Internationale Konferenz zur weiteren Stärkung des Schienengüterverkehrs

Sowohl Wirtschaft als auch Bevölkerung setzen darauf, dass Güter möglichst effizient und klimafreundlich transportiert werden. Für die Dekarbonisierung des Verkehrs spielt die Bahn eine entscheidende Rolle. An einer am 12. und 13. September 2022 in Bern stattfindenden Konferenz mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Ländern der wichtigsten Nord-Süd-Korridore ging es um eine weitere Stärkung des internationalen Schienengüterverkehrs.

Die Schweiz setzt auf die Verlagerung der alpenquerenden Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene. Dies hat sich bewährt: Inzwischen werden drei Viertel der Güter durch die Schweizer Alpen mit der Bahn befördert. Die Schienentransporte sichern die wirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung mit grossen Gütermengen, zudem schonen sie Umwelt und Klima. Doch der Güterverkehr auf der Schiene steht vor verschiedenen Herausforderungen. Alle Beteiligten sind gefordert, Lösungen gemeinsam und über die Grenzen hinweg zu erarbeiten.

Eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche Verlagerung des alpenquerenden Gütertransports spielen leistungsfähige europäische Schienengüterverkehrs-Korridore. Grosse Bedeutung für die Schweiz haben die Korridore Rotterdam-Genua sowie Antwerpen-Lyon/Basel. Damit der Schienengüterverkehr sein Potenzial ausschöpfen kann, sind weitere Ausbauten notwendig, zum Beispiel durchgehend vier Gleise auf der Rheintalstrecke zwischen Karlsruhe und Basel. Wichtig sind auch eine gute Koordination der Baustellen sowie die Ertüchtigung von Ausweichstrecken, zum Beispiel zwischen Stuttgart und Schaffhausen, damit die Güterzüge auch bei Bauarbeiten oder Störungen genügend Fahrmöglichkeiten haben. Zudem sind Betrieb und Angebot weiter zu verbessern, damit die Transporte auf der Schiene gegenüber dem Strassenverkehr noch wettbewerbsfähiger werden.

Neben Pünktlichkeit und Qualität sowie den Bautätigkeiten und Umleitungsstrecken sind an der Konferenz auch die Pläne der EU ein Thema, die beiden Korridore, welche durch die Schweiz führen, organisatorisch zusammenzulegen. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Festlegung einheitlicher Standards, damit Züge bis zu einer bestimmten Länge und einem bestimmten Gewicht überall auf den Korridoren verkehren können.

Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Verkehrsministerien, der Infrastrukturbetreiber, der Eisenbahnunternehmen und der Operateure des kombinierten Verkehrs aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten nahmen am Anlass teil.

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