Die Versorgungssituation in der Schweiz verschärft sich nicht zuletzt aufgrund des tiefen Pegelstands am Rhein täglich. Importverkehre von Mineralöl auf der Bahn können die Nachfrage bei weitem nicht decken, da dies weder die Baustellen- noch die Personalsituation der DB in Deutschland zulassen. Der VAP Verband der verladenden Wirtschaft fordert daher die rasche Elektrifizierung der Strecke Wörth-Lauterbourg-Strasbourg [siehe Grafik unten] entsprechend der Motion 22.3000 und den raschen Ausbau der linksrheinischen Bahnstrecke gemäss den Vorgaben für das Transeuropäische Eisenbahnnetzwerk TEN-T.
Die Realität ist jedoch anders. Der im Vertrag von Lugano zwischen Deutschland und der Schweiz zugesicherte Ausbau der Rheintalstrecke verzögert sich weiter. Die dringend nötige Kapazitätserhöhung und Betriebsstabilisierung für Transit-, Import- und Exportverkehre lässt somit auf sich warten. Baustellen, die Haupt- und Ausweichachsen gleichzeitig behindern, sind nach wie vor an der Tagesordnung. Das Schweizer Parlament hat mit den Motionen 20.3003 zum Abschluss eines Staatsvertrags zum Ausbau der linksrheinischen Strecke (angenommen) und 22.3000 zur Finanzierung der Elektrifizierung des Streckenabschnitts Wörth-Strassburg (im Zweitrat) den Weg für die aktive Beteiligung der Schweiz am Ausbau des N-S Korridors auch auf französischer Seite geebnet. So soll eine Parallelführung entstehen, die dem Baustellenchaos ein Ende bereitet und sowohl den Transit-, als auch den für die Schweizer Wirtschaft wichtigen Import- und Exportverkehr sicherstellt.