Zwischen St. Gallen und Sargans sollen die Fernverkehrszüge künftig im Halbstundentakt verkehren. Dafür müssen zusätzliche Doppelspurabschnitte gebaut sowie weitere Bauarbeiten ausgeführt werden. Die Bauarbeiten führen von Februar 2023 bis Oktober 2024 zu verschiedenen Anpassungen im Fahrplan.
Im Rahmen des Ausbauschritts 2025 des Bundes baut die SBB die Bahninfrastruktur im St. Galler Rheintal aus, um zukünftig zwischen St. Gallen und Sargans einen nachfrageorientierten Halbstundentakt im Fernverkehr anbieten zu können. Die dafür nötigen Bauarbeiten sind zwischen Herbst 2022 und Frühling 2025 vorgesehen. Inzwischen liegen weitere Details zu den Bauarbeiten und Auswirkungen auf die Reisenden vor. Die Bauarbeiten sind von Februar 2023 bis Oktober 2024 mit Reisezeitverlängerungen um bis zu 30 Minuten, zusätzlichen Umsteigevorgängen sowie alternativen Reiserouten verbunden.
Geplante Bauarbeiten
Zwischen Sevelen und Buchs SG (4 Kilometer), in Buchs SG Nord (0,9 Kilometer) sowie zwischen Oberriet SG und Oberriet SG Nord (2,8 Kilometer) wird die Strecke doppelspurig ausgebaut. Entlang der Doppelspurausbauten werden die bestehenden Gleise erneuert, damit die Züge auch in Zukunft sicher und pünktlich verkehren können. Weiter wird der Bahnhof Rüthi SG zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut, damit die S-Bahnen künftig dort kreuzen können. In Sevelen werden Anpassungen an den Perronanlagen vorgenommen. Ebenfalls Teil der Bauarbeiten ist der Rückbau der beiden ehemaligen Haltepunkte Weite-Wartau und Räfis-Burgerau.
Baustellenfahrplan und Bahnersatzbusse
Die geplanten Bauarbeiten für den Doppelspurausbau im Rheintal führen zu vorübergehenden Anpassungen im Fahrplan. So muss der Streckenabschnitt zwischen Altstätten SG und Buchs SG während acht Monaten gesperrt werden. Dadurch können die Bauarbeiten rund ein Jahr früher abgeschlossen werden, als wenn die Arbeiten unter laufendem Betrieb durchgeführt würden. Die Totalsperre zwischen Altstätten SG und Buchs SG dauert vom 27. Februar bis zum 29. Oktober 2023. Vom 30. Oktober 2023 bis 25. Oktober 2024 ist die Bahnstrecke zwischen Sargans und Buchs nachts für den Zugverkehr unterbrochen, tagsüber verkehren die Züge auf dem Abschnitt Altstätten SG und Buchs SG mit reduzierter Geschwindigkeit. Zudem wird die Strecke während dieser Zeit an insgesamt vier Wochenenden gesperrt.
Die wichtigsten Fahrplananpassungen im Überblick:
- 27. Februar bis 29. Oktober 2023:
- Die IR13 und die S4 fallen zwischen Altstätten SG und Buchs SG aus und werden durch Busse ersetzt. Anstelle der S4 verkehren Busse im Halbstundentakt zwischen Altstätten SG und Buchs SG mit Halt an allen Stationen. Anstelle der IR13 verkehrt ein Bus pro Stunde zwischen Altstätten und Buchs SG mit Zwischenhalt in Oberriet SG und ein Schnellbus pro Stunde direkt zwischen St. Margrethen und Buchs SG.
- Der Fahrplan des IR13 zwischen Buchs SG und Sargans wird leicht angepasst. Dadurch bieten die Züge in Buchs SG bessere Anschlüsse auf die Bahnersatzbusse und in Sargans mehr Umsteigezeit auf den IC3 in Richtung Zürich.
- Die Railjet-, Nightjet- und EC-Züge halten nicht in Sargans.
- 30. Oktober 2023 bis 25. Oktober 2024:
- Der Anschluss vom IR13 auf den IC3 in Sargans entfällt in beiden Richtungen. Der IR13 verkehrt aufgrund der Bauarbeiten zwischen Sargans und Buchs SG mit reduzierter Geschwindigkeit und kann dadurch keinen Anschluss auf den IC3 bieten. Die Reisezeiten zwischen Buchs SG respektive Altstätten SG und Zürich verlängern sich dadurch um bis zu 25 Minuten.
- Die RE und S4 fallen aufgrund der nächtlichen Streckensperre mit Ausnahme von Samstagnacht jeweils von 21:50 Uhr bis 05:00 Uhr zwischen Sargans und Buchs SG aus und werden durch Busse ersetzt.
- Die S4 kann tagsüber alle zwei Stunden nicht in Sevelen halten.
- Die Railjet-, Nightjet- und EC-Züge halten nicht in Sargans.
- Einzelne Railjet- und Nightjet-Verbindungen werden während der nächtlichen Streckensperre umgeleitet und verkehren mit geänderten Fahrzeiten.
- An vier Wochenenden ist die Strecke zwischen Sargans und Buchs SG komplett gesperrt.
Die SBB setzt alles daran, den Kundinnen und Kunden auch während der Bauarbeiten bestmögliche Reisemöglichkeiten anzubieten. Dennoch lassen sich während der Bauarbeiten Reisezeitverlängerungen um bis zu 30 Minuten, zusätzliche Umsteigevorgänge sowie alternative Reiserouten nicht vermeiden.
IG Bahn im Rheintal: Lückenloser Halbstundentakt im Rheintal ab Dezember 2024 gefordert |
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In den folgenden Jahren werden bei Doppelspurausbauten im Werdenberg und im Rheintal rund 250 Millionen Franken in die Bahnweiterentwicklung zwischen Sargans und St.Gallen investiert. Diese ermöglichen den seit Jahren geforderten und auf den Fahrplanwechsel 2025 in Aussicht gestellten Halbstundentakt des IR13. Gemäss überraschenden SBB-Informationen vom 9. Mai 2022 planen die Bahnbetreiber, neu den Halbstundentakt nur «nachfrageorientiert» und somit lückenhaft einzuführen. Kanton und Regionen fühlen sich vor den Kopf gestossen und akzeptieren diese Ankündigung nicht! Sie fordern vehement den integralen Halbstundentakt mindestens bis 20 Uhr. Gross war die Freude, als nach jahrelangem, hartem Ringen und Lobbyieren seitens Regionen, Gemeinden, Kanton sowie nationalen und kantonalen Politikern der Doppelspurausbau im St.Galler Rheintal in den Bahn-Ausbauschritts (AS) 2025 des Bundes aufgenommen wurde. Dieser ermöglicht, dass die Interregio-Züge im Rheintal per Fahrplanwechsel vom Dezember 2024 endlich im Halbstundentakt verkehren können. Die geplante Angebotserweiterung zwischen St.Gallen und Sargans erfordert markante Investitionen in die Bahninfrastruktur im Raum Sevelen bis Oberriet. Das Projekt beinhaltet Doppelspurausbauten zwischen Sevelen und Buchs (4 Kilometer), in Buchs Nord (0,9 Kilometer) sowie zwischen Oberriet und Oberriet Nord (2,8 Kilometer). Des Weiteren erfordert die Führung des InterRegio (IR) 13 im Halbstundentakt – ursprünglich geführt als Rheintal-Express REX – den Ausbau des Bahnhofs Rüthi zum Kreuzungsbahnhof, eine Perronverlängerung in Sevelen sowie die Erneuerung der bestehenden Gleise im Bereich der Doppelspurausbauten. Diese Massnahmen sind nötig, damit der IR13 zukünftig halbstündlich kreuzen kann sowie längere Züge mit mehr Sitzplätzen halten können. Insgesamt belaufen sich die Investitionen gemäss aktuellen SBB-Aussagen auf 250 Millionen Franken. Hiermit wird ein Quantensprung des Bahnangebots ermöglicht: Ein halbstündlicher InterRegio-Betrieb zwischen Sargans und der Kantonshauptstadt ab Dezember 2024, wie er in weiten Teilen der Schweiz schon Usanz ist. Schnellere Fertigstellung dank Entgegenkommen der Regionen Gemäss Planungen seitens SBB werden die Doppelspurausbauten auf der Rheintallinie in den Jahren 2023 und 2024 realisiert. Bei Trübbach–Buchs können die Doppelspurbereiche während dem laufenden Zugbetrieb in verlängerten Nachtintervallen erstellt werden. Das Teilprojekt Rüthi–Oberriet soll von März bis Oktober 2023 unter Totalsperrung der Strecke Buchs–Altstätten umgesetzt werden. Ausschlaggebend für den temporären Ausfall der nördlichen Bahnlinie war, dass – im Vergleich zur Realisierung aller Bauschritte während dem laufenden Bahnbetrieb – die Arbeiten früher, kostengünstiger und in besserer Qualität abgeschlossen werden können. Die Regionen willigten dieser Lösung im Sinne der Qualität und zügigeren Projekt-Umsetzung ein. Während der Bauphasen wird der Bahnersatzverkehr mit Bussen umgesetzt. Zentral für alle beteiligten Partner ist, dass ein stabiler, verlässlicher Ersatzfahrplan angeboten werden kann. Derzeit wird von einer rund halbstündigen Verlängerung der Reisezeit zwischen Buchs und St.Gallen aufgrund von Busbetrieb und Umsteigevorgängen ausgegangen. Ebenso muss aufgrund der Bauarbeiten am Schienennetz zwischen Buchs und Sargans – voraussichtlich von November 2023 bis Oktober 2024 – die Geschwindigkeit auf einer Langsamfahrstelle gedrosselt werden mit der Folge, dass die derzeit bereits knappen Anschlussverbindungen der Züge aus Buchs am Bahnhof Sargans Richtung Zürich während den Bauarbeiten nicht aufrecht erhalten werden können. Es resultieren also während eines Jahres Verbindungsbrüche und entsprechende Wartezeiten am Bahnhof Sargans bei der Reise von Buchs Richtung Zürich (IR13 auf IC3). In Bezug auf den Bahnausbau ab Dezember 2024 müssen ebenso die Busverbindungen angepasst werden. Es gilt, die zusätzlichen, schnellen Verbindungen an den Bahnhöfen Sargans, Buchs, Altstätten und Heerbrugg ideal abzunehmen. Hierzu wurden seitens Kanton und unter Einbezug von Regionen und Fachpartnern seit dem Jahr 2020 Buskonzepte erarbeitet – so im Sarganserland, im Bereich Werdenberg– Obertoggenburg sowie Rheintal. Diese werden derzeit finalisiert und fliessen in das «7. ÖV-Programm» des Kantons St.Gallen ein. Halbstundentakt wird seitens SBB in Frage gestellt Am 9. Mai präsentierten die SBB an einer Veranstaltung in Buchs den aktuellen Stand der baulichen Planungen zum Doppelspurausbau im Rheintal, gefolgt von Informationen zum Bahnersatzkonzept. Völlig unerwartet schlossen die Vertreter ihre Ausführungen mit der Ankündigung, dass sie nach Eröffnung der Doppelspuren im Rheintal ab Dezember 2024 neu nicht einen durchgehenden, sondern nur einen «nachfrageorientierten» Halbstundentakt einführen wollen. Diese Hiobsbotschaft stiess bei der Regierung sowie den Kantons- und Regionsvertretern auf absolutes Unverständnis. Noch Mitte April 2021 einigten sich Vertreter des Bundesamts für Verkehr (BAV), den Kantonen Graubünden und St.Gallen sowie die SBB auf den durchgehenden IR-Halbstundentakt im Rheintal. Eine Ausdünnung des IR13 am späten Abend wurde hierbei seitens Kanton und Region in Kauf genommen. Ein «nachfrageorientierter» Halbstundentakt, welchen die SBB nun ein Jahr später ankündigten, wird aber nicht akzeptiert. Gemäss Informationen soll zwischen 9 und 15 Uhr der Abschnitt St.Gallen–Sargans weiterhin nur stündlich mit dem IR13 befahren werden. Somit würde der gross angekündigte Ausbau im Rheintal faktisch sogar zu einem Abbau führen. Wenn der IR13 nicht gefahren wird, ist das Rheintal faktisch nur stündlich durch die Bahn erschlossen – die S-Bahn (S4) und der verbleibende IR verkehren gleich hintereinander und kommen gleichzeitig in Sargans an. Die Busplanungen bezüglich Fahrplan 2025 bauen auf den Entscheid von Mitte April 2021 für den durchgehenden IR-Halbstundentakt. Eine IR-Ausdünnung tagsüber stellt die kurz vor Abschluss stehenden Konzepte vollständig in Frage, da die Linieneinbindungen nicht mehr funktionieren werden. Forderungen der Regionen Sarganserland-Werdenberg und St.Galler Rheintal: Die Regionen fordern die SBB auf, den Bruch zwischen IR13 und IC3 in Sargans während der Bauphase nochmals zu überprüfen. Vor allem fordern die Regionen Sarganserland-Werdenberg und St.Galler Rheintal die Regierung des Kantons St.Gallen auf, sich bei den SBB und beim Bundesamt für Verkehr dafür einzusetzen, den Halbstundentakt von morgens 6 bis abends mindestens um 20 Uhr durchgehend einzuführen. Ein Angebot mit Lücken wird vom aufstrebenden und wichtigen Wirtschaftsraum Alpenrheintal nicht akzeptiert! Diese Forderungen werden ebenso seitens REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee sowie den Agglomerationen St.Gallen-Bodensee, Rheintal und Werdenberg-Liechtenstein unterstützt. Es kann in keinster Weise geduldet werden, dass der auf einer baulichen Investition von 250 Millionen Franken basierende, angekündigte IR-Halbstundentakt nicht zu einem Ausbau, sondern schlussendlich zu einem Abbau des Bahnangebots im Rheintal führt. Auch die seit zwei Jahren in Umsetzung befindlichen Buskonzepte würden generell in Frage gestellt, wenn busseitig ein Ausbau angestrebt wird, um den Modalsplit zugunsten des ÖV zu verändern, bahnseitig aber eine Angebotsreduktion gegenüber heute umgesetzt würde! |
Links
- Weitere Informationen finden Sie unter www.sbb.ch/rheintal
- FM1Today: «Ein Riesen-Ärger»: Rheintaler sind frustriert wegen der SBB