Planungen für neuen Bahnhof in St. Urban konkretisieren sich

Der Ortsteil St. Urban (Gemeinde Pfaffnau), die Luzerner Psychiatrie AG in St. Urban und die Klosteranlagen St. Urban sollen besser erschlossen werden. Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) sowie die Aare Seeland mobil (asm), die Luzerner Psychiatrie und die ansässigen Gemeinden unterstützen deshalb eine Verlegung der heutigen Bahnendhaltestelle St. Urban Ziegelei. Die Verlegung ersetzt gleichzeitig eine kostspielige und demnächst notwendige Sanierung der Bahnstrecke und heutigen Endstation. Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege stimmen den weiteren Planungsschritten zu, welche nun vorangetrieben werden können. Auch die Bushaltestelle vor der Klinik soll für eine bessere Erreichbarkeit optimiert werden.

Das Gebiet rund um die Luzerner Psychiatrie AG in St. Urban sowie das Kloster St. Urban haben sich in den letzten Jahren bedeutend entwickelt. Die Klinik wurde in den vergangenen Jahren erneuert, unter anderem mit einem Neubau für das Wohnheim Sonnegarte. Die Anzahl Betreuungs-, Behandlungs- und Arbeitsplätze ist gestiegen. Viele Mitarbeitende der Luzerner Psychiatrie kommen aus dem Grossraum Oberaargau, weshalb das Erschliessungspotenzial mit dem öV gewachsen ist. Gleichzeitig ist der Streckenabschnitt der Bahn zwischen St. Urban und St. Urban Ziegelei stark sanierungsbedürftig. Daraus entsteht eine Win-Win-Situation: Anstelle einer Sanierung soll die Endhaltestelle verlegt werden, und neu direkt gegenüber dem Kloster zu liegen kommen. Die heutige Endhaltestelle St. Urban Ziegelei wird aufgehoben. So wird die Psychiatrie und das Kloster besser mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Der lange Fussmarsch zur Klinik und zum Kloster fällt weg.

«Uns ist es wichtig, dass wir für unsere Mitarbeitende und auch die Patientinnen und Patienten eine gute öV-Anbindung haben. Wir begrüssen die Verlegung der Endhaltestelle und erhoffen uns, dass dadurch eine Verlagerung des Verkehrs hin zum öV stattfinden wird»

, so Peter Schwegler, CEO der Luzerner Psychiatrie AG.

Durch die Nähe der neuen Endhaltestelle der Bahn ist auch die Erschliessung der renovierten Klosteranlage, welche im Rahmen eines Entwicklungsprojektes neue Nutzungsmöglichkeiten und damit auch neue Frequenzen schaffen will, nachhaltig möglich. Auch die Nachbargemeinde Roggwil BE unterstützt das Verlegungsprojekt.

«Die Nachricht, dass die weiteren Planungsschritte für die Verlegung der heutigen Endhaltestelle bei den Ziegelwerken Roggwil AG angegangen werden können, hat mich sehr gefreut»

, so Gemeindepräsident Benjamin Kurt.

Er ist überzeugt, dass damit eine bessere Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr erreicht und der wichtige Arbeitsstandort der Psychiatrie, bei welcher auch Roggwilerinnen und Roggwiler beschäftigt sind, gestärkt werden kann.

Auch die Busanbindung soll auf die neue Haltestelle abgestimmt werden

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Als zweites Projekt soll ein Bushub bei der neuen Bahnendhaltestelle entstehen und die Anschlusssituation Bahn-Bus verbessern. / Quelle: Verkehrsverbund Luzern

Neben der Verlegung der Bahnendhaltestelle neu auf Luzerner Boden wird auch die Bus-Bahn-Anbindung verbessert. Ein neuer Bushub bei der geplanten Bahnendhaltestelle zum Wenden und Enden der Busse wird als zweites Projekt parallel zum Bahnprojekt ausgearbeitet. Die heutige Busendhaltestelle «St. Urban-Bahnhof» wird aufgehoben. So soll die gesamte öV-Erschliessung massgeblich verbessert und die Anschlusssituation Bahn-Bus durch stabilere Fahrpläne optimiert werden. Die Gemeinde Pfaffnau, auf deren Gebiet die Projekte zu liegen kommen, stützt das Vorgehen zur besseren Erschliessung des Ortsteiles St. Urban mit Bus und Bahn.

«Die optimierte Erreichbarkeit durch den öffentlichen Verkehr wird nicht nur die
Mobilität in unserer Region verbessern, sondern auch die Attraktivität von St. Urban und seiner Klosteranlage insgesamt steigern. Dies ist ein grosser Gewinn für den Ortsteil St. Urban über den wir uns sehr freuen»

, erklärt Sandra Cellarius, Gemeindepräsidentin.

Natur- und Heimatschutzkommission hat Projekt geprüft

Am Projekt arbeiten verschiedene Partner mit. Der Verkehrsverbund Luzern hat die Planungsarbeiten in den letzten Jahren vorangetrieben und zusammen mit der Aare Seeland mobil sowie den Kantonen Luzern, Bern und den Gemeinden Pfaffnau und Roggwil BE, den Planungsverbänden Zofingen Regio, Oberaargau, Luzern West und der Luzerner Psychiatrie AG eng abgestimmt. Das Vorhaben wurde zudem von der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) sowie der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EKD) geprüft. Nun liegt der positive Bescheid der beiden Kommissionen vor. Die Planungen können vorangetrieben werden. Der Verkehrsverbund Luzern übergibt damit die Federführung des Projekts zur Verlegung der Bahnendhaltestelle an die asm.

Thomas Schemm, Angebotsplaner vom VVL, freut sich über diesen erreichten Meilenstein:

«Nebst besseren Anschlüssen entstehen in den Kantonen Luzern, Bern und Aargau lokal verbesserte Mobilitätssituationen. Wir können nun ein Projekt konkretisieren, von welchem alle beteiligten Partner profitieren und freuen uns, die Planung der asm zu übergeben.»

«In einem nächsten Schritt werden wir das Vor- und Bauprojekt erarbeiten und anschliessend das Plangenehmigungsverfahren einleiten»

, so Heinrich Matter, Verkehrsplaner von der asm.

Eine Inbetriebnahme der neuen Endhaltestelle ist frühestens 2030/2031 geplant. Die auf das Projekt abgestimmte Bushaltestelle wird weiterhin durch den Kanton Luzern, konkret die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur, geplant und umgesetzt. Aufgrund einer gleichzeitig fälligen Sanierung des Strassenraumes werden die Bauarbeiten der Strasse sowie der Bahn- und Bushaltestelle eng miteinander koordiniert und abgestimmt, ebenso die Fortsetzung des Radwegs entlang der St. Urbanstrasse bis zur Rot auf der Berner Seite. Die Finanzierung und die genauen Kosten der Massnahmen werden in den nächsten Projektschritten ermittelt.

Die heutige Haltestelle St. Urban Ziegelei:


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