143 Mio. (+11.7%) konnte trotzdem ein Gewinn von CHF 3.7 Mio. erwirtschaftet werden.
Der Betriebsaufwand stieg um CHF +2.0 Mio. auf CHF 113.7 Mio. an. Leistungen der öffentlichen Hand stützten das Ergebnis mit CHF +9.8 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Trotz schwierigem Umfeld und dank der Fortsetzung des Kostenspargramms erzielte die BVZ Gruppe einen Gewinn von CHF 3.7 Mio. (Vorjahr: CHF -9.4 Mio). Der Personalbestand betrug 2021 durchschnittlich 645 Vollzeitstellen (–10 FTEs).
Die Geschäftsfelder im Überblick
Das Geschäftsfeld Gornergrat stand auch 2021 ganz im Zeichen der sich aufgrund des Coronavirus ständig ändernden Reisebeschränkungen und Massnahmen. Infolgedessen ging die Zahl der Reisegaste ab Zermatt gegenüber 2020 um –2.8% auf 419’537 zurück; trotzdem konnte der Ertrag um 14.3% auf CHF 19.8 Mio. gesteigert werden. Auch im zweiten Coronajahr war der Heimatmarkt Schweiz unangefochten der wichtigste Markt. Viele Schweizer blieben während der Pandemie im eigenen Land, wodurch zumindest ein Teil der ausbleibenden ausländischen Gäste kompensiert werden konnte.
Das Geschäftsfeld Mobilität litt 2021 ebenfalls erneut unter der Coronapandemie. Die Nachfrage nach Dienstleistungen des öffentlichen Verkehrs haben zwar wieder zugenommen, stagnierte aber im Vergleich zum Vorkrisen-Niveau schweizweit bei rund 70%. Der Ertrag des Geschäftsfelds konnte um CHF 3.20 Mio. oder 6.9% auf CHF 49.44 Mio. gesteigert werden. Erfreulich war die Entwicklung beim Shuttle Täsch–Zermatt mit einem Ertragszuwachs 2021 um beachtliche CHF 1.26 Mio. bzw. 18.8%. gegenüber dem Vorjahr. Der Autoverlad Furka verzeichnete sogar das zweite Mal in Folge einen Rekord. Die Zahl der transportierten Fahrzeuge im Segment Autoverlad erhöhte sich auf 293 768 (+14.4%), der Ertrag stieg insgesamt um CHF 1.26 Mio. (+18.7%).
Das Geschäftsfeld Immobilien profilierte sich weiter zu einem stabilen Standbein in schwierigen Zeiten. Die Einnahmen wurden 2021 von CHF 5.16 Mio. auf CHF 5.54 Mio. gesteigert. Der Marktwert des Immobilienportfolios konnte trotz Mietzinsreduktionen für von der Coronakrise besonderes betroffenen Geschäftskunden ebenfalls leicht zulegen und betrug CHF 113.0 Mio. (Vorjahr CHF 112.9 Mio.) Der Gewinn erhöhte sich um 22.9% auf CHF 1.35 Mio. (Vorjahr CHF 1.10 Mio.)
Im Geschäftsfeld Beteiligungen verblieb der Ertrag auf dem Niveau von 2020 bei CHF 0.27 Mio. Aufgrund der Ertragsentwicklung und der Unsicherheit über den weiteren Geschäftsverlauf verzichtet die Zermatt Bergbahnen AG wie im Vorjahr auf eine Dividendenausschüttung. Die BVZ Gruppe ist an der ZBAG mit 22% beteiligt. Die Ausschüttung der Matterhorn Terminal Täsch AG, an der die BVZ Gruppe mit 34% beteiligt ist, blieb unverändert bei CHF 0.27 Mio.
Gewinnverwendung
Aufgrund der Rückkehr in die Gewinnzone und dem Verzicht auf die Auszahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2020 schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung der BVZ Holding AG am 13. April 2022 eine moderate Dividende von CHF 3 pro Aktie vor.
Gut aufgestellt für die Zukunft
Die BVZ Gruppe sieht sich für die Zeit nach der Pandemie sehr gut aufgestellt und geht davon aus, dass die Nachfrage nach Freizeiterlebnissen sowie sicheren und komfortablen Transportleistungen schnell wieder anzieht. Gerade auch die konsequente Weiterverfolgung und Ausweitung des Digitalisierungsprogramms bietet grosse Chancen, neue und bestehende Kunden gezielt anzusprechen und von den einzigartigen naturnahen Attraktionen der Gruppe zu überzeugen. Auch im operativen Bereich sind durch digitale Optimierungen zahlreiche Verbesserungen auf den Weg gebracht worden. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, um rasch an die positive Entwicklung der Vorkrisenzeit anknüpfen zu können. Der Start in das neue Jahr ist sehr gut gelungen und gibt zusätzliche Zuversicht für die Rückkehr auf den Erfolgspfad. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung halten an den ambitionierten Zielen der laufenden Strategieperiode fest. Dies unter dem Vorbehalt der aktuellen geopolitischen Entwicklungen, deren Einfluss auf den Tourismus nur schwer abzusehen sind.