Die Schweiz bleibt 2021 wie in den Jahren zuvor Europameisterin im Bahnfahren. Dies zeigt ein europäischer Ländervergleich, den die LITRA jährlich veröffentlicht. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner der Schweiz ist im Jahr 2021 durchschnittlich 48-mal mit der Bahn gefahren und hat dabei 1’628 Personenkilometer zurückgelegt. Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene jedoch in ganz Europa beeinträchtigt. So lag das Niveau 2021 in allen Ländern unter dem des Vorkrisenjahres 2019.
In ganz Europa weniger Bahnfahrten pro Person als vor der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie führte bereits 2020 zu einer stark verringerten Nachfrage im europäischen Schienenpersonenverkehr (die LITRA verglich vor einem Jahr die Zahlen von 2020 mit jenen von 2019). 2021 hat sich die Situation leicht verbessert: Die im vorliegenden Vergleich berücksichtigten europäischen Länder haben 2021 durchschnittlich 13 Bahnfahrten pro Person verzeichnet. Das sind leicht mehr als 2020 (durchschnittlich 12 Bahnfahrten), aber deutlich weniger als 2019 (durchschnittlich 18 Bahnfahrten). In sämtlichen erfassten Ländern liegen diese Zahlen für 2021 tiefer als jene für 2019.
Die Schweiz hat 2021 ihre europäische Spitzenposition mit durchschnittlich 48 Bahnfahrten pro Person klar behaupten können. Doch auch hier gilt: Dieser Wert liegt zwar um zwei Fahrten über jenem für 2020, aber rund ein Drittel unterhalb des Niveaus des Vorkrisenjahres 2019. Mit deutlichem Abstand hinter der Schweiz folgen Luxemburg (26 Bahnfahrten), Österreich (24), Dänemark (23) und Deutschland (21). Das Schlusslicht bilden Litauen und Griechenland (je eine Bahnfahrt pro Person). Ebenfalls sehr wenig Bahnfahrten pro Person verzeichnen Bulgarien, Rumänien, Irland und Kroatien (je drei)
Die zurückgelegten Distanzen pro Person bleiben ebenfalls unter Vorkrisenniveau
In den berücksichtigten europäischen Ländern hat 2021 jede Einwohnerin und jeder Einwohner im Durchschnitt 588 Personenkilometer (Pkm) mit der Bahn zurückgelegt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies zwar einem Wachstum von 17%, doch verbleibt gegenüber 2019 eine Lücke von 30%. Wie bei der Anzahl Bahnfahrten hat auch bei den Personenkilometern keines der Länder das Niveau von 2019 erreicht.
Mit durchschnittlich 1’628 Pkm pro Einwohnerin und Einwohner bleibt die Schweiz 2021 auch bei den zurückgelegten Distanzen im Schienenpersonenverkehr Europameisterin. Mit dieser durchschnittlichen Distanz liegt die Schweiz 6% über ihrem Vorjahreswert und 35% unterhalb des Niveaus von 2019. Hinter der Schweiz folgen Frankreich (1’118 Pkm), Österreich (933 Pkm) und Schweden (768 Pkm). Interessant ist, dass Frankreich bei den zurückgelegten Distanzen pro Person gegenüber 2019 eine kleinere Lücke aufweist (-22%) als die Schweiz. Frankreich hat zudem seit 2020 Österreich von Platz 2 verdrängt. Der Vorsprung der Schweiz auf den zweiten Rang bleibt dennoch deutlich. Am Ende der Skala befinden sich 2021 die gleichen Länder wie bei den Personenfahrten, mit Ausnahme von Rumänien, das bei den Pkm etwas besser abschneidet.
Ausblick
In einem Jahr wird die LITRA die Zahlen zum Bahnfahren in Europa für 2022 veröffentlichen können. Es darf gegenüber 2020 und 2021 mit einer steigenden Nachfrage im Schienenpersonenverkehr gerechnet werden. Zumindest in der Schweiz zeichnet sich dies ab: Darauf deutet das Quartalsreporting Bahn 3|2022 hin, das die LITRA und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) Anfang November 2022 veröffentlicht haben.
Hinweise zu den Daten |
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– Anzahl Bahnfahrten: Für Polen, Belgien und die Niederlande liegen keine veröffentlichten Zahlen vor. Für Norwegen lagen in den vergangenen Jahren jeweils Daten vor, für 2021 sind diese aber bisher nicht veröffentlicht worden. – Personenkilometer: Für Belgien sind erstmals seit mehreren Jahren wieder Daten veröffentlicht worden. |