Am 01. Januar 2021 übernimmt mit Roger Bennet das DVZO-Sekretariat den Reisedienst von Jürg Hauswirth, dem langjährigen Inhaber dieser Funktion.
In der guten alten Eisenbahn-Zeit, ab 1978 bis 2006, war der DVZO-Reisedienst jahrzehntelang beim SBB-Bahnhofteam Bauma angesiedelt. Gestandene Bähnlerinnnen und Bähnler wie Kurt Domeisen, Gerold Luley, Annarosa Kamber-Matzinger, Ernst Schoch und Paul Vogel waren täglich vom ersten bis zum letzten Zug (mit bloss rund 4-stündiger Betriebspause in der Nacht) erreichbar. Sie berieten persönlich am Schalter oder telefonisch die Extrafahrten-Kunden und nahmen Gruppenreservationen entgegen. Ebenfalls ins Geschäft involviert waren die vielen anderen in Bauma tätigen Ablöser und Lehrlinge. Der Bahnhofvorstand von Bauma war stets de facto die Betriebsleitung des DVZO und sagte den Vereinsmeiern im Namen der SBB-Kreisdirektion III, wo es lang ging. Mit der zunehmenden Ausdifferenzierung im Zug der Bahnreformen wurden die Bande zwischen SBB und DVZO jedoch allmählich lockerer und lösten sich schliesslich ganz.
2006 übernahm der DVZO mit dem damaligen Betriebsleiter Jürg Hauswirth den Reisedienst selber. Dies geschah im Rahmen eines fliessenden Übergangs, war doch der Amtsinhaber von 1997 bis 2014 selbst noch Teil des SBB-Bahnhofteams Bauma. Ab 2007 war er jedoch allein und fortan nicht mehr in bundesbahnamtlicher Dienstzeit für die DVZO-Kundenberatung zuständig. Die Funktion nahm er 2014 mit seinem Wechsel von der SBB zur SOB mit, gleichsam als lebende Erinnerung an seine frühere Statiönler-Tätigkeit.
In all diese Jahre fiel eine Hochblüte des DVZO als integriertes Bahnunternehmen mit eigener Strecke und eigener Verantwortlichkeit als Verkehrsbetrieb. Geografisch erstrecken sich die rund 500 Extrafahrten-Kontrakte mit gut 3 Millionen Franken Umsatzvolumen auf das ganze Gebiet zwischen Basel, Bodio, Schaffhausen und Untervaz, wenn auch wohl mehr als die Hälfte einen Charterzug auf der Stammstrecke Bauma-Hinwil betraf. Heute ist das alles nicht mehr so einfach, was die Ausdifferenzierung weiter fortschreiten lässt. Die Infrastruktur ist bei der Sursee-Triengen-Bahn AG, der Verkehrsbetrieb bei TR Trans-Rail AG, und der Verein ist gerade daran sich selber zu finden. So erfolgt als quasi letzte Abnabelung die Übergabe des Reisedienstes an das DVZO-Sekretariat.
Roger Bennet ist aber durchaus kein Laie, sondern ein gewiefter Connaisseur der Bahnwelt. Als Gründungspräsident und Archivar der Schweizerischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte SGEG kennt er den Unterschied zwischen Eisbahn und Eisenbahn sehr wohl (dies, so sei es geklagt, durchaus im Unterschied zu so manchen studierten Fachspezialistinnen und Fachspezialisten Touristik, die schweizweit mit ähnlichen Aufgaben betraut sind). Als Sohn des legendären Charly Bennet, des langjährigen Exkursionsleiters des Schweizerischen Eisenbahn-Amateur-Klubs Zürich (SEAK), hat er zudem auch das Organisieren von speziellen Eisenbahnfahrten quasi von der Pieke auf mitbekommen.
«So freuen wir uns, Ihnen weiterhin einen kundenorientierten und fachkompetenten Service anbieten zu können.»
Jürg Hauswirth, DVZO
Der DVZO-Reisedienst ist unverändert erreichbar unter der Telefonnummer 052 386 17 71 und per E-Mail reisedienst@dvzo.ch. |
Ein Videofilm zeigt den Pioniergeist beim DVZO in den Jahren 1972 bis 1978: