SBB Cargo und die Schweizerische Post haben gemeinsam einen neuartig zusammengesetzten Pendelzug getestet. Dieser hat zum Ziel, den Logistikprozess zu beschleunigen, mehr Mengen auf die Schiene zu verlagern und damit CO2 einzusparen. Dadurch liefert er einen wichtigen Beitrag an die Energie- und Klimaziele der Schweiz.
Das Prinzip ist einfach und innovativ zugleich: Für das Pilotprojekt werden zwei Hybridloks Eem923 an Spitze und Schluss des Zuges gestellt, dazwischen sechs umgebaute Güterwagen für zwölf Behälter, die man leicht wechseln kann. So wird ein Güterzug fix zusammengestellt wie ein Personenzug. Zudem ist der ganze Zug (beim Testzug waren es nur die Wagen) mit der automatischen Kupplung und der automatischen Bremsprobe ausgestattet – der Zukunft des Schweizer Schienengüterverkehrs. Dieser Zug pendelt zwischen den grossen Paketzentren der Post in Daillens (VD), Härkingen (SO) und Frauenfeld (TG). Lokwechsel an beiden Enden werden überflüssig und dank des Einsatzes von Hybridloks kann die Komposition direkt in die Terminals der Paketzentren einfahren. Dadurch fällt das Rangieren weg, die Abläufe werden effizienter und schneller.
Ein Pilotprojekt hatte zum Ziel, das zeitliche Einsparpotenzial zu messen und daraus die mögliche Mehrmenge auf der Schiene, die Einsparung von LKWs und somit von CO2-Emissionen zu berechnen. Weiter sollte mit dem Test die Frage beantwortet werden, welche Auswirkungen dieses neue Vorgehen auf die Hoflogistik der Post hat, wenn das System Pendelzug eingeführt wird. Gleichzeitig ging es auch darum, Erfahrung mit der automatischen Kupplung und der automatischen Bremsprobe zu machen. Diese Automations-Elemente ermöglichen eine schnellere, flexiblere und für die Mitarbeitenden noch sicherere Zugsvorbereitung.
Verlagerung von Strasse auf Schiene vorantreiben
«Die Post will in Zukunft mehr Transporte auf der Schiene durchführen»
, sagt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services der Schweizerischen Post.
«Von dieser neuartigen Logistik in Zusammenarbeit mit SBB Cargo erhoffen wir uns, über den ganzen Prozess deutlich Zeit zu gewinnen sowie bessere Trassen zu erhalten. Die Auswertung der Tests wird uns zeigen, wo und wie der Einsatz eines Pendelzugs für den Transport von Wechselbehältern möglich und sinnvoll ist. Zentral für den Schienentransport ist, dass wir schnellere Trassen zur Verfügung haben.»
Auch Désirée Baer, CEO von SBB Cargo, zeigt sich erfreut über die erweiterte Zusammenarbeit:
«Wir sind sehr zufrieden, wie die Tests verlaufen sind. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Umsetzung unserer Strategie von kundenspezifischen, kreativen Lösungen. Nun wollen wir gemeinsam mit der Post weitere Schritte anpacken, um die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene voranzutreiben. Dies ist insbesondere wichtig als Beitrag unserer beiden Betriebe an die Energie- und Klimaziele der Schweiz.»