Am Montagabend, 26. Oktober 2020 ist kurz vor dem Bahnhof Sils im Domleschg eine Zugskomposition der Rhätischen Bahn RhB mit mehreren Steinblöcken kollidiert. Drei Wagen des RhB Albulagliederzuges ABi 5705 entgleisten.
Der mit 27 Passagieren besetzte Zug war kurz nach 19:30 Uhr auf der Fahrt von Tiefencastel kommend in Richtung Bahnhof Thusis unterwegs. Kurz vor dem Bahnhof Sils kollidierte die Komposition mit Steinblöcken von mehreren hundert Kilo, welche infolge eines Felssturzes auf den Gleisen lagen. Der AGZ-Steuerwagen At 578.05 sowie die folgenden Wagen A 570.05 und AB 572.05 des Albulagliederzuges wurden durch die Kollision mit den Findlingen aus den Schienen gehoben und kamen nach einer weiteren Kollision mit einem Fahrleitungsmasten zum Stillstand.
Die Lokführerin wurde mittelschwer verletzt und mit der Rettung Mittelbünden ins Spital nach Thusis überführt.
Ein Zugsbegleiter, ein Gastronomiemitarbeiter sowie die 27 Passagiere und zwei Hunde konnten durch die Einsatzkräfte unverletzt evakuiert werden.
Im Einsatz standen zwei Ambulanzteams der Rettung Mittelbünden, zwölf Einsatzkräfte der Bahnrettung Feuerwehr Thusis, ein Mitarbeiter des Amtes für Natur und Umwelt sowie fünf Spezialisten vom Railcenter der RhB.
Zusammen mit der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) klären die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft Graubünden den Unfallhergang ab. Die Unfallstelle kann mit maximal 55 km/h befahren werden.
Bahnstrecke seit Donnerstag wieder offen
Die Räumungs- und Instandsetzungsarbeiten auf der Albulalinie der Rhätischen Bahn kamen gut voran. Bis am Dienstagabend konnten alle Fahrzeuge über die Gleisanlage weggeführt werden, und es konnte mit der Instandsetzung der Gleis- und Infrastrukturanlagen begonnen werden.
Die Strecke blieb am Mittwoch, 28. Oktober 2020 noch bis Betriebsschluss gesperrt. Zwischen Thusis und Tiefencastel verkehrten Bahnersatzbusse. Seit Betriebsbeginn am Donnerstag, 29. Oktober 2020 kann die Albulalinie wieder durchgehend befahren werden.
Aufgrund der Streckensperre waren auf der Albulalinie teilweise auch Kompositionen unterwegs, die man dort sonst nicht sieht: